Ach hätten sie mehr auf Sepp Womser gehört! Denn seine Beweggründe zum Verlassen einer Stadt, die ihm offensichtlich lange Zeit Heimat war, sind einem nicht unerheblichen Teil derer, die jetzt Eisenhüttenstadt so schmerzhaft fehlen, nicht unbekannt:
"Ich habe Ansprüche an das Leben, die ich hier nicht mehr befriedigen kann. Ich will teilhaben an einem Theater- und Konzertleben, das hier nicht Alltag ist. Ich vermisse hier zunehmend kulturelles Leben... Gewiss würden im City Center mehr Leute einen Blick auf meine Bilder werfen als hier in der Galerie, trotzdem widerstrebt es meinen Intentionen, ein Einkaufszentrum als geistig-kulturelles Zentrum einer Stadt anzunehmen."Man muss Waltraud Tuchen das Zitat dieser bemerkenswerten Aussage in ihrem in der Märkischen Oderzeitung vom Dienstag erschienenen Nachruf auf den jüngst in Dresden verstorbenen Künstler hoch anrechnen. Mittlerweile bemüht man sich wieder, wenn auch nicht ganz offen und vollherzig, den Flurschaden in der lokalen Kulturlandschaft zu beheben. Die Schneise aber bleibt. Von den maßgeblichen Eisenhüttenstadt-Künstlern - Otto Schutzmeister, Herbert Burschik, Johannes Hansky und Sepp Womser - lebt niemand mehr und die Nachfolgegeneration wird nunmehr einzig durch Matthias Steier repräsentiert. Es lässt sich also durchaus sagen, dass sich die Zahl der Kunstschaffenden in der etwas reiferen Eisenhüttenstadt in den letzten 23 Jahren - Otto Schutzmeister starb bereits 1985 - auf ein Viertel reduziert hat. Selbst im Vergleich zu dem durchaus heftigen allgemeinen Bevölkerungsrückgang ist dies ein gewaltiger Wert. Aber vielleicht auch für eine Stadt mit dieser Entwicklung am Ende ein verhältnismäßig angemessener?
Auch hier: Der Wappenvogel Taube ist dabei.
Und nebenan gilt: Auch hier der Abriss.
Als Sepp Womser im neuen Wohngebiet 1982 diese Wand schuf, waren die Wohnungen in den Plattenbauten noch hochbegehrt und so mancher glaubte beim Einzug an eine bessere Zukunft.
Etwas wird bleiben, vorrausichtlich aber nicht viel.
Und ob ein Call-Center-Betreiber in der ehemaligen POS Juri Gagarin solche (Womser-)Motive im Foyer sehen wollen würde, ist auch noch eine nicht uninteressante Frage, die dieses Mal zum Glück nicht gelöst werden muss.
Und nebenan gilt: Auch hier der Abriss.
Als Sepp Womser im neuen Wohngebiet 1982 diese Wand schuf, waren die Wohnungen in den Plattenbauten noch hochbegehrt und so mancher glaubte beim Einzug an eine bessere Zukunft.
Etwas wird bleiben, vorrausichtlich aber nicht viel.
Und ob ein Call-Center-Betreiber in der ehemaligen POS Juri Gagarin solche (Womser-)Motive im Foyer sehen wollen würde, ist auch noch eine nicht uninteressante Frage, die dieses Mal zum Glück nicht gelöst werden muss.
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