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Die "Eisenbahnstation Eisenhüttenstadt" (zwei Worte mit der gleichen Buchstaben- und Silbenzahl) wurde von Ben zum Motiv des Monats Oktober erklärt. Zu recht, wie ich finde, denn der Bahnhof ist die Hauptverbindung der Stadt zum Rest der Welt.
Und so sehe ich den Bahnhof, wenn ich einem Liedchen von International Pony Folge leiste ("Leaving Home"). Tja, leider hat die Qualität sehr gelitten, denn der Film erscheint mir dunkler, als er auf meinem Display zu sehen ist. Schad eigentlich. Doch vielleicht liegt es ja auch nur an meinem Monitor?
Aus den Geheimarchiven der Stadtmalerei
heute: DIN im Jahre 1997
Es gibt nur wenige Menschen, die in dieser frühen Neuzeit der Eisenhüttenstädter Sprüherkultur so häufig ihr Alias änderten, wie der junge Mann mit der College-Jacke, der sich auf der oben stehenden Fotografie gerade an der Mauer des damals noch nicht ehemaligen Fleischkombinates zu schaffen macht. Während hinter der Wand die Rinderhälften zersägt wurden, herrschte davor sommerliche Idylle, in der man sich am hellichten Tage bemühte, neue Schriften zu entwerfen. Die Rauhputzwand war aufgrund der Struktur nur als Notnagel im Herzen der Sprühergemeinde akzeptiert, die Öffentlichkeit (inklusive Bundesgrenzschutz) schaute dagegen immer gern - z.B. auf dem Weg zum naheliegenden Kaufland - vorbei und zu und erfreute sich am Treiben. Lieber sollten die Kids hier rumprobieren, als nachts auf dem Bahngelände. Nicht alle Sprüher haben sich, wie wir heute wissen, an diesen frommen Wunsch gehalten.
Wie auch immer: Die Namen von damals sind längst verblasst, übermalt und ausradiert aber dank Fotochemie und jetzt der digitalen Reproduktionsmöglichkeiten leben sie weiter: gtc, DIN, Duce. Am Rande sieht man noch den gelborangenen Beginn eines "Limo", gemalt von der Hand es Bürgers der Stadt Frankfurt/Oder, der sich streng an die Style- und Stilvorgaben seines Kollegen "Tuner (DFC)" hielt, welcher einstmals das erste flotte 3-D-Piece der Stadt genau an diese Wand zimmerte.
Diesen Beitrag gibt es ohne besonderen Anlass und einfach nur, weil mir das Bild zufällig über den Weg flatterte. Wem der Anteil an Graffiti-bezogenen Inhalten in unserem Blog zu groß ist, kann diesen übrigens gern dadurch relativieren, indem er hier seine eigenen Eisenhüttenstadt-spezifischen Archivbestände kommentiert aufbereitet. Unsere Kontaktdaten gibt es z.B. über das Impressum

Ansonsten wurden die Stadt und ihre Planung in höchsten Tönen gelobt. „Man sieht die Idee dahinter“
Bei den Reden kam hervor, dass man die Innenstadt als Zukunftsstadt betrachtet. Sie habe einen hohen Wohnwert! Im Gegensatz zu anderen Städten verlagert es sich in Eisenhüttenstadt von außen nach innen. Insgesamt stehen dafür 10 Millionen Euro zur Verfügung, um 1500 Wohnungen sanieren zu können. Die Sanierung steht dabei im Zeichen der Aufwertung von innerstädtischen Werten.
Nach dem die Ausstellung betreten werden konnte hörte man viele verschiedene Eindrücke über die Stadt. Dabei ist zu sagen, dass das Durchschnittsalter der Eröffnungsteilnehmer über 50 Jahre lag. So konnte man Sätze hören wie: „Ich wohne nun schon seit 1961 hier in Eisenhüttenstadt - und das gerne“.
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So langsam bekommt man den Eindruck, die Stadt gewinnt. Und zwar an Aufmerksamkeit. Ein pulsierendes Kleinodien wird sicher nicht mehr entstehen, aber gerade die scheinbare Untergangsstimmung und das wahrgenommene Vergeisterstädtern wirkt nach außen attraktiv. Dabei ist der Charme noch gar nicht morbide, sondern eher etwas morsch. Und das, wogegen man sich vor zwei Handvoll Jahren mit Händen und Füßen, Klauen und Zehen gewährt hat, nämlich gerade die Betonung des Status als "Idealstadt des Sozialismus" und somit die eigene Ostalgie- und Musealisierung, scheint doch eine der wenigen tragfähigen Perspektiven zu sein. Das Pfund zum Wuchern ist also dieses:
Drei Generationen finden sich hier vereint. Die Aufbaugeneration, die Lebegeneration und die Abrissgeneration und wie selten das wäre, vor allen Dingen in seiner Extrembetonung als sozialistische Idealstadt.
So kann sich die Stadt auf Gäste einstellen, die in ihr das Herz der Einsamkeit suchen und es ist zu wünschen, dass sie sie nicht enttäuscht. Mit Einsamkeit dürfte es kein Problem werden, ab ob die Besucher Herz finden? Erstmal müssen sie her finden, was aber nicht so schwer ist und auch andere Touristen aus "Berlin und Brandenburg" haben keine Mühe, den Weg gen Osten zu wagen, denn sie hoffen, dass hier ihre Musik aufgespielt wird. Dies am Ende des Tages jedoch erfolglos - aber anscheinend ist die Stadt auch für diese Zielgruppe nach wie vor attraktiv. Die durchschnittlichen Kulturreisenden werden ihre Stunden im Ort, so ist zu vermuten, weniger in biergetränkten Probenräumen verbringen, sondern z.B. zwischen DDR-Wohnmöbeln. Das Dokumentationszentrum "Alltagskultur der DDR" widmet seine am Samstag eröffnete Ausstellung nämlich einer Systemtheorie: der des Wohnens. P2 statt P-Berg ist die Devise, obwohl letzterer, der im neuen Jahrtausend Berlins Szenezentrum sein soll, am Rande als verfallendes Altbauareal auch vorkommt. Wie sich die Zeiten ändern! Was früher moderte, wie heute saniert. Das jüngere Wohnungsbauprogramm der DDR verschwindet dagegen weitgehend. Da beweist das Dokumentationszentrum, dass es seine Aufgabe des Dokumentierens wirklich ernst nimmt, denn die Schau zeigt die nachwendlich weitgehend flink verteufelte und so schnell es ging gen Fertighaus verlassene Wohnkultur in der DDR der 70er und 80er Jahre, also die Normalität der "Norm" in der Wohnstube. Nicht das es heute ganz anders ist, denn ob Ligne Roset oder Rolf Benz, ob "Grüne Erde" oder Bo Concept, letztlich ist auch jetzt das, was sich im Sparta unserer Wohnkammern stapelt, Ausdruck der Norm, die uns unser Milieu in die Sinne flötottot.
Eine architektonische Ausdrucksform, die ihr Hauptmilieu mehr und mehr aus den den Räumen verliert, ist die des sozialistischen Städtebaus, welche uns in Form einer mehr oder weniger idealen Idealstadt als Heimat aus den Kiefernwäldereien erwuchs. Heute wünschte man sich als Freund der Zuckerbäckerei, dass sich Kurt Leuchts leuchtender Entwurf noch konsequenter hätte umsetzen lassen. Das was daraus quasi systematisch resultierte wünscht man sich allerdings nicht in die Gegenwart zurück, schon gar nicht konsequenter, denn die Hilflosigkeit der Kaste überforderter einheitsparteilicher Denker, Handler und Berichter war schon konsequent genug ausgeprägt.
Was uns allerdings aus dem Leuchtchen Traum- und Planspielen in der Märkischen Heide erblüht wäre, lässt sich anhand der einzigartigen Zusammenstellung architektonischer Artefakte erahnen, die das Städtische Museum ebenfalls seit Samstag in der Ausstellung "Planstadt Stalinstadt" präsentiert, wobei sich die Schau natürlich auch um das städtebauliche Planungsgeschehen nach der Umbenennung kümmert und entsprechend z.B. seltene Entwürfe zum VIII. Wohnkomplex einsehbar macht.
Dazu gibt es im Erdgeschoß noch eine ganze Reihe eindrucksvolle Schwarz-Weíß-Fotografien aus dem Stadtbild, die die Fotografin Petra Gall in den 1990er Jahren in Eisenhüttenstadt zusammengeschossen hat. Schade ist es allerdings, dass es keinen Katalog und nahezu kein weiteres Material zur Ausstellung gibt, denn gern würde man sich den einen oder anderen Eindruck mitnehmen. Abknipsen darf man sich aber - verständlicherweise - nichts, denn "manche stellen das dann gleich ins Internet". Hätte ich natürlich gern gemacht. So kann ich nur dazu raten, hinzufahren und sich selbst ein Bild zu machen.
Die Lokalausgabe der Märkische Oderzeitung, die sich irgendwie momentan gezwungen sieht, den Bürgermeister regelmäßig ins Zentrum der Berichterstattung zu rücken, berichtet nun schon zum zweiten Mal mit einem Foto des bärtigen gebürtigen Stalinstädters von dieser Planstadtarchitekturrundschau. Dabei hat der Meister der Bürger auch gleich für alle Besuchsinteressierten einen tollen Hinweis parat:
"Wer als Fremder nach Eisenhüttenstadt kommt, ist überrascht, wie schön diese Stadt ist"
Solch Selbstlobunwesen kennt man noch aus anderen Zeiten, damals aber weniger beschreibend als anspornend formuliert...
"Wir werden Tatsachen des sozialistischen Aufbaus schaffen, die so hell nach Westdeutschland leuchten, daß die Menschen dort darüber sprechen und den Wunsch haben werden, sich das einmal bei uns anzuschauen." (Zitat aus dem Schlußwort des II. Parteitags)
...wobei ich hier ausdrücklich betone, dass ich nur auf eine formulierungsbezogene Parallele in diesem Einzelfall hinausmöchte. Ironischerweise geht aber gerade die zweite, viel offensiver formulierte Aussage auf wundersame Art heute in Erfüllung. Ob die Aussage des Jahres 2006 dies ebenfalls tut..?
Nun, ich könnte dem Stadtchef jedenfalls gleich ein ganzes Adressbuch voll mit jungen Menschen geben, die die für sie überhaupt nicht schöne Stadt verlassen haben und es keinen Augenblick bereuen (vgl. auch hier). Die davon zu berichten wissen, wie eingeengt sie sich zwischen den blockierten Denkweisen in den streng gegliederten Wohnkomplexen fühlten. Denn die Stadt sind auch und vorallem die Menschen, da hilft ein potemkinsches Herauskehren von fünf Jahren außergewöhnlicher Baukultur nicht viel.
Den Fremden langt's vielleicht, vielen ehemaligen Einheimischen leider auch, denn den breiten Straßen und den "kranbahngerechten" Wohnzeilen wohnte und wohnt leider - zumeist bis heute - vorwiegend eher miefige Kleinbürgerkultur, ehemals sozialistischen, jetzt TV totalem Zuschnitts inne, die kreatives Anderssein traditionell nicht sonderlich schätzt und fördert, weswegen sie momentan entsetzt mit größeren Ballungen von stahlharten "Rüttlihauptschüler"-Existenzen konfrontiert sieht, vor denen sie sich fürchtet, die sie aber dann doch irgendwie auch als ihre Kinder ansehen und annehmen muss. Es ist jetzt das destruktive Anderssein einer MTVisionären Straßenkindheit, die als Antwort auf die antivisionären Denk- und Handlungsbestrebungen ihrer Vorgängergeneration durch die Innenhöfe hallt. Da mutet es schon verständlich an, wenn Stadtoberhaupt Rainer Werner gerade im überidealisierten Modell des Blocks Friedrich-Engels-Straße/Ecke Karl-Marx-Straße den Ort seiner Kindheit wiederfindet.
Dass das realexistierende Eisenhüttenstadt aber nicht mehr der Paradiesapfelkosmos von "Nach 900 Tagen" und Bernhard Kretzschmars Blick auf die Stalinstadt ist, sondern wirklich utopisch, weil weitgehend sinn- und perspektivfrei wie die frische Mammutskulptur am Giebel im VI. WK mitten im Raum hängend (und sich damit wiederum dem allgemeinen Gesellschaftstrend anpassend), wird öffentlich freilich leider nicht thematisiert. Wobei man sich gerade von dieser Ausstellung irgendeine Art aktuelle Zukunftsgedankenstürmerei gewünscht hätte. Oder sollte es tatsächlich ein "achter Wohnkomplex" sein, der sich irgendwann in Form von Reihenhaussiedlungen über die neuen Brachen im Stadtraum wuchert, welcher für Eisenhüttenstadt den nächsten Meilenstein der Stadtentwicklung markiert?
Wir werden es abwarten und ansehen. An sich scheint sich aber ein bisschen was zu tun in der Stadt, für die Stadt und mit der Stadt und ich bin ganz guter Dinge, dass im Zauberreich der DDR-Architektur noch manche produktive Entfaltungskraft verborgen liegt.
Tiergehege, mit neuer Nutzungsperspektive
Für uns, die wir in der Eisenhüttenstadt aufwuchsen, ist Heimat auch immer Heimattiergarten. Es begann vielleicht mit der Sammlung von Kastanien für die winterliche Wildschweinfütterung, wobei mich die Suche nach den nabelfleckigen Früchten erstmals im Kindergartenalter auf den Hügel zum Club Marchwitza führte. Zuvor und danach lief man mit den Eltern und später mit dem Heimatkunde- und/oder Biologieunterricht so manches Mal die Gehege ab und erwarb sich, wenn auch nicht tiefschürfende, so doch grundlegende Kenntnisse zur heimischen Tierwelt. Rohirsch und Damhirsch, Wildschwein, später auch Mufflon und die Vielfalt der lokalen Nutz- und Parkvogelwelt geballt an einem Ort - die Faszination "Tier" hat für uns Kinder der Stadt auch hier ihren Ursprung und so führt noch heute bei manchem Besuch so mancher Besuch dahin, wo Esel und Schaf in trauter Eintracht beieinander stehen und ihren hiesigen Daseinszweck, nämlich Kinderaugen zum Leuchten zu bringen, so gut erfüllen, wie es ihnen naturgegeben möglich ist.
Entsprechend voreingenommen traf die Debatte zur möglichen Schließung des Geheges aus Spargründen bei uns auf völliges Unverständnis (vg. auch hier). Einerseits würde damit ein wichtiges Sozialisationselement für die kindliche Entwicklung aus der Stadt genommen und andererseits stände als Resultat die Ausweitung des toten Raumes, welcher sich seit 1990 an vielen Stellen im Erholungspark auf der Kanalinsel ausbreitet (z.B. an der ehemaligen Freizeitsportanlage mit Kegelbahn und Zielwurfwand) und damit verbunden eine weitere Abwertung der Aufenthaltsqualität der Parkanlage insgesamt. Es ist sicher richtig, dass man aus dem Tiergehege keine profitable Geldquelle machen kann. Die Anlage wird - wie Stadtbibliothek und Stadttheater - immer mehr kosten als einbringen, sofern sie ihren oben angedeuteten gesellschaftlichen Auftrag erfüllt, der nicht in erster Linie "Unterhaltung" sein kann, sondern die Vermittlung und der Aufbau einer adäquaten Mensch-Tier-Beziehung sowie das Wecken des Interesses für die heimische Fauna, die wenigstens nach meiner Vorstellung für einen Kulturmenschen auch ein Stück der Identität sein sollte.
Nun melden erfreulicherweise einige regionale Medien, dass die Schließung des Tiergeheges zum 30. Juni 2007 durch die Übertragung der Trägerschaft auf einen Förderverein abgewendet werden soll. Eine Garantie ist dies noch nicht, aber vielleicht ein sinnvoller Ansatz. Ob und wie erfolgreich dieser sein wird, hängt selbstverständlich davon ab, wer sich wie beteiligt. Zur Motivation entsprechend beteiligungswilliger Bürger der Stadt ist es sicher nützlich, möglichst bald mehr Informationen zum Unterfangen bereitzustellen (Vereinssatzung etc.) und so intensiv wie möglich an die Öffentlichkeit zu gehen. Dieser Aufruf:
Interessenten, die Mitglied im Förderverein für das Tiergehege werden möchten, melden sich bis dahin bei der Eisenhüttenstädter Freizeit- und Erholungs GmbH (Tel. 03364/ 771634).
ist auf die Schnelle sicherlich wichtig, aber auf Dauer keine erfolgversprechende Form von Vereinsmarketing.
Wir verfolgen die Entwicklung in jedem Fall weiter und spielen natürlich auch intensiv mit dem Gedanken einer Förderung der Förderung.
Zudem hat Juliane Fechner für den Stadtspiegel August/September 2006 einen schönen Text zum Tiergehege beigesteuert: Das Tiergehege kennt keine Sommerpause
Hitting the Streets - Skateboarding 1992
Was sich all die verwöhnten Skateboard-Kids mit ihren Rollmops- oder Robotron-Skateboards, die heute im Park auf der Insel leider häufig mehr schnöde abhängen als wie blöde shredden, vermutlich nicht vorstellen können, ist, wie sich die Skateboardszene Eisenhüttenstadts vor 15 Jahren darstellte.
Damals war Skateboardfahren in der Stahlstadt nämlich weitgehend unbekannt bzw. etwas sehr Exotisches und die Zahl der (Gelegenheits)Boarder lag nicht höher als schätzungsweise drei. Zwei davon waren mein Basketball-Kumpel Luis und ich und wir waren so ahnungslos, wie man es sich nur vorstellen kann. Als einziger Kontakt nach Außen und damit als Leitmedium galten die damals teilweise noch etwas improvisiert wirkenden, aber nicht minder geherzten und bewahrten Hefte des Monster Skateboard Magazins, die es im frisch eröffneten Kaufland gab. Dort konnten wir auch für 17 D-Mark unser erstes Skateboard-Video erwerben, durch welches wir endgültig der Verderbnis des Rollbrettsport zugeführt wurden: Streets Of Fire von Santa Cruz (gedreht etwa 1989), das mit alternativem Cover in einer Funsportsreihe erschienen war und sich daher irgendwie in die Videoabteilung des Discounters verirrte.
Dank YouTube kann ich mir den uns bis ins Mark erschütternden Part von Natas Kaupas heute wieder ansehen, wobei diese Konfrontation mit den alten Vorbildern schaufelweise Melancholie aufsteigen lässt. Das dort Gezeigte war es, was unseren Lebens-, Skate- und Kleidungsstil prägte, hier fuhren unsere ersten Helden. Entsprechend inspiriert bollerten wir in den Straßen Eisenhüttenstadts herum und zogen uns aufgrund der damit verbundenen Lärmentwicklung einerseits die Aufmerksamkeit der Passanten und andererseits den Unmut der Anwohner zu. Und vielleicht war es genau diese Tatsache die letztlich die Grünanlagenpfleger auf die Idee brachte, etwa 1994 auf der Insel den kleinen Park hinzubetonieren und mit ein paar Rampen auszustatten. Dieser zog recht bald die coolen Jungs aus Frankfurt/Oder an, die uns dann mit allen szenespezifischen Dos and Don'ts ausstatteten, so dass wir statt auf Santa Cruz auf Birdhouse abfuhren und T-Shirts der heute längst vergessenen Marken Color oder Prime zu riesenweiten Bully-Pants trugen. Die Karohemden blieben von da an im Schrank, die Reebok-Schuhe ebenfalls, denn nun trug man Airwalk NTS und später Dukes und Kastel (Ronnie Bertino: Die bequemsten Schuhe, die ich jemals mein Eigen nannte.). Einen schönen Eindruck, wie wir nach der Frankfurter Überarbeitung herumliefen, kann man sich bei diesem Ron Knigge-Video, ebenfalls auf YouTube, holen. Der Ausschnitt stammt aus dem exzellenten Filmchen Whatever von New Deal, welches ich mir 1993 auf einem Klassenausflug nach London im Shop im Skatepark von Harrow als meinen zweiten Skateboardfilm überhaupt zulegen konnte. Wie man sieht, war nun im Gegensatz zu dem schnellen späten 1980ern eher gediegenes Standskateboarding angesagt.
Die untenstehende Fotografie zeigt mich noch vor der Whatever-Phase und versucht einen kleinen Eindruck von den Bedingungen zu vermitteln, die sich uns damals boten.
Aus Sperrholz, Blechen und anderen Bauabfällen versuchten wir uns am Rampenbau und manchmal ging es ins leerstehende Schwimmbecken des Freibads Buchwaldstraße, was zu dieser Zeit noch nicht renaturiert war. Oder vor das Friedrich-Wolf-Theater und später auf's neu verlegte Pflaster des Radwegs in der Straße der Republik in Höhe des Imbiss "Automat".
Andere sehr gut geeignete Spots waren der Schulhof der Erich-Weinert-Schule und das mittlerweile ebenfalls verschütterte Schachbrettbecken (oder was es auch immer sein sollte) vor der Kaufhalle gegenüber der Juri-Gagarin-Oberschule. Dort drönten wir mit den im Vergleich zu heute etwas unförmigen und ziemlich großen Brettern, die uns eine ganze Weile die Welt bedeuteten, herum, ich am Ende, trotz geringerem Talentes, länger als mein Kompagnon Luis, der sich recht bald ganz anderen anderen Beschäftigungen widmete. Heute rollt es sich allerdings auch bei mir nicht mehr so gut und so oft - ein Versuch diesen Sommer zeigte, dass das Skateboard und ich entscheidend auseinandergewachsen sind und uns mittlerweile mehr als Fremde begegnen, die nicht mehr allzuviel mit einander zu tun haben wollen.
Ich denke, wir beide haben heute einfach ein neues und passenderes Betätigungsfeld gefunden: das Board ist Staubfänger und ich bin Eisenhüttenstadt-Blogger.

Konsumbilanz (des Dokumentationszentrums)
Rund 4850 Besucher haben die am Sonntag zu Ende gegangene Ausstellung über den Konsum in der DDR in Eisenhüttenstadt gesehen. Das sagte eine Sprecherin des dortigen Dokumentationszentrums für DDR-Alltagskultur auf ddp-Anfrage.
meldet heute die Freie Presse bzw. ddp:Rund 4850 Besucher in Ausstellung über DDR-Konsum
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