Neben der ohnehin nicht ganz einfachen Entscheidungsfindung für Bundestagswahl am 27. September sind gerade die Wahlberechtigten Eisenhüttenstadts zusätzlich aufs Höchste gefordert und die Politikfreie Zone an der Eisenhütte ist wenigstens in diesem Punkt keine mehr. Auch optisch sind die Laternen und Mittelstreifen der Hauptstraßen eng bestückt mit Kampfansagen und Wahlversprechungen, die mitunter ("Geld für Deutsche" bzw. "Reichtum für alle") derart plakativ sind, dass sie in ihrer den Verstand beleidigenden Dummdreistigkeit eher als Aufrufe zum Wahlboykott erscheinen. Aber der politische Mensch lässt sich selbst von Wahlwerbung nicht klein kriegen. In Eisenhüttenstadt ohnehin nicht, denn nicht nur Burger King ruft die "Angry Weeks" aus, sondern auch ein Kampagnenfeuerwerk, dass sich durch seine primäre Ausrichtung auf den bisherigen, langjährigen, einzigen Nachwendebürgermeister Eisenhüttenstadts konzentriert. Rainer Werner für die Zukunft von Hütte (Genitiv-Puristen hätten lieber ein "für Hüttes Zukunft" gesehen, aber Sprachpedanten sind in Städten wie dieser ohnehin selten wohlgelitten) oder Werner in Rente - so rotiert das Personalkarussell hauptsächlich um eine Personalie.
Die Herausforderin Dagmar Püschel kommt dagegen mit einer vergleichsweise zurückhalteneren Webpräsenz daher, zeigt schön im Header das Gartenfließ mit Seniorin und Hund, präsentiert sich dazu mit recht nüchterneren Plakaten und mit einem so naheliegenden wie schon von Obama für die nächste 30 Jahre besetzten "Wechsel"-Ansatz als Brustdruck auf dem T-Shirt.
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