Kollege Hiob ist wieder mit Botschaften der für ihn typischen Sorte unterwegs. Das glaubt man wenigstens, wenn man sich so anschaut, was bei der Versammlung der Stadtverordneten beredet und beschlossen wurde, nämlich, dass in Zukunft wohl nicht mehr viel geredet, nur geschlossen wird. Dies betrifft so ziemlich alles was schließbar ist und Kreis und Bürgermeister scheinen in fester Einheit Hand in Hand zu gehen, beim Auspusten des kleinen Flämmchens "öffentliches Leben", das sich in auf Pfeiffers Acker noch finden ließ. Das Tiergehege muss wohl weg, damit das Stadtfest bleiben darf, denn, so der Bürgermeister, wenn da gekürzt würde, sänke das Niveau, wobei man sich angesichts der sich schon in den vergangenen Jahren massiv in Richtung Macrobotellón weisenden Entwicklung der Nostalgie- und Landparty durchaus fragen kann, wohin denn eigentlich. Meine persönliche Priorität, die aber in der Stadt sicher nichts zählt, da zwar von außen, aber nicht von oben kommend, wäre natürlich, auf Drunkenheit und Alberei zu verzichten und stattdessen die kleine Tierhalteanlage weiterzubetreiben. Andererseits, und dieses Argument sollte man auch berücksichtigen, wird durch die hingebungsvolle Demontage jeglicher Stadtkultur aktive Unterstützung der Stadtentvölkerung durch die Stadt(konkurs)verwaltung auch derart viel Freifläche und potentielle Wildnis in die ehemalige Utopie eines besseren Lebens integriert, dass sich hier bald ohnehin nicht nur Fuchs und Hase sondern vielleicht auch Wolf und Elchtier gute Nacht sagen. Die denkbare Komplettrenaturierung des Kiefernhains hat jedenfalls augenscheinlich tatkräftige Förderer in Ort und Kreis.
Mehr Spaß gibt's in der aktuellen Märkischen Ohnmachtszeitung: Schwindender Einfluss der Stadtverordneten