In meinem Lieblingsostblog
Die Liebe und die Sowjetmacht ist momentan leider nicht allzu viel los.Gleiches lässt sich von Eisenhüttenstadt bzw. dem, was man im WWW über aktuelle Geschehnisse in Erfahrung bringen kann, sagen. Zwar ist Haftkleber für die Bitumenschicht der neuen Straße der Republik erst
freigesetzt und jetzt
nachgeliefert worden, aber so eine richtig tolle Geschichte ist dies nicht.
Gleiches gilt für den Webaufmacher der heutigen Ausgabe der Märkischen Oderzeitung, in dem
berichtet wird, dass die Wasserknauserigkeit der Eisenhüttenstädter den Trinkwasser- und Abwasserzweckverband Oderaue (TAZV) vor das Problem einer zu träge durchgespülten Kanalisation stellt. Das hat ein bisschen was mit Abwanderung zu tun, ist aber gewissermaßen ein älterer Hut. So wurde Michaela Schmitz vom Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) bereits in einem Beitrag der Financial Times Deutschland vom 01.11.2006 mit der allgemeinen Aussage
zitiert, dass allzu gut gemeinte Wassersparsamkeit hohe Kosten im Gepäck führt. (Weitere Artikel dazu hatte die FTD am 05. Juni 2001 und am 01. August 2005 im Blatt). Der Tagesspiegel schrieb am 16.Dezember 1998 unter dem Aufruf
Berliner, verbraucht mehr Wasser!: "Die Bürger geizen mit dem Wasser, daß es zum Himmel stinkt." In Hamburg
drohte man im April 2005 mit der Erhöhung der Wasserpreise. Und die WELT
problematisierte vor etwa einem Jahr:
Durch den sinkendem Verbrauch steht das Trinkwasser immer öfter in den Leitungen. Die Folge: Die Rohre fangen an zu korrodieren, wodurch Eisen, Zink, Kupfer oder Blei ins Wasser gelangen können, warnt Leist. Damit sich keine Keime und Bakterien ausbreiten, drehen die Wasserwerke immer mal wieder den großen Hahn auf, um das abgestandene Wasser abzulassen.
Die Vermutung, dass die Bürger der Eisenhüttenstadt also "Sparweltmeister" seien, mit der Janet Neiser die TAZV-Geschäftsführerin Heike Herrmann zitiert, dürfte sich bei genauerer Prüfung vermutlich nicht verhärten. Mit 100 Liter Wasserverbrauch pro Person und Tag liegt man ordentlich im ostdeutschen Schnitt, den die WELT mit ca. 90 Litern angab. Wer auch immer Recht haben mag in puncto Sparweltmeisterschaft, zum Schwimmen reichen die Tagesverbrauchsmengen genauso wenig, wie man laut Kneipenweisheit auf einem Bein stehen kann. Um hier einen schwimmbadmäßigen Sog aus den Mischbatterien und Wasserhähnen zu stimulieren und gleichzeitig eine kleine Würdigung des eingangs genannten schönen Weblogs über die Liebe, die Sowjetmacht und vor allem DDR-Kunst unterzubringen, gibt es daher heute eine Fotografie der "Schwimmerin" von Lore Plietzsch, die bei keinem geringerem als Fritz Cremer Meisterschülerin war.
Die kleine Bronzeplastik entstand im Jahr 1962 und ist vielleicht nicht die stärkste Arbeit der Bildhauerin, wenn man an die im letzten Herbst bei Ausstellung zur Erinnerung an Fritz Cremer in Berlin gezeigten (beispielsweise
diese) denkt. Aber nett anzusehen ist die schmucke Bronze durchaus.
Kommentare