...jedenfalls wenn man der aktuellem ddp-Meldung glaubt: Konzernchef: Stahlstandort Eisenhüttenstadt hat Priorität.
Der Bürgermeister des Mittalurgiestädtchens war selbstverständlich vor Ort und machte klar, dass Lakshmi Mittal nicht nur ein gut funktionierendes Stahlwerk sondern auch die dazugehörige irgendwie auch funktionierende Stadt erworben hat:
"Wir sind die Perle, die Sie erworben haben - ihr Geld haben Sie hier gut investiert."
Allerdings ist davon auszugehen, dass der indische Stahlmagnat - der hier übrigens entgegen der vorauseilenden Wahrnehmung des Meisterbürgers noch gar nicht investiert hat - wohl eher am Arcelor-Werk Interesse beweist als an den schnell bereitgestellten Kindern aus der Kita "Pusteblume", die natürlich für solche Anlässe notwendig sind. Aus der Anthropologie ist bekannt, dass ein Kind im Menschen (im Normalfall) immer Friedfertigkeit und Freundlichkeit hervorruft, weswegen man Staatsoberhäupten bei wichtigen Besuchen ja auch immer ein wehrloses kleines Wesen entgegenstreckt, in der Hoffnung, dass sich der Gast dadurch milde stimmen lässt und in Verhandlungen eher zugunsten der lieben Kleinen (was natürlich heißt: der Hausmacht) entscheidet. Der Schachzug war also geschickt, aber nicht unbedingt notwendig, denn im Reich der Großökonomie sind kindliche Einzelschicksale beim Entscheiden am Vorstandstisch noch immer sekundär gewesen. Dennoch: der Besuch ist sicherlich ein wichtiges Zeichen und Andreas Wendt hat den Ausflug des dritt-(MOZ) bzw. fünft-(Forbes-Liste)reichsten Mannes der Welt (er kämpft schon ein Weilchen mit Ikea-Gründer Ingvar Kamprad um die europäische Pool-Position; als Asiate führt er aber in der Kontinentalwertung) für die Märkische Oderzeitung mitskizziert: Blitzbesuch bei der Konzern-Perle.
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