Am Friedensplatz in Eisenhüttenstadt steht dieses Buswartehäuschen sowie ein Gedenkstein für die Opfer von Gewaltherrschaft und Krieg aus dem Jahr 1999 und vermutlich gibt es dort heute Abend eine ziemlich stille Oderstadt-Idylle, die im Gegensatz zu Vinterbergs Arbeit kaum Assoziationen mit Henrik Ibsen zulässt, denn selbst die einzige Nora, die ich in Fürstenberg kannte, wohnte an einer ganz anderen Ecke und auch dort nicht in einem Puppenheim... Von dem einzigen Helmer, den ich kannte und der nicht einmal in Eisenhüttenstadt sondern irgendwo bei Frankfurt an der Oder wohnte ganz zu schweigen. ... "Ach! Ich würde noch mehr schreiben, aber auf einmal ist das Tintenfaß verschwunden." (Um ein weiteres Mal mit dem großen Meister des abrupten Schlusses zu schließen.)
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Die Stadt in sonnig. Teil 2: Am Friedensplatz
Am Friedensplatz in Dessau, berühmt als Geburtsstadt von Dieter Hallervorden und/oder Kurt Weill, steht das Anhaltinische Theater, in dem heute um 19:30 Uhr die Theateradaption von Thomas Vinterbergs Dogma-Klassiker "Das Fest" zur Aufführung kommt.
Am Friedensplatz in Eisenhüttenstadt steht dieses Buswartehäuschen sowie ein Gedenkstein für die Opfer von Gewaltherrschaft und Krieg aus dem Jahr 1999 und vermutlich gibt es dort heute Abend eine ziemlich stille Oderstadt-Idylle, die im Gegensatz zu Vinterbergs Arbeit kaum Assoziationen mit Henrik Ibsen zulässt, denn selbst die einzige Nora, die ich in Fürstenberg kannte, wohnte an einer ganz anderen Ecke und auch dort nicht in einem Puppenheim... Von dem einzigen Helmer, den ich kannte und der nicht einmal in Eisenhüttenstadt sondern irgendwo bei Frankfurt an der Oder wohnte ganz zu schweigen. ... "Ach! Ich würde noch mehr schreiben, aber auf einmal ist das Tintenfaß verschwunden." (Um ein weiteres Mal mit dem großen Meister des abrupten Schlusses zu schließen.)
Am Friedensplatz in Eisenhüttenstadt steht dieses Buswartehäuschen sowie ein Gedenkstein für die Opfer von Gewaltherrschaft und Krieg aus dem Jahr 1999 und vermutlich gibt es dort heute Abend eine ziemlich stille Oderstadt-Idylle, die im Gegensatz zu Vinterbergs Arbeit kaum Assoziationen mit Henrik Ibsen zulässt, denn selbst die einzige Nora, die ich in Fürstenberg kannte, wohnte an einer ganz anderen Ecke und auch dort nicht in einem Puppenheim... Von dem einzigen Helmer, den ich kannte und der nicht einmal in Eisenhüttenstadt sondern irgendwo bei Frankfurt an der Oder wohnte ganz zu schweigen. ... "Ach! Ich würde noch mehr schreiben, aber auf einmal ist das Tintenfaß verschwunden." (Um ein weiteres Mal mit dem großen Meister des abrupten Schlusses zu schließen.)
Die Bahn selbst erklärt, ihre Gebäude seien oft Schmuckstücke in den Kommunen gewesen.
Diese Zeit ist bei den meisten Stationen allerdings vorbei. Seit Jahren lässt die Bahn ihre einstigen Bahnhöfe verfallen; in die Unterhaltung wird nur noch so viel Geld gesteckt, dass die Sicherheit gewährleistet bleibt. Aus den einstigen Schmuckstücken sind Schandflecke geworden.
Der ehemals Fürstenberger und spätere Eisenhüttenstädter Bahnhof ist ein erstklassiges Beispiel für die Beschreibung aus der heutigen Ausgabe des Tagesspiegel (Kommunen erhalten Vorkaufsrecht bei Bahnhofsgebäuden). Im Land Brandenburg reagiert man nun ein wenig auf die Proteste des Deutschen Bahnkunden-Verbands und so lässt sich im Tagesspiegel lesen:
Der Bahnkunden-Verband hat vorgeschlagen, das Infrastrukturministerium solle die Gebäude zu einem symbolischen Preis übernehmen, anschließend sanieren und dann an interessierte Kommunen abgeben. Für eine Sanierung fehlt aber auch dem Ministerium das Geld. Es will den Kauf durch die Kommunen aber finanziell fördern, wenn sich die Gemeinden zu einem Kauf durchringen können.Für den Eisenhüttenstädter Bahnhof kommt das Förderangebot aber leider zu spät, befindet er sich doch schon in den Händen eines Investors (vgl. hier). So hat die Kommune hier nicht mehr viel zu melden, was ihr vermutlich auch nicht ganz ungelegen kommt. Der Bahn, deren doppelkopfschienenharter Vorstand die Kunden aufgrund deren weitgehender Abhängigkeit von dem Verkehrsunternehmen gemeinhin in einer Art und Weise schikaniert, wie es sich vermutlich höchstens noch die Stromversorger leisten können, tanzt gerade wieder mit hardrock'n'rolligen Nachtreten gegenüber den Gewerkschaften um das goldene Kalb der Ertragsprognosen und hat sich bekanntlich längst von der Vorstellung, sie könnte eine andere gesellschaftliche Rolle haben, als der Mikrokosmos eines Otto Normal-Short Seller absteckt. Niederer geht es wohl kaum:
Um die Kosten aufzufangen, müssten sich die Kunden auf höhere Ticketpreise einstellen, sagte Mehdorn. Zudem müsse der Konzern "alle Möglichkeiten zur Rationalisierung einschließlich der Verlagerung von Arbeit in Billiglohngebiete nutzen"Ostbrandenburg hat der Bahnchef aber nicht im Auge, auch wenn hier in zahlreichen Branchen durchaus knapp am Existenzminimum verdient wird. Immerhin:
Für den Bahnbetrieb braucht die Bahn nur noch Bahnsteige, an denen die Züge halten. Der Zugang erfolgt neben den Bahnhofsgebäuden. Und vielleicht gibt es noch einen Unterstand auf dem Bahnsteig dazu.Allerdings sollte sich das in Hinblick auf wirtschaftliche Risiken fast unverantwortlich leicht gefederte Verkehrsunternehmen nicht nur fragen, was es selbst braucht, sondern was seine Kunden benötigen (womöglich wünschen). Andererseits könnte es sein, dass als Bahnkunden gar nicht diejenigen betrachtet werden, die auf dem freizugigen Holzbahnsteig in Erkner im Dezember ohne klare Durchsage 40 Minuten Verpätung abwarten, sondern die, die irgendwann einmal die zur Privatisierung freigegebenen Anteile erwerben sollen. Dann geht das Konzept natürlich völlig auf und ich möchte zu diesem Bravourstück gar nichts gesagt (bzw. geschrieben) haben. Außer natürlich, dass ein Verschwinden des Bahnhofsgebäudes für Eisenhüttenstadt einen weiteren Verlust markieren würde, den manche bedauern und andere begrüßen.
Gleisanschluss Ost.
Was so schon ungemütlich ist, hat durchaus Perspektive, als Aufenthaltsbereich noch an Komfort einzubüßen, denn bald gibt es laut Planung nur noch Minimalunterstände, die bei der üblichen Annahme durch die Jugend der Stadt eine Lebensdauer von (optimistisch) geschätzten zwei Wochen besitzen. Vielleicht gibt es wenigstens eine Videoüberwachung.
Was so schon ungemütlich ist, hat durchaus Perspektive, als Aufenthaltsbereich noch an Komfort einzubüßen, denn bald gibt es laut Planung nur noch Minimalunterstände, die bei der üblichen Annahme durch die Jugend der Stadt eine Lebensdauer von (optimistisch) geschätzten zwei Wochen besitzen. Vielleicht gibt es wenigstens eine Videoüberwachung.
Kategorie eins. (vgl. hier)
"Auf dem überwiegenden Teil der Fläche des WK VII Süd sieht das Nachnutzungskonzept die Schaffung einer einfach gestalteten Freifläche unter Einbeziehung des vorhandenen Gehölzbestandes vor, die weitgehend der Sukzession überlassen werden soll. Parallel zur Bahntrasse und im Süden soll zur räumlichen Einfassung und Abschirmung gegenüber den Bahnanlagen eine Aufforstung von Flächen erfolgen. Vorhandene Spielflächen sollen durch ein einfaches Wegenetz und ein vom ehemaligen WK VII Nord kommendes, freiraumplanerisch gestaltetes Nord-Süd-Band miteinander verknüpft werden. Vorgesehen ist der Einsatz unterschiedlicher Materialien und Pflanzen, die den Übergang von der Stadt in den Landschaftsraum visualisieren." (vgl. hier)
u.a. als Ergänzung hierzu.
Draußen am Orte,
Wo ich dich zuerst sprach,
Wacht ich oft an der Pforte,
Dem Gebote nach.
Da hört ich ein wunderlich Gesäusel,
Ein Ton- und Silbengekräusel;
Das wollte herein,
Niemand aber ließ sich sehen,
Da verklang es klein zu klein;
Es klang aber fast wie deine Lieder,
Das erinnr' ich mich wieder. ...
(aus: Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Fünfter Band: Westöstlicher Divan. Unter des durchlauchtigsten deutschen Bundes schützenden Privilegien. Stuttgart, Tübingen: J.G. Cotta'sche Buchhandlung: 1827. S. 259)
Was ein wenig nach einem Erlebnis an der Gegensprechanlage klingt, ist eigentlich natürlich ein nicht ganz so häufig zitiertes Stück deutscher Dichtkunst, nämlich eine von Goethe in seinem Westöstlichen Divan im Gedichte Anklang zusammengefasste Klage einer Houri - also einer Paradiesjungfrau - die hier nach einem Dichter ruft. Wieviele Dichter in diesem Hausaufgang in der Eisenhüttenstädter Goethestraße leben und ob jemals eine schmachtende Jungfrau vor der gezeigten Pforte eines solchen harrte, ist leider nicht überliefert. Möglich ist vieles und so wollen wir es nicht ausschließen.
Ansonsten ergibt sich der Anlass für das Zitat ganz profan aus dem Straßennamen, der dem zugegeben nicht sehr poetischen von der DDR-Plattenbaukultur der 1980er recht unsensibel gesäumten Stadtraum droben überm Oder-Spree-Kanal nahe Fürstenberg gegeben ist.
Optisch unterscheidet sie sich eher deutlich z.B. von der Goethestraße in Frankfurt/Main, in der man schon mal auf den Götterboten Hermès trifft, dies allerdings in Form eines Modeausstatters (ehemals Sattler), der - wie eigentlich jede Lifestyle-Marke der Welt (vgl. hier) - auch vom Rapstar Jay-Z gewürdigt wurde:
Solch ein schickes krokodilledernes Wochenendhandtäschchen wird man allerdings in der Eisenhüttenstädter Goethestraße wohl an keiner Flaneurin sehen - auch wenn vieles möglich ist und wir nichts ausschließen wollen. Denn nicht nur im Monoply der Einkommensverteilung ist die in der Realität im Gegensatz zum Brettspiel selten sonnengelbe Straße dann doch eher an der Peripherie verortet.
Warum die Märkische Oderzeitung aber bei dem Wohnblock ganz weit im Osten der Stadt vom "Wohnen wie im Wilden Westen" spricht, kann eigentlich nur damit begründet werden, dass die Zeitzeugen für die Wild-West-Wohnverhältnisse sämtlich - z.B. unter der Mithilfe eines gewissen Robert Ford - erledigt wurden. Nun kann niemand mehr die Söhne der Katie Elder fragen, wie deren Mutti eigentlich den Haushalt in Schuss hielt und ob die Tapete daheim in Clearwater/Texas eigentlich ähnlich in Fetzen hing, wie es offensichtlich in manchem Hausaufgang der Gebäudewirtschaft der Fall ist:
Was aber den von den Houris (so und nicht wie naheliegend eingedeutscht lautet der Plural der Paradieswächterinnen!) gesicherten Zugang zum Einzug ins Paradies - und jetzt denken alle wieder an den u.a. in Neuzelle am Lehrerbildungsinstitut ausgebildeten Hans Weber ("Mit Gabi in Bomsdorf"), der 1979 im Verlag Neues Leben ein Buch mit diesem Namen veröffentlichte, welches kurz darauf verfilmt wurde - angeht, legen wir die Hände besser nicht ins Fegefeuer und freuen uns lieber darüber, wie die Welt der Populär-, der Geld- und der Hochkultur sich immer wieder ganz von selbst an einer Stelle zusammenfinden, von der man es nicht vermutet...
Ansonsten ergibt sich der Anlass für das Zitat ganz profan aus dem Straßennamen, der dem zugegeben nicht sehr poetischen von der DDR-Plattenbaukultur der 1980er recht unsensibel gesäumten Stadtraum droben überm Oder-Spree-Kanal nahe Fürstenberg gegeben ist.
Optisch unterscheidet sie sich eher deutlich z.B. von der Goethestraße in Frankfurt/Main, in der man schon mal auf den Götterboten Hermès trifft, dies allerdings in Form eines Modeausstatters (ehemals Sattler), der - wie eigentlich jede Lifestyle-Marke der Welt (vgl. hier) - auch vom Rapstar Jay-Z gewürdigt wurde:
Insofern kommen wir in der heutigen bundesrepublikanischen Populärkultur selbst dort, wo man es nicht erwartet, nicht vom Bonzenlandflavour los, egal wo wir auch ansetzen. Die vom New Yorker Populärrapper gemeinte Tasche ist übrigens diese, wobei das Komma bei der Preisangabe in Deutschland nicht vor sondern nach den ersten drei Nullen steht...
I keep you workin' that Hermes Birkin bag/Manolo Blahnik Timbs, aviator lens
('03 Bonnie & Clyde mit Beyoncé)
Solch ein schickes krokodilledernes Wochenendhandtäschchen wird man allerdings in der Eisenhüttenstädter Goethestraße wohl an keiner Flaneurin sehen - auch wenn vieles möglich ist und wir nichts ausschließen wollen. Denn nicht nur im Monoply der Einkommensverteilung ist die in der Realität im Gegensatz zum Brettspiel selten sonnengelbe Straße dann doch eher an der Peripherie verortet.
Warum die Märkische Oderzeitung aber bei dem Wohnblock ganz weit im Osten der Stadt vom "Wohnen wie im Wilden Westen" spricht, kann eigentlich nur damit begründet werden, dass die Zeitzeugen für die Wild-West-Wohnverhältnisse sämtlich - z.B. unter der Mithilfe eines gewissen Robert Ford - erledigt wurden. Nun kann niemand mehr die Söhne der Katie Elder fragen, wie deren Mutti eigentlich den Haushalt in Schuss hielt und ob die Tapete daheim in Clearwater/Texas eigentlich ähnlich in Fetzen hing, wie es offensichtlich in manchem Hausaufgang der Gebäudewirtschaft der Fall ist:
Klaus-Jürgen Wille, Prokurist der Gebäudewirtschaft, bestätigt, dass die Hausflure seit Erbauung der Plattenbauten - und das war Ende der 80er Jahre - nicht modernisiert worden sind. Solange es keine Sicherheitsbedenken gibt, handele es sich um Schönheitsreparaturen.Der oben abgebildeten Idylle vor der Türe ist all das nicht anzumerken und entsprechend ergötzen wir uns an einer hellerleuchteten Fassadengeometrie, wie sie in ganz Texas ("..schenk nach/Sektglas/Endbenz/setz Trends/Ranch in Texas"!! - Prinz Pi: Bonzenlandflavour) und auch bei Jay-Z daheim ganz sicher nicht zu finden ist.
Was aber den von den Houris (so und nicht wie naheliegend eingedeutscht lautet der Plural der Paradieswächterinnen!) gesicherten Zugang zum Einzug ins Paradies - und jetzt denken alle wieder an den u.a. in Neuzelle am Lehrerbildungsinstitut ausgebildeten Hans Weber ("Mit Gabi in Bomsdorf"), der 1979 im Verlag Neues Leben ein Buch mit diesem Namen veröffentlichte, welches kurz darauf verfilmt wurde - angeht, legen wir die Hände besser nicht ins Fegefeuer und freuen uns lieber darüber, wie die Welt der Populär-, der Geld- und der Hochkultur sich immer wieder ganz von selbst an einer Stelle zusammenfinden, von der man es nicht vermutet...
Kunstwerk ohne passenden Boden. Was nach Sepp Womser bleibt.
Ach hätten sie mehr auf Sepp Womser gehört! Denn seine Beweggründe zum Verlassen einer Stadt, die ihm offensichtlich lange Zeit Heimat war, sind einem nicht unerheblichen Teil derer, die jetzt Eisenhüttenstadt so schmerzhaft fehlen, nicht unbekannt:
"Ich habe Ansprüche an das Leben, die ich hier nicht mehr befriedigen kann. Ich will teilhaben an einem Theater- und Konzertleben, das hier nicht Alltag ist. Ich vermisse hier zunehmend kulturelles Leben... Gewiss würden im City Center mehr Leute einen Blick auf meine Bilder werfen als hier in der Galerie, trotzdem widerstrebt es meinen Intentionen, ein Einkaufszentrum als geistig-kulturelles Zentrum einer Stadt anzunehmen."Man muss Waltraud Tuchen das Zitat dieser bemerkenswerten Aussage in ihrem in der Märkischen Oderzeitung vom Dienstag erschienenen Nachruf auf den jüngst in Dresden verstorbenen Künstler hoch anrechnen. Mittlerweile bemüht man sich wieder, wenn auch nicht ganz offen und vollherzig, den Flurschaden in der lokalen Kulturlandschaft zu beheben. Die Schneise aber bleibt. Von den maßgeblichen Eisenhüttenstadt-Künstlern - Otto Schutzmeister, Herbert Burschik, Johannes Hansky und Sepp Womser - lebt niemand mehr und die Nachfolgegeneration wird nunmehr einzig durch Matthias Steier repräsentiert. Es lässt sich also durchaus sagen, dass sich die Zahl der Kunstschaffenden in der etwas reiferen Eisenhüttenstadt in den letzten 23 Jahren - Otto Schutzmeister starb bereits 1985 - auf ein Viertel reduziert hat. Selbst im Vergleich zu dem durchaus heftigen allgemeinen Bevölkerungsrückgang ist dies ein gewaltiger Wert. Aber vielleicht auch für eine Stadt mit dieser Entwicklung am Ende ein verhältnismäßig angemessener?
Auch hier: Der Wappenvogel Taube ist dabei.
Und nebenan gilt: Auch hier der Abriss.
Als Sepp Womser im neuen Wohngebiet 1982 diese Wand schuf, waren die Wohnungen in den Plattenbauten noch hochbegehrt und so mancher glaubte beim Einzug an eine bessere Zukunft.
Etwas wird bleiben, vorrausichtlich aber nicht viel.
Und ob ein Call-Center-Betreiber in der ehemaligen POS Juri Gagarin solche (Womser-)Motive im Foyer sehen wollen würde, ist auch noch eine nicht uninteressante Frage, die dieses Mal zum Glück nicht gelöst werden muss.
Und nebenan gilt: Auch hier der Abriss.
Als Sepp Womser im neuen Wohngebiet 1982 diese Wand schuf, waren die Wohnungen in den Plattenbauten noch hochbegehrt und so mancher glaubte beim Einzug an eine bessere Zukunft.
Etwas wird bleiben, vorrausichtlich aber nicht viel.
Und ob ein Call-Center-Betreiber in der ehemaligen POS Juri Gagarin solche (Womser-)Motive im Foyer sehen wollen würde, ist auch noch eine nicht uninteressante Frage, die dieses Mal zum Glück nicht gelöst werden muss.
Und weiter dreht sich das Karussel der Eisenhüttenstadt-Popmusik. Waren es gestern die Eschweiler Jecken, die nicht so richtig gern nach Eisenhüttenstadt umziehen wollten, so ist es heute ein eher deskriptiver Ansatz der Neubrandenburger Synthie-Band Melotron. Was vielleicht nicht jeder weiß, ist, dass die Jungens aus Mecklenburg auf ihrem Debütalbum "Mörderwerk" einen zwar nur bedingt den tatsächlichen Eigentumsverhältnissen entsprechenden, aber sehr wohlklingenden Titel namens "Maschinen aus Stahl" (mp3-Schnipsel) veröffentlichten, der mit der folgenden Passage endet:
Perfekt programmiert - In dir installiert - Genial konstruiert - Von Krupp finanziert
Sind qualifiziert - Von Thyssen produziert - Auf Menschen fixiert
Eisenhüttenstadt
Das klingt nun ganz schön heavy mittal nach vom Hardcore-Kapitalismus bis zur Ununterscheidbarkeit durchgewalzten Robotermenschen, die als seelenlose Montanwesen ein Hochofen-Hohelied nach dem anderen auf die industrielle Revolution aus ihren Metallurgen-Herzen schmelzen und ansonsten außer Planerfüllung für die Renditeerwartung ebenso gesichtsloser Anteilseigner nichts im Sinn haben.
Aber wenn man das Stück hört, schmeichelt sich die Synthesizerei so änigmatisch sanftmütig an den Hörer an, dass sich die vermeintliche Dystopie ganz kuschelig anfühlt und man beinahe zu sagen bereit ist: Warum eigentlich nicht? Nicht umsonst erklingt auf dem Album vor dem Stahltitel ein auf diesen vorbereitendes Stück mit dem Text "Du musst keine Angst" haben.
Haben wir nicht! Als geschulte Eisenhüttenstädter waren wir Zeugen einer größeren Zahl von Abstichen, als es alle deutschen U-Bahn-Überwachungskameras je sein werden. Wir repräsentierten die "gefährlichste Spezies der Welt" (
Wir Söhne der Mythen der Metallurgie lernten schon früh, dass von den Prometheen und Pyrphorossi in ihren silbernen Hitzeschutzanzügen nicht nur das Feuer gebändigt sondern sogar Ströme flüssigen Eisens domptiert werden können.
Wer je im Eisenhüttenwerk der Eisenhüttenstadt die Geburt einer Bramme sah, der fürchtet so leicht nichts Musikalisches mehr. Schon gar kein synthetisches "Mörderwerk" aus Neubrandenburg. Allerdings haben wir uns - im Gegensatz zu einer Zeile im Stahl-Text - bislang nicht entscheiden können, "Maschinen zu werden".
Eher treue Maschinisten im Stahlwerk des Lebens.
Stahl is the shield/we weld a life
Stahl is the feel/to harden inside
And when I sometimes tap my furnace/heat starts spinning around
Stahl is the weapon/in my brothers arms
Stahl is your slag which melts me formless
Oh my iron heart which is quite rusty starts swinging back, back, forth and forth...
Moment mal, was ist denn hier los! Camouflage meets Aaliyah!? Jawohl, so ist das Leben der Menschmaschinen bzw. Maschinenmenschen in Eisenhüttenstadt:
Reeducation for the infants? Na klar, ein Blick in Werner Bauers Buch "Ulla" (Berlin: Kinderbuchverlag, 1963) langt ja wohl als Beweis. Andererseits: Constant Pressures/No Scale Can Measure auch das kennen wir und Klein-Erna war - sofern man Karl Mundstock glauben möchte - in jedem Fall "More than a Woman"...:
Stahl is the feel/to harden inside
And when I sometimes tap my furnace/heat starts spinning around
Stahl is the weapon/in my brothers arms
Stahl is your slag which melts me formless
Oh my iron heart which is quite rusty starts swinging back, back, forth and forth...
Moment mal, was ist denn hier los! Camouflage meets Aaliyah!? Jawohl, so ist das Leben der Menschmaschinen bzw. Maschinenmenschen in Eisenhüttenstadt:
Reeducation for the infants? Na klar, ein Blick in Werner Bauers Buch "Ulla" (Berlin: Kinderbuchverlag, 1963) langt ja wohl als Beweis. Andererseits: Constant Pressures/No Scale Can Measure auch das kennen wir und Klein-Erna war - sofern man Karl Mundstock glauben möchte - in jedem Fall "More than a Woman"...:
"Klein Erna! Wer von den wilden Stuhlbeintaktikern, die heute zahm hinterm Lenkrad des SACHSENRING-VERSCHNITT ihre Familien ins Grüne fahren, hat sie nicht gekannt! Noch heute schnalzen sie mit der Zunge: Klein-Erna tanzen sehen und sterben"... (Karl Mundstock: Der Regenbogen steigt. Halle: 1970, S. 15)
Wer wär´ schon gern in Eisenhüttenstadt, wenn er in Eschweiler das volle Fastelovend-Programm erleben kann?Na wenn die Aachener Zeitung (Lokalteil Eschweiler) so fragt, dann bleibt bei aller Freundschaft zum linksrheinischen Karneval aus der ostbrandenburger Perspektive doch nur eine Antwort: Ich bin - auch wenn es manchmal schwer fällt, hier den tierischen Ernst oder auch nur die Contenance zu wahren - lieber an der Oder als an der Inde, jedenfalls wenn es um Fastelovend geht!
Das liegt allerdings weniger an Eschweiler selbst, sondern an der Fragestellung und am Faktor "närrische Zeit". Mit Mutzen könnte man dagegen mehr locken und auch ansonsten gibt es wenig, was gegen einen Ausflug in die Geburtsstadt von immerhin Michaela Schaffrath spricht. Bei so schmucken Töchtern der Stadt verwundet es doch ein wenig, wenn die lokale Mundart-Karnevalskapelle Inde-Singers in ihrem "neuen Hit «Eisenhüttenstadt»" (Aachener Zeitung) ausgerechnet von der Liebe zu einem Eisenhüttenstädter Mädchen schwärmt:
Irjendwann trof et mich – dat lang ersehnte Jlöck,
dat Mädcher dat ich e Lävve lang jesöök!
Et flüsterte: Kumm met mir noh Eisenhüttenstadt ...
Wo die Liebe nun mal hinfällt (da steht sie nicht mehr auf...). Aber auch das größte Glück der Zweisamkeit kann den Eschweiler nicht von einem Ort weglocken, "wo mer mich nemmp, su wie ich ben" - eben aus seiner Heimatstadt.
Das wäre auch keine gute Beziehungsbasis und daher ist die Entscheidung durchaus verständlich: Der Mensch als Individuum möchte zumeist gern auch und besonders in der Partnerschaft in seiner eigenen menschlichen Spezifik akzeptiert werden und sich demnach nicht so gern vom Ostbrandenburger Werte- und Normensystem deformieren lassen.
Da die Inde-Singers sich möglichen Missverständnissen vorbeugend auf ihrer Internetseiten bei den Eisenhüttenstädtern prophylaktisch entschuldigen (dritter Eintrag von oben), wünschen wir aus Eisenhüttenstadt einfach mal viel Erfolg mit der Sessionshymne und weisen darauf hin, dass es im Webshop der Gruppe auch thematisch passende "Eisenhüttenstadt - Nää, do will ich nit hin!"-Trikots gibt. Vielleicht werden die ja auch im Landkreis Oder-Spree zur Kulttextilie..
Wo die Mädchen Tarn-Pants tragen.
Eisenhüttenstadt hat doch was, wenigstens für jung und alt. Was die Stadtmusik angeht, haben die Inde-Singers zur diesjährigen Karnevalssaison eine Art Gegentitel zu den Mariachis ("Ich will zurück nach Eisenhüttenstadt, schuwapp...") abgeliefert, womit sich alles wieder sehr schön ausgleicht.
Eisenhüttenstadt hat doch was, wenigstens für jung und alt. Was die Stadtmusik angeht, haben die Inde-Singers zur diesjährigen Karnevalssaison eine Art Gegentitel zu den Mariachis ("Ich will zurück nach Eisenhüttenstadt, schuwapp...") abgeliefert, womit sich alles wieder sehr schön ausgleicht.
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Wir danken herzlich für das Lob lieber Björn, aber noch mehr würden wir uns freuen, Dich hier öfter als Autoren begrüßen zu können. Wie wär's?Kommentare ()
Mir war es gestern Nacht vergönnt, mal einen Blick auf die Aufsteller zu werfen und entsprechend kann ich heute die von Wieland beschriebene Bilderlücke zum Projekt endlich schließen.Kommentare ()
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Hey Wieland, ich bin ein großer Lump. Deine Mails beantworte ich spät bis nie und Deinen Kommentar zur stadtbezogenen Musique concrète lösche ich auch noch unglücklicherweise beim Großeinsatz ...
Leute, schaut mal bei WIKIhüttenstadt nach! Dort sind wieder einige Neuigkeiten hinzugekommen, die nach weiteren Ergänzungen verlangen.Kommentare ()
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