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Eisenhüttenstadt Blog

Weblog für eine alternative Stadtwahrnehmung

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Geschrieben von
Ben
in Sonstiges
Dienstag, 14. August 2007
1 Kommentar
In meinem Lieblingsostblog Die Liebe und die Sowjetmacht ist momentan leider nicht allzu viel los.Gleiches lässt sich von Eisenhüttenstadt bzw. dem, was man im WWW über aktuelle Geschehnisse in Erfahrung bringen kann, sagen. Zwar ist Haftkleber für die Bitumenschicht der neuen Straße der Republik erst freigesetzt und jetzt nachgeliefert worden, aber so eine richtig tolle Geschichte ist dies nicht.

Gleiches gilt für den Webaufmacher der heutigen Ausgabe der Märkischen Oderzeitung, in dem berichtet wird, dass die Wasserknauserigkeit der Eisenhüttenstädter den Trinkwasser- und Abwasserzweckverband Oderaue (TAZV) vor das Problem einer zu träge durchgespülten Kanalisation stellt. Das hat ein bisschen was mit Abwanderung zu tun, ist aber gewissermaßen ein älterer Hut. So wurde Michaela Schmitz vom Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) bereits in einem Beitrag der Financial Times Deutschland vom 01.11.2006 mit der allgemeinen Aussage zitiert, dass allzu gut gemeinte Wassersparsamkeit hohe Kosten im Gepäck führt. (Weitere Artikel dazu hatte die FTD am 05. Juni 2001 und am 01. August 2005 im Blatt). Der Tagesspiegel schrieb am 16.Dezember 1998 unter dem Aufruf Berliner, verbraucht mehr Wasser!: "Die Bürger geizen mit dem Wasser, daß es zum Himmel stinkt." In Hamburg drohte man im April 2005 mit der Erhöhung der Wasserpreise. Und die WELT problematisierte vor etwa einem Jahr:
Durch den sinkendem Verbrauch steht das Trinkwasser immer öfter in den Leitungen. Die Folge: Die Rohre fangen an zu korrodieren, wodurch Eisen, Zink, Kupfer oder Blei ins Wasser gelangen können, warnt Leist. Damit sich keine Keime und Bakterien ausbreiten, drehen die Wasserwerke immer mal wieder den großen Hahn auf, um das abgestandene Wasser abzulassen.
Die Vermutung, dass die Bürger der Eisenhüttenstadt also "Sparweltmeister" seien, mit der Janet Neiser die TAZV-Geschäftsführerin Heike Herrmann zitiert, dürfte sich bei genauerer Prüfung vermutlich nicht verhärten. Mit 100 Liter Wasserverbrauch pro Person und Tag liegt man ordentlich im ostdeutschen Schnitt, den die WELT mit ca. 90 Litern angab. Wer auch immer Recht haben mag in puncto Sparweltmeisterschaft, zum Schwimmen reichen die Tagesverbrauchsmengen genauso wenig, wie man laut Kneipenweisheit auf einem Bein stehen kann. Um hier einen schwimmbadmäßigen Sog aus den Mischbatterien und Wasserhähnen zu stimulieren und gleichzeitig eine kleine Würdigung des eingangs genannten schönen Weblogs über die Liebe, die Sowjetmacht und vor allem DDR-Kunst unterzubringen, gibt es daher heute eine Fotografie der "Schwimmerin" von Lore Plietzsch, die bei keinem geringerem als Fritz Cremer Meisterschülerin war.
Die kleine Bronzeplastik entstand im Jahr 1962 und ist vielleicht nicht die stärkste Arbeit der Bildhauerin, wenn man an die im letzten Herbst bei Ausstellung zur Erinnerung an Fritz Cremer in Berlin gezeigten (beispielsweise diese) denkt. Aber nett anzusehen ist die schmucke Bronze durchaus.

"Nass bis auf die Haut, so stand sie da..."

Wer erinnert sich nicht an den Weltrekordlauf der Halberstädterin Karin Beyer am 20. Juli 1958 im Karl-Friedrich-Friesen-Stadion zu Berlin Friedrichshain.
100 Meter Brustschwimmen lagen hinter ihr und die Auszeichnung zur Sportlerin des Jahres 1958 voraus. Damit war sie nicht nur erste Schwimmweltrekordlerin der DDR (die erste deutsche Schwimmweltrekordlerin über 100 Meter Brust war allerdings Lotte Mühe 1928) und sozusagen Vorschwimmerin für eine ganze Staffette von erfolgreichen DDR-100-Meter-Brustschwimmerinnen, angefangen bei Ursula Küper, Barbara Göbel und Renate Vogel über Hannelore Anke und Ute Geweniger bis hin zu Sylvia Gerasch und schließlich Silke Hörner, der Weltrekordlerin der Europameisterschaften in Straßburg 1987, sondern auch erste Sportlerin des Jahres in der DDR.

Nicht weniger als acht Weltmeisterinnen über 100 Meter Brust brachte die DDR hervor, aber nur zwei wurden "Sportlerin des Jahres". Und in die Zeit vor 1962 - dem Entstehungsjahr der gezeigten "Schwimmerin"- fielen nur drei der Rekorde und nur eine wurde Jahrestollste. (Alle Anhänger des Schwimmsports denken an dieser Stelle sicher mit blankem Entsetzen an die zehn langen Jahre (1964-1974) zurück, in denen keine DDR-Sportlerin den Weltrekord auf dieser Distanz und in diesem Schwimmstil brechen konnte.)

Ob Lore Plietzsch allerdings wirklich ein reales Vorbild für ihre kleine Figur nutzte, entzieht sich meiner Kenntnis.
Vielleicht war es auch einfach ein das Haupthaar wringender Badegast am Müggelsee, der die Künstlerin inspirierte...

Was ich jedoch präzise benennen kann, ist der aktuelle Standort der Plastik (es sei denn, sie wird diese Nacht umgesetzt). Verraten mag ich ihn dagegen nicht, denn wieder einmal mache ich ein "Guess Where"-Spielchen daraus, wie man es von Flickr kennt.
Ein Tipp: Eisenhüttenstadt ist es nicht. Die richtige Antwort darf als Kommentar gepostet werden.

Tags für diesen Artikel: abwasser, bronzeplastik, ddr, kunst, lore plietzsch, schwimmerin, schwimmsport, wasser, wassersparen
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#1 Tina am 05/25/08 um 12:18 [Antwort]
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