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Am Samstag, dem 30.09.06 wurde die Ausstellung Planstadt - Stalinstadt in der Löwenstraße 4 in Fürstenberg eröffnet. Die Eröffnung fand in einem sehr stilvollen Ambiente auf dem Hof des städtischen Museums statt. Es kamen viele Redner zu Wort wie z.B. der Meister aller Bürger unserer Stadt. Er sagte in seiner Rede unter anderem, dass in der Straße der Republik in Zukunft kein Stein auf dem anderen liegen bleiben wird. Bei der Eröffnung bedankte er sich bei der Stiftung Kulturland Brandenburg für die gute Zusammenarbeit bei den 6 gemeinsamen Projekten, musste jedoch korrigiert werden, dass es nur 4 Projekte in Zusammenarbeit gibt!
Ansonsten wurden die Stadt und ihre Planung in höchsten Tönen gelobt. „Man sieht die Idee dahinter“
Bei den Reden kam hervor, dass man die Innenstadt als Zukunftsstadt betrachtet. Sie habe einen hohen Wohnwert! Im Gegensatz zu anderen Städten verlagert es sich in Eisenhüttenstadt von außen nach innen. Insgesamt stehen dafür 10 Millionen Euro zur Verfügung, um 1500 Wohnungen sanieren zu können. Die Sanierung steht dabei im Zeichen der Aufwertung von innerstädtischen Werten.
Nach dem die Ausstellung betreten werden konnte hörte man viele verschiedene Eindrücke über die Stadt. Dabei ist zu sagen, dass das Durchschnittsalter der Eröffnungsteilnehmer über 50 Jahre lag. So konnte man Sätze hören wie: „Ich wohne nun schon seit 1961 hier in Eisenhüttenstadt - und das gerne“.
Die Ausstellung ist sehr sehenswert! Jeder der sich etwas für Eisenhüttenstadt und die damit verbundene Geschichte bzw. den damaligen Visionen der Stadtplaner interessiert, sollte sich diese Ausstellung unbedingt ansehen. So sind unter anderem künstlerische Werke des Stadtbildes zu betrachten, die die Sicht unserer „Vorfahren“ darstellen, zu sehen. Es sind aber auch alte Zeichnungen/Stadtpläne/Konstruktionszeichnungen ausgestellt. Besonders beeindruckt hat mich ein Luftbild, was die damalige Bausituation sehr gut darstellt.
Der Kernpunkt der Ausstellung liegt im Detail. Um sich diese Ausstellung genau anzusehen, sollte man Zeit mitbringen, denn es gibt neben Exponaten auch Videofilme über die damalige Zeit des Aufbaus von Stalinstadt zu sehen. Größtes Ausstellungsstück ist wohl das Modell des Stadtteils um die Karl-Marx-Straße und die Friedrich-Engels-Straße.
Der Mangel von Erläuterungen an den Exponaten ist für Besucher unserer Stadt sicherlich bedauerlich, wie folgendes Beispiel erläutert:
Ausgestellt ist ein Foto - fotografiert in dem Erdgeschoss der alten Spowa aus der Leninallee, wo sich heute der I-Point der Stadtwerke Eisenhüttenstadt befindet. Ein in Anzug gekleideter und vermutlich zur Ausstellung gehörender Mann erläuterte das Bild einem Besucher. Er meinte, dass dies ein Foto aus dem alten Kaufhaus Magnet sei, wo das heutige Lindenzentrum seinen Sitz hat.
Ansonsten ist das ausgestellte Material sehr sehenswert, gerade wenn man einmal eine Zeichnung aus der heutigen Lindenallee betrachtet, wo anstatt der einstigen Brunnen eine Treppe zu sehen ist.
Es gibt eine Menge zu sehen und ich empfehle jedem Mitbürger beziehungsweise Exil-Eisenhüttenstädter diese bis zum Anfang nächsten Jahres zu besuchen. Auch ich werde sie mir noch einmal ansehen.
Die Ausstellung hat von Dienstag bis Freitag 10 – 17 Uhr und Samstag bis Sonntag 13 – 17 Uhr in der Löwenstraße 4 in Eisenhüttenstadt geöffnet.