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Eisenhüttenstadt Blog

Weblog für eine alternative Stadtwahrnehmung

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Geschrieben von
Ben
in Pressespiegel
Freitag, 4. August 2006
7 Kommentare

Bei dem für Eisenhüttenstadt zuständigen Regionalteil der Märkischen Oderzeitung führt heute offensichtlich der Praktikant die Redaktionsgeschäfte. Anders ist nicht zu erklären, wie es diese wundersame Geschichte der Hohen Neuendorferin Ingrid Sell und ihrer Tasche (mit Bild) ins Blatt schaffen konnte. Nun, es war so: Die Umhängetasche blieb bei einem Ausflug in der Oderregion zurück...

Also griff Ingrid Sell zum Telefonhörer und rief die Polizei in Eisenhüttenstadt an, in der Hoffnung auf Hilfe. Sie schilderte ihr Problem und wie der Ort ausgesehen hat, wo sie ihre Tasche vergaß. Daraufhin, erzählt sie, hätten sich die Beamten auf die Suche nach jemandem gemacht, der sich in der Gegend um Brieskow-Finkenheerd gut auskennt und anhand von Ingrid Sells Schilderungen wusste er, wo die Tasche sein musste: an einer Bank in Groß Lindow.

Nichts vom Inhalt hat gefehlt und alles war unversehrt. Dies ist wirklich einmal eine Meldung, die unterstreicht, dass nicht nur Sex und Crime (bzw. Regionalpolitik, Mißwirtschaft, Jugend- und Altersarbeitslosigkeit, Vandalismus, schönes Wetter oder ein Sack Reis in China), sondern auch der Verlust von Alltagsobjekten und deren Wiederkehr die Berichterstattung dominieren können. (Man hätte allerdings statt auf die Polizei auf einen in der Stadt beheimateten Experten für verlorene Gegenstände zurückgreifen können.) Auf diesem Niveau schaut der MOZ-Artikel aus wie eine Geburtstagsgefälligkeit für den Oberwachtmeister und auch das beigestellte Foto von Frau Sell mit Tasche lässt den Leser etwas ratlos mit der Frage zurück, ob dies tatsächlich ein gelungener Ausdruck der gesellschaftlichen (informierenden) Aufgabe der Regionalpresse ist... mehr: Rettungsaktion für eine Tasche

Eine weitere Kurzmeldung, nämlich zu einem Zechpreller in einem Eisenhüttenstädter Hotel, präsentiert uns das lokale Wurst- und Käseblatt (heute aber wirklich!) gleich dreimal, als ob diese dadurch interessanter werden würde. Wenn die Redaktion schon Betriebsferien macht, dann sollte man angesichts dieser Inhaltswüste vielleicht auf die Herausgabe des Regionalteils ganz verzichten. Mehr zur Zechprellerei unter dieser Überschrift: Gesuchter Zechpreller verhaftet Polizeibekannter Zechpreller verhaftet Gesuchter Zechpreller verhaf (sic!)


Tags für diesen Artikel: Antijournalismus, MOZ, Pressespiegel, Regionalpresse, Schlaube Journal, Sommerloch
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Kommentare
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#1 laemmy am 08/04/06 um 11:40 [Antwort]
Kommentar (1)
#2 Andreas Wendt am 08/22/06 um 01:44 [Antwort]
Kommentare (2)
#2.1 alf am 08/22/06 um 06:14 [Antwort]
Kommentare (2)
#2.2 Ben am 08/22/06 um 07:46 [Antwort]
Meinst du also, lieber Alf, wir meckern zuviel und klotzen zuwenig?
.......
Lieber Andreas Wendt.

Herzlichen Dank fuer Ihre Rueckkopplung, zu der ich nun wiederum selbst einige kleine Anmerkungen habe.

Ich will nun nicht sagen, dass wir hier hochwertigen und dauerhaft relevanten Journalismus spielen und manchmal ist auch etwas sehr spontan weggetippt, aber das ist nunmal die Grundeigenschaft eines Weblogs. Auch weiss ich ein bisschen, in welchem Zustand sich die deutsche Presselandschaft oekonomisch befindet. Der Druck, der auf den Redaktionen lastet ist sicherlich auch in den letzten Jahren gestiegen. Dennoch glaube ich, dass sich in die Maerkische Oderzeitung ab und an Beitraege und Fehler einschleichen, die ich aus meiner Warte her, als fuer die Tagespresse nicht akzeptabel halte. Selbst wenn online nur eine Auswahl der Beitraege des Tages bereitgestellt wird, so wundere ich mich doch, dass es gerade die weniger guten sein sollen. Denn damit werde ich als potentieller Kaeufer - in Berlin bekomme ich das SchlaubeJournal leider nicht - der sich morgens im Internet anschaut, was die Zeitung denn so bringt und ob sich die Erwerbung lohnt, nachhaltig abgeschreckt.
Hier sollte vielleicht das Konzept noch einmal ueberdacht werden. Ein Druckabonnement ist fuer mich persoenlich nicht interessant, da ich je nach der persoenlichen Interesselage einen Medien- und Titelmix bevorzuge. Das Zeitungen noch lange mit einer eher starren Ausrichtung auf die gedruckte Variante wie bisher ueberleben werden, wage ich zu bezweifeln. Ich denke, dass sich in den naechsten zehn Jahren eine verstaerkt auf www-Zusatzangebote orientierte Presselandschaft entwickeln wird, die auch(!) parallel noch in Print erscheint. Das Geld muss aber laengerfristig aus anderen Quellen kommen, wobei sich zukuenftig vermutlich Geschaeftsmodelle durchsetzen werden, die wir heute vielleicht noch gar nicht kennen.

Ich brauche die Printausgabe einer Zeitung nicht. Ich erfasse und lese selektiv ueber meine RSS-Oberflaeche die fuer mich relevanten Kerntitel und wenn mich etwas mehr interessiert, dann durchsuche ich Angebote ueber Google News etc.
Sollte ich einen Artikel nicht frei bekommen, kann ich i.d.R. immer noch ueber eine Bibliothek in meiner Naehe auf den Text zugreifen.

Eine Druckausgabe ist etwas, was ich mir zwei bis drei Mal die Woche als Luxus goenne, einfach weil ich Zeitungen als solche mag, mit all dem haptischen Genuss, der Moeglichkeit zu Unterstreichen, zu Annotieren und Auszuschneiden. Dabei interessieren mich die eigentlichen Meldungen nicht mehr, denn diese sind grundsaetzlich bei Erscheinen veraltet und neuer an anderer Stelle verfuegbar. Was ich mag, sind Kommentare, Reportagen und Vergleichbares, also Hintergrundinformation zu den Vordergrundmeldungen.
Und dabei erwarte ich ein gewisses Niveau, denn ich investiere meine Aufmerksamkeit und meine Lesezeit in dieses Produkt. Habe ich das Gefuehl, dass es mir nicht gefaellt, wechsele ich als muendiger Konsument in der Wettbewerbswirtschaft einfach zu einem anderen Produkt.

In meinen Augen sind die Zeiten, in denen sich eine Tageszeitung ueber das blosse Aufbereiten aktueller Geschehnisse und ein paar bunte Seiten halten konnte, vorbei. Auch der Journalismus muss sich weiterentwickeln, selbst wenn er vorrangig Reflexionsaufgaben wahrnimmt. Fuer ein zukunftsfaehiges Blatt gilt es, Mehrwertkonzepte zu entwickeln, bei denen die Papierausgabe um fuenf Uhr im Briefkasten (so frueh brauche ich diese gar nicht) nur ein Aspekt unter vielen ist.Sicher bin ich nicht unbedingt, auch von der Online-Zeit, nicht der Durchschnittsleser ihres Blattes, aber auch nicht untypisch. Leider werden diese Kunden-/Lesergruppen haeufig bei der Konzeption von lokalen journalistischen Angeboten vernachlaessigt.

Beschimpfen moechte ich Sie und ihre Publikation keinesfalls, zerreissen allerdings haeufiger. Ich lese natuerlich weiterhin regelmaessig die Onlineversion und bin sehr gespannt, wohin sich MOZ und Schlaube-Journal entwickeln. Und nach einer gewissen Blogpublikationserfahrung weiss ich kritische Leser durchaus zu schaetzen, denn zumeist sind es die Gegen- und Widersprueche, aus denen heraus man sich und das, was man tut, entwickelt. Eine Zeitung auf dem Qualitaetsniveau der oben zitierten Beitraege wuerde ich mir bestenfalls aus Amusement kaufen. Ich glaube allerdings nicht, dass Sie als Journalist mit einem solchen Grund zufrieden sind.

Beste Gruesse aus Fernost, wobei ich zur Beruhigung aller sagen kann, dass die beiden englischsprachigen Tageszeitungen Korea Times und Korea Herald auch nicht gerade begeistern. Der von der Redaktion der koreanischen Qualitaetszeitung JoongAng Ilbo erstellte Landeseinleger in die Herald Tribune ist dagegen schon sehr lesbar...
Kommentar (1)
#2.3 Alf am 08/23/06 um 10:57 [Antwort]
Kommentare ()
#3 Andreas Wendt am 08/23/06 um 06:16 [Antwort]
Kommentare (2)
#4 wieland am 08/23/06 um 11:18 [Antwort]
Kommentar (1)
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