Janet Neiser schreibt heute im Oder-Spree-Journal der Märkischen Oderzeitung über eine hervorragende Idee, Heimatkunde anschaulich und einprägsam zu vermitteln: Stadtwanderungen mit Schulkindern:
Momentan zählt Eisenhüttenstadt knapp 34 000 Einwohner. Aber identifizieren diese 34 000 Menschen sich auch mit ihrer Stadt, kennen sie die Geschichte und die schönsten Plätze? Im Albert-Schweitzer-Gymnasium steht deshalb auch verstärkt Eisenhüttenstadt auf dem Stundenplan.
Dass Eisenhüttenstadt erst eine Wohnsiedlung war und von 1953 bis 1961 Stalinstadt hieß, das haben die meisten noch nie gehört. Da passiert es dann eben auch mal, dass aus Stalin in einem Notizheft "Stahlin" wird. Liegt ja nahe, in einer Stahlstadt.Nicht wahr, liebes Logbuch von nebenan! Und auch die Ziele, die der Geographielehrer Carsten Unger sich und seiner Schülerschaft stellt, sind gar nicht so weit entfernt, von denen, die wir (das Logbuch und dieser Blog) verfolgen:
Unter dem Motto "Wie sehe ich meine Stadt?" sollen die Schüler laut der Absichtserklärung "1. ihre Stadt (neu) entdecken; 2. für Eisenhüttenstadt interessiert werden; und 3. im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen Beitrag für die Stadt leisten." So werden demnächst beispielsweise die Ergebnisse des Stadtrundgangs der Fünftklässler im Schaufenster der Geschäftsstelle des Tourismusvereins in der Lindenallee präsentiert - mehrsprachig.Der letzte Punkt, nämlich dass uns der Tourismusverein Eisenhüttenstadt e.V. z.B. über seine Linkliste präsentiert, gilt leider seit einiger Zeit nicht mehr, aber immerhin war der Verein bereit, dies mit großer Geduld eine ganze Weile zu tun, weshalb wir uns gar nicht weiter beschweren wollen. Der Beitrag in der MOZ ist hier abrufbar: Kinder entdecken die Stahlstadt.
Außerdem wird gemeldet, dass der Bürgermeister die generalüberholte Straße der Republik freigeschnitten und die Schere gleich weiterverschenkt hat (Autos rauschen über neuen Asphalt) und irgendwelche Halunken das schon arg gebeutelte Tiergehege beraubten (Wertvolle Vögel gestohlen). Außerdem wird das Stahlwerk der Stadt üppig ausgebaut - der Wirtschaftsaufschwung Ehst. geht also weiter.
Für den Bilderreigen 2007 gibt es heute ein Bild aus der Magistrale, von der die Fünftklässler des Albert-Schweitzer-Gymnasiums jetzt sicher auch wissen, dass sie einst Leninallee hieß und genau genommen gar keine richtige Allee ist.
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