"Es ist wie beim Rollsport:" Wenige geben alles, die meisten geben nix. Manche leben Kicks auf Skateboards oder BMX. Einige stehen, ganz viele reden Tricks. Es ist nicht wesentlich. Nur ein Nebenbericht. Ich such den Inhalt, also halt ich gegens Licht, was mir so durch mein Leben bricht."
Eine der unerfreulichen Nebenwirkungen des Internets ist, dass manchmal an einem launigen Nachmittag irgendwo aus der Tiefe des Server-Universums Dinge zu Tage treten, die man so nicht mehr erwartet und so auch nicht mehr sehen mag. So geht es mir mit einem furchtbar fernen Fortune-City-Account, den ich dereinst, als ich noch dachte, dass das Rapgeschäft auch meines sein könnte, anlegte. Natürlich sind Login und Passwort längst vergessen und die angegeben e.mail-Kontaktadressen aus den Frühzeiten des Alles-möglichst-gratis-WWW (glücklicherweise) auch nicht mehr aktiv. Was bleibt ist die Selbstdarstellung in HTML und bevor mir jemand anderes einen Strick daraus dreht, tu ich es schnell selbst: Ehst-Coast Hip Hop. Die ganz großen Peinlichkeiten finden sich glücklicherweise nicht, aber man/ich muss das ganze Unterfangen in seinem Entstehungsumfeld betrachten, um es halbwegs ernst nehmen zu können.
Immerhin kann ich nun - und damit ist eine Art Tagebucheffekt erreicht - wieder wachrufen, wie ich vor 7-8 Jahren zur Eisenhüttenstadt und besonders zu mir stand: Idem Ehst. Wem das dort Heruntergereimte zu plakativ und zu wenig differenziert ist, dem pflichte ich gern bei und bringe als meine Verteidigung die fröhlich platte Alltagsweisheit der Cora E. hervor: "Es wäre heut' nicht wie es ist, wäre es nicht gewesen wie es war."