On my last day, mum and I drove round my hometown. You see, I grew up in Eisenhuettenstadt (‘Iron Hut Town’) which was the first town built in East Germany after the second World War. They’d built this great big steel factory and erected a brand new town around it. At the time, they called it ‘Stalin’s Town’, after Mr. Josef Stalin himself. My granddad got a job in the factory and that’s how my grandparents and eventually my mum ended up there. We are very close to the Polish border (25km) and since Germany was reunited, everyone has left for pastures new. None of my schoolmates live in the town anymore. My mum has left and built a house in the countryside. There were once 14 schools in town, there are now only 6 left. The unemployment rate is horrific and because we are so close to Poland, the town is now inhabited by Eastern Europeans. And because the population has dwindled at an alarming rate over the past 15 years or so, they have started tearing down blocks of flats. Blocks, where my school friends once lived-gone. A lot of the ones that are still there have been boarded up, because no one lives there anymore. The empty buildings have been vandalised. It’s like something out of a movie where mankind has been eradicated and the Earth is inhabited by zombies. It’s hard to describe and perhaps hard to imagine...
Auch wenn Microsoft nicht gerade als treibender Akteur im Web 2.0 bekannt ist und sich daher gern mit dem (u.a.) Flickr-Betreiber Yahoo neu positionieren möchte, lohnt doch ab und an ein Blick in die Blogosphäre von Windows Live. Denn dort findet man beispielsweise versteckt in einem Weltreisebericht obenstehende aktuelle Heimatwahrnehmung einer offensichtlich nach Sydney ausgewanderten Eisenhüttenstädterin (web)namens Sim1 bzw. blognamens Box of Various Pies. Auffällig ist, dass, obschon die allgemeine Lage innerhalb der Stadt durchaus in einer Wendung zum Guten verstanden und offiziell auch so kommuniziert wird, die Unmittelbarwahrnehmung gehörig davon abweicht und nach wie vor ein ganz schön desolates Bild in den Kurzzeitrückkehrern hinterlässt und wie bestimmte Wahrnehmungsbilder nach Erwartungshaltungen konstruiert werden. Denn dass beispielsweise außergewöhnlich viele Osteuropäer das Stadtbild bevölkern, lässt sich nun wahrlich nicht sagen.
Da hat die Heimatstadt von Natalie Imbruglia durchaus eine ganz andere Vielfalt zu bieten, in der Überzahl natürlich Menschen mit zentral- und ostasiatischen Wurzeln aber auch z.B. mit dem ehemals bei der SpVgg Unterhaching aktiven Fußballprofi und australischem Nationalspieler David Zdrilic einen nicht unbekannten osteuropäischen Sohn der Stadt. Zu unserem aktuell populärsten Eisenhüttenstädter Fußballexport Amadeus Wallschläger ist leider gar nichts zu vermelden, aber das hat an dieser Stelle gar nichts zu suchen.
Wenn dagegen berichtet wird, dass sich niemand der Bekannten aus Schulzeit mehr in der Stadt aufhält, ist dies auch objektiv Realität und sehr ernüchternd. Es fehlen eindeutig Anreize, diese Zwischengeneration in irgendeiner Form - die der familiären Verknüpfung einmal ausgenommen - zu binden. So muss man damit leben, dass die Weihnachtsheimkehrer aus aller Welt wirklich nur mal für eine Handvoll Tage vorbeischauen und dann den Eindruck des Niedergangs ihrer alten Heimat in ihre neue Heimat irgendwo auf allen Kontinenten dieser Erde mit sich nehmen. Vielleicht sollte das offis sein neues "Soziale Stadt"-Nachrichtblatt bunt & komplex den ausgezogenen Kindern hinterherschicken.
Und die lokalen Wohnungsverwaltungsgesellschaften können in Ergänzung darauf hinweisen, dass immerhin die Mietpreise in Eisenhüttenstadt (in Relation zum üblichen Einkommen) auf gutem Weg gen Weltstadtniveau sind.
Betrachtet man die mit dem Planstadt-Bestand vergleichbaren Wohngebäude in Berlin (Stichwort: E.i.h.%C3%BC. ) so kommt man dort aktuell bei Objekten mit mittlerem Wohnwert auf eine Nettokaltmiete von 4,30 pro Quadratmeter. Bei vollsanierten Objekten liegt man etwa zwei Euro höher, hat aber immerhin generell auch Anbindung an die Lichter der Großstadt. Warum sollten also junge, aufgeschlossene und ungebundene Menschen ausgerechnet in eine GeWi-Wohnung im WK II ziehen, wenn sie zu gleichen bis besseren Mietkonditionen an der Nahtstelle zwischen Berlin-Mitte, Prenzlauer Berg und Friedrichshain in nahezu identischen "Arbeiterpalästen" leben können. So nimmt sich der nostalgische Exil-Eisenhüttenstädter das Beste aus beiden Welten: die architektonische Erinnerung an seine Wurzeln und die Stimuli der quirligen Aufsteigermetropole Ostberlin. Und 250 Euro Warmmiete für ein 12 Quadratmeter großes WG-Zimmer im Archenholdring (sh. hier) ist eigentlich auch nur eine Option für die, die keine andere Wahl haben. So etwas findet man auch andernorts gehäuft und nicht selten deutlich günstiger. Um auf diesem Preisniveau für potentielle Abwanderer interessant zu bleiben, bedarf es sicher anderer Attraktionspunkte als einer zu drei Vierteln leerstehenden Fröbelring-Passage und der Nähe zu einer schönen Landschaft.
Da hat die Heimatstadt von Natalie Imbruglia durchaus eine ganz andere Vielfalt zu bieten, in der Überzahl natürlich Menschen mit zentral- und ostasiatischen Wurzeln aber auch z.B. mit dem ehemals bei der SpVgg Unterhaching aktiven Fußballprofi und australischem Nationalspieler David Zdrilic einen nicht unbekannten osteuropäischen Sohn der Stadt. Zu unserem aktuell populärsten Eisenhüttenstädter Fußballexport Amadeus Wallschläger ist leider gar nichts zu vermelden, aber das hat an dieser Stelle gar nichts zu suchen.
Wenn dagegen berichtet wird, dass sich niemand der Bekannten aus Schulzeit mehr in der Stadt aufhält, ist dies auch objektiv Realität und sehr ernüchternd. Es fehlen eindeutig Anreize, diese Zwischengeneration in irgendeiner Form - die der familiären Verknüpfung einmal ausgenommen - zu binden. So muss man damit leben, dass die Weihnachtsheimkehrer aus aller Welt wirklich nur mal für eine Handvoll Tage vorbeischauen und dann den Eindruck des Niedergangs ihrer alten Heimat in ihre neue Heimat irgendwo auf allen Kontinenten dieser Erde mit sich nehmen. Vielleicht sollte das offis sein neues "Soziale Stadt"-Nachrichtblatt bunt & komplex den ausgezogenen Kindern hinterherschicken.
Und die lokalen Wohnungsverwaltungsgesellschaften können in Ergänzung darauf hinweisen, dass immerhin die Mietpreise in Eisenhüttenstadt (in Relation zum üblichen Einkommen) auf gutem Weg gen Weltstadtniveau sind.
Betrachtet man die mit dem Planstadt-Bestand vergleichbaren Wohngebäude in Berlin (Stichwort: E.i.h.%C3%BC. ) so kommt man dort aktuell bei Objekten mit mittlerem Wohnwert auf eine Nettokaltmiete von 4,30 pro Quadratmeter. Bei vollsanierten Objekten liegt man etwa zwei Euro höher, hat aber immerhin generell auch Anbindung an die Lichter der Großstadt. Warum sollten also junge, aufgeschlossene und ungebundene Menschen ausgerechnet in eine GeWi-Wohnung im WK II ziehen, wenn sie zu gleichen bis besseren Mietkonditionen an der Nahtstelle zwischen Berlin-Mitte, Prenzlauer Berg und Friedrichshain in nahezu identischen "Arbeiterpalästen" leben können. So nimmt sich der nostalgische Exil-Eisenhüttenstädter das Beste aus beiden Welten: die architektonische Erinnerung an seine Wurzeln und die Stimuli der quirligen Aufsteigermetropole Ostberlin. Und 250 Euro Warmmiete für ein 12 Quadratmeter großes WG-Zimmer im Archenholdring (sh. hier) ist eigentlich auch nur eine Option für die, die keine andere Wahl haben. So etwas findet man auch andernorts gehäuft und nicht selten deutlich günstiger. Um auf diesem Preisniveau für potentielle Abwanderer interessant zu bleiben, bedarf es sicher anderer Attraktionspunkte als einer zu drei Vierteln leerstehenden Fröbelring-Passage und der Nähe zu einer schönen Landschaft.
A fact 's a fact...To pay the rent... How can we live where the kids are leaving...?
Man muss nicht einmal australisches Midnight Oil ins Feuer gießen, um zu sehen, dass die demografische Lage in den meisten Teilen der Stadt etwas brenzlig ist bzw. das Potential besitzt, es zu werden. Denn nach wie vor hält der Abiturientenexodus an und eine Rückkehr auf Dauer, womöglich mit Familie und sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung bleibt eine ganz seltene Ausnahme. Die Schieflage bleibt. Da ist es einerseits ganz gut, wenn sich zum Rückbauprogramm nun Projekte aus dem Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" gesellen. Denn der in den Wohnkomplexen WK V-VII praktizierte Abrissumbau führt alleingenommen eher dazu, dass noch mehr Menschen die niedergehende Stadt verlassen, als ohnehin schon. Dies legitmiert dann weitere Abrisse und so weiter und so fort. Das Stadtgebiet in den Grenzen von 1961 ist dabei gar keine allzu abwegige Vision. So erscheint die problematische Gemengelage in der Stadtentwicklung Eisenhüttenstadts zwar komplex aber dazu eher grau bis bestenfalls sepia. Von bunt ist dagegen wenig zu sehen, vom Bund neben der Abrissförderung, so die Hoffnung, demnächst auch noch etwas anderes, im besten Sinne "Sozialeres". Andererseits sind es aber auch nicht nur die Förderprojekte, die wirken, sondern die städtische Atmosphäre im Ganzen. Und um diese ins positive zu kippen, bedarf es mehr Effet, Fantasie, Verve, Begeisterungsfähigkeit, Sensibilität und sicher auch Glück, als ein Förderstrukturplan zu transportieren vermag.
Man muss nicht einmal australisches Midnight Oil ins Feuer gießen, um zu sehen, dass die demografische Lage in den meisten Teilen der Stadt etwas brenzlig ist bzw. das Potential besitzt, es zu werden. Denn nach wie vor hält der Abiturientenexodus an und eine Rückkehr auf Dauer, womöglich mit Familie und sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung bleibt eine ganz seltene Ausnahme. Die Schieflage bleibt. Da ist es einerseits ganz gut, wenn sich zum Rückbauprogramm nun Projekte aus dem Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" gesellen. Denn der in den Wohnkomplexen WK V-VII praktizierte Abrissumbau führt alleingenommen eher dazu, dass noch mehr Menschen die niedergehende Stadt verlassen, als ohnehin schon. Dies legitmiert dann weitere Abrisse und so weiter und so fort. Das Stadtgebiet in den Grenzen von 1961 ist dabei gar keine allzu abwegige Vision. So erscheint die problematische Gemengelage in der Stadtentwicklung Eisenhüttenstadts zwar komplex aber dazu eher grau bis bestenfalls sepia. Von bunt ist dagegen wenig zu sehen, vom Bund neben der Abrissförderung, so die Hoffnung, demnächst auch noch etwas anderes, im besten Sinne "Sozialeres". Andererseits sind es aber auch nicht nur die Förderprojekte, die wirken, sondern die städtische Atmosphäre im Ganzen. Und um diese ins positive zu kippen, bedarf es mehr Effet, Fantasie, Verve, Begeisterungsfähigkeit, Sensibilität und sicher auch Glück, als ein Förderstrukturplan zu transportieren vermag.
Kommentare