Neben der ohnehin nicht ganz einfachen Entscheidungsfindung für Bundestagswahl am 27. September sind gerade die Wahlberechtigten Eisenhüttenstadts zusätzlich aufs Höchste gefordert und die Politikfreie Zone an der Eisenhütte ist wenigstens in diesem Punkt keine mehr. Auch optisch sind die Laternen und Mittelstreifen der Hauptstraßen eng bestückt mit Kampfansagen und Wahlversprechungen, die mitunter ("Geld für Deutsche" bzw. "Reichtum für alle") derart plakativ sind, dass sie in ihrer den Verstand beleidigenden Dummdreistigkeit eher als Aufrufe zum Wahlboykott erscheinen. Aber der politische Mensch lässt sich selbst von Wahlwerbung nicht klein kriegen. In Eisenhüttenstadt ohnehin nicht, denn nicht nur Burger King ruft die "Angry Weeks" aus, sondern auch ein Kampagnenfeuerwerk, dass sich durch seine primäre Ausrichtung auf den bisherigen, langjährigen, einzigen Nachwendebürgermeister Eisenhüttenstadts konzentriert. Rainer Werner für die Zukunft von Hütte (Genitiv-Puristen hätten lieber ein "für Hüttes Zukunft" gesehen, aber Sprachpedanten sind in Städten wie dieser ohnehin selten wohlgelitten) oder Werner in Rente - so rotiert das Personalkarussell hauptsächlich um eine Personalie.
Die Herausforderin Dagmar Püschel kommt dagegen mit einer vergleichsweise zurückhalteneren Webpräsenz daher, zeigt schön im Header das Gartenfließ mit Seniorin und Hund, präsentiert sich dazu mit recht nüchterneren Plakaten und mit einem so naheliegenden wie schon von Obama für die nächste 30 Jahre besetzten "Wechsel"-Ansatz als Brustdruck auf dem T-Shirt.
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Die dabei ineinander gestürzten Themen, die Lebensläufe, Lebenskreuzungen, Lebensbrüche sammeln sich dagegen erstaunlicherweise oft in weitgehend erwartbaren Bahnen. Es finden sich einige überraschende Wendungen, aber in der Gesamtheit kumuliert das Buch typische Motive, oft auch recht schlichte Stereotypen als Mittel zum Zweck, die jedem, der seit 1990 ein paar Jahre Privatfernsehen gesehen und/oder in Berlin gelebt hat, halbwegs vertraut erscheinen dürften. Das heißt nicht, dass die Sujets in der Kombination nicht reizvoll wären. "Abtrünnig" ist ein Post-Einheitsroman, den man gerade in diesem Jubiläumsjahr zur Hand nehmen kann, um an ihm eine persönliche Rückschau aufzuspinnen. Was dabei über weite Strecken bleibt, ist der Eindruck, dass die elaborierte Verweigerung im Stil in eine andere Richtung als die Handlung strebt. Letztere scheint über weitere Strecken die vorliegende, schachtelige Form nicht unbedingt zu erzwingen und die Form selbst unterstreicht das Auseinanderfallen von Identitäten in der Welt nach 1990 mitunter ein wenig zu grob und aufgetragen. Insofern wirkt das Buch - was vermutlich wieder konsequent dem Ansatz dieser Form und dem Hauptthema entspricht - nicht ausbalanciert, schwankt vielmehr worttrunken zwischen ausgesprochen albernem Kalauer und wirklich erschütternder Tiefe im Halbsatz. Das Herz, dieser einsame Jäger, scheint mitunter Florett schwingend im Panzerwagen durch den gewilderten Hain des frühen Berliner Jahrtausends zu fahren und verpasst sich dabei ab und an selbst einen gehörigen Schmiß - so ließe sich das Lektüregefühl vielleicht beschreiben.
Dies alles würde ich für mich behaltenen, träte nicht sehr früh im Buch ein Protagonist mit Wurzeln in Frankfurt/Oder auf, dem es gelingt auch Eisenhüttenstadt ins Spiel zu bringen. Denn gleich zu Beginn im Kapitel "Geburtstage-Schmutzige Menschen" verbrennt dieser als Grenzschützer Tätige einige der wenigen ihm verbliebenen Brücken, um sein Leben auf die kleine Rolle des Selber-Behelfsbrücke-Seins zu reduzieren: Der junge Witwer lernt auf einem eher verzweifelten Ausflug in ein Café in Słubice eine junge Ukrainerin kennen, die den Weg nach Deutschland sucht. Er tanzt mit ihr, glaubt ihre Geschichte und hilft in einer anstehenden Nachtschicht und hohem Einsatz ihr ("dunkelbraune Augen überwölbt von schwarzen fein geschwungenen Brauen, das Gesicht ernst u bleich wie ein Wald nach langem Winter") und ihrem Bruder ("1 hochgewachsener Bursche mit Bürstenhaar") über den Fluß. An dieser Stelle, leider, leider, stolpert der Roman in eine topographische Unsicherheit, deren Bemängelung man vielleicht als kleinlich auslegen mag, die dem Kenner der Region aber als unangenehme Irritation auffällt, vergleichbar mit einem dieser winzigen Filmfehler, bei denen während eines Schnitts ein Keks vom Tisch verschwindet oder hinzukommt, ohne dass Nicole Kidman die Schachtel überhaupt anrührt ("Eyes Wide Shut", ca. 48:00-51:00). Übersieht man es, ist alles gut. Merkt man es, bleibt ein unangenehmer Makel, denn die Logik wurde nicht absichtlich, sondern nachlässig gebrochen.
So ist die Bahnstation, auf der Reinhard Jirgl den Grenzschützer das Geschwisterpaar absetzen lässt, mir nicht so recht logisch ermittelbar. Nachdem die Geschwister an einer nicht spezifizierten Stelle die Neiße durchwateten - unklar bleibt auch, wie sie die ca. 40 Kilometer von Słubice nach Kosarzyn bzw. ans Neißeufer in der Nacht bewältigten - sammelt der Protagonist sie mit seinem Jeep ein. Er wird von einem Kollegen verfolgt, den er aber vom Fahrdamm zu drängen vermag. Dann setzt er die Geschwister an einem nicht benannten, wohl aber beschriebenen Haltepunkt der Bahn ab:
"Weitab in 1 Dorf an der Bahnstation für die Regionalzüge setze ich Valentina & ihren Bruder ab. Aus wolkenlosem Himmel sickert blaues Morgenschimmern; der Frühzug würde bald kommen, Schulkinder & Arbeiter nach Guben, Eisenhüttenstadt od in die andere Richtung nach Frankfurt bringen. Hier, inmitten apathisch Wartender, aus Nacht-u-Schlaf Gerissner, würden die Beiden nicht auffallen. Gebe Valentina Geld (:aufmerksam beobachtet von ihrem Bruder, unentschieden zwischen Mißtrauen & Gier); und sage der Frau, daß ich sie suchen werde, später in Berlin.....[...] Die beiden stellten sich auf den Bahnsteig unter die Reisenden in Richtung Frankfurt, 2 fahle Steine im Menschen Dammm..... Dann ließ ich den Motor an, kehrte um in meinen Abschnitt an der Grenze. Im 1. Morgenschimmern auf dem schmalen Bahnsteig entschwanden die beiden Gestalten rasch aus meinem Blick." (Jirgl, Reinhard: Abtrünnig. Roman aus einer nervösen Zeit. München: dtv, 2008, S. 35)Abgesehen von der treffend beschriebenen Atmosphäre auf den morgenlichen Regionalbahnsteigen Ostbrandenburgs bleibt die Überlegung, von welchem Dorf die Rede sein könnte. Stimmig von der Lage zur Neiße wären Coschen oder Wellmitz. Allerdings fährt der Zug dort nicht entweder nach Guben, Eisenhüttenstadt oder Frankfurt/Oder sondern entweder Richtung Guben oder Eisenhüttenstadt, Frankfurt/Oder. Alternativ - und im "weitab" zur Not begründbar - könnten auch Ziltendorf oder Wiesenau gemeint sein. Die nicht stimmige Reihenfolge der Orte in der Nennung "Guben, Eisenhüttenstadt" ließe sich aus dem Adrenalinspiegel der Situation erklären.
Schwer nachvollziehbar bleibt jedoch, wieso - und wie unbemerkt nach dem Vorfall mit seinem Kollegen - er den nicht ungefährlichen Schlenker nach Norden genommen hat, an Eisenhüttenstadt vorbei oder durch die verschlafene, aber nicht tote Stadt hindurch. Letztlich irritiert noch, dass er augenscheinlich bei der Abfahrt noch einen Blick auf den Bahnsteig werfen sollte, was rein räumlich vielleicht in Neuzelle vorstellbar wäre, sofern er auf der östlichen Seite des Bahnsteigs abgefahren wäre. Hier jedoch stimmt die Richtungszuweisung wieder nicht. ... So also gibt man sich während des Lesens einer Irritation an einer Stelle hin, die ein Großteil der Leser dieses Romans nicht einmal als besonders auffällig registriert haben.
Letztlich ist es müßig, hier nach einer Auflösung zu suchen (man könnte auch Reinhard Jirgl einfach schreiben und fragen). Wenn jedoch jemand aus unserer Leserschaft einen Lösungsvorschlag für dieses unfreiwillige Rätsel im Buch parat hat, bleibt natürlich die Kommentarfunktion für Spekulationen jedweder Art das Mittel der Wahl. Zumal nach dem kleinen Redesign, das dem Blog ein strengeres, kantigeres Auftreten geben soll, um im Kampf der Brandenburger Blogs um die Aufmerksamkeit der Blogosphäre Boden gut zu machen, Lektüre und Interaktion im Blog mehr Freude denn je bereiten soll.
Hinsichtlich Reinhard Jirgls "Abtrünnig" (eine Rezension des Titels gab es u.a. vor drei Jahren auch im Freitag) haben wir hoffentlich zureichend unsere Dokumentationspflicht für in der Literatur aufgefundene Erwähnungen Eisenhüttenstadts erfüllt. Da wir uns zwar bemühen, aber es nicht schaffen, alle Bücher der Welt zu lesen, sind wir für Hinweise zu weiteren Werken, in denen Eisenhüttenstadt literarisch, filmisch, künstlerisch verhackstückt, gepriesen oder einfach erwähnt wird, äußerst dankbar. Auch hier bietet sich die Kommentarfunktion an. Oder die direkte Kontaktaufnahme.
Jetzt – erst jetzt – haben wir die Tendenz. Denn es brauchte tatsächlich ein paar mehr Eindrücke, damit sich das kaleidoskopische Prinzip der Deutschlanderschließung heraus entwickeln konnte, dass dann, wenn man die Berichte, Bilder, Videos in der Gesamtheit betrachtet, durchaus etwas Repräsentatives gewinnt. So wächst eine schöne Querschnittserhebung zur Stimmungslage der Bundesrepublik im Sommer 2009 zusammen, die am Ende vielleicht sogar eine andere Publikationsform verdient, als das zweifellos hochinteressante Tagebuch unter www.wahlfahrt09.de.
Mittlerweile findet sich auf der Seite noch ein originaltönender Nachtrag von der Jubiläumsmontagsdemonstration. Die Wahlfahrer selbst fahren allerdings momentan irgendwo nahe der Bodenseemetropole Konstanz herum, also in einer Region, die vielen ehemaligen Eisenhüttenstädtern nicht nur bekannt, sondern auch neuer Lebensort wurde. Ansonsten entspricht das Hochrheinische in etwa dem Gegenpol zur ostdeutschen Provinz und gehört wohl zu den Ecken des Landes, von denen der Hoyerswerda-Forscher Felix Ringel in der aktuellen Ausgabe des gedruckten SPD-Think Tanks perspektive21 schreibt:
„Fast möchte man zynisch behaupten, dass für das bisschen Solidarzuschlag die fast 2 Millionen Menschen, die nun fernab der ostdeutschen Heimat die Ballungszentren West mit Arbeitskraft, neuen Ideen und hierzulande ausbleibendem Nachwuchs stärken, recht billig erkauft sind.“
Man könnte die Rechnung sicher auch anders schreiben. Und dass der diesjährige Stadtfest-Peugeot nach Rottenburg am Neckar fährt , ist aufgrund des Einzelfallcharakters auch nur bedingt Beleg für die sehr interessante These, die sich aktuell in der ZEIT über die Raumentwicklung in Ostdeutschland liest:
„Wenn man den Ort schneller verlassen kann, erhöht sich die Bereitschaft eine Arbeit im Süden oder Westen oder im Ausland anzunehmen; doch aus jungen Pendlern werden schnell wieder Sesshafte, aber eben nicht mehr im Osten.“ Dazu gibt es ein schönes Foto aus einem aufgegebenen Eisenhüttenstädter Autoverkauf.
Der Infrastrukturauf- und –ausbau Ost asphaltiert demnach mehr die Pisten für den Exodus, denn dass er die erhofften Investition anzieht.
An Felix Ringels Beitrag mit dem schönen Titel „Willkommen in Hoytopia“ ist allerdings weniger die Feststellung, der einzigartigen Schrumpfung, die nicht nur, aber besonders die Schwerindustrie-orientierten Planstädte der DDR durchgängig erfasst hat (vgl. dazu auch die Wahlfahrt-Eindrücke aus Halle) spannend. Interessanter sind seine Überlegungen zu möglichen Perspektiven für diese Räume im Hier und - Entschuldigung - Hoyte.
Es ist klar, dass der unmittelbare Postsozialismus genauso wenig mit dem bundesrepublikanischen Marktwirtschaftsmodell zu tun hat, wie die aktuelle Förderwirtschaftsordnung. Es mag Regionen in den fünf östlichen Ländern geben, die aus sich heraus lebensfähig sind. Die Lausitz und Ostbrandenburg zählen aber eher nicht dazu, sondern überleben auf ihrem aktuellen Standard, dank üppiger Bezuschussung. Die Investition in die Papierfabrik am Eisenhüttenstädter Ufer des Oder-Spree-Kanals ist genau genommen keine privatwirtschaftliche, sondern eine staatliche Investition, von der natürlich der privatwirtschaftliche Betreiber ganz gut und die Stadt hoffentlich auch ein bisschen profitiert.
Sie enthält bei genauerer Betrachtung der Situation visuelle Anspielungen auf die wichtigen Elemente des benannten Zustands: das sozialistische Mosaik (auf den Syntax des einzelnen Steinchens reduziert und der Semantik enthoben), ein pseudo-nationales Signet in unfertiger Ausführung, ein mit Fördermitteln gestalteter, wenig genutzter Freiraum, dahinter eine weitgehend leere Einkaufspassage, in die kein Händler bis auf den vietnamesischen Allround-Discount-Markt ziehen mag, hinter dieser wiederum ein Abrissblock und dazwischen Menschen, die Einkaufsbeutel tragen oder einen Hund baden. Und das alles im einen natürlichen Aufbruch signalisierenden Frühlingslicht. Eisenhüttenstadt, Ostdeutschland 2009 also.
Insgesamt muss man Felix Ringel sicher zustimmen, wenn er schreibt, „dass die Marktspielregeln nur wenig und meist zugunsten ortsfremder Kapitalgeber funktionieren.“
Selbst wenn sich einige Vertreter des ersprießlichen Handwerkerwohlstands der frühen 1990er Jahre in eine gediegene mittelständische Existenz gerettet haben sollten, bleibt die ostdeutsche Gesellschaft nach wie vor im Vergleich zur Westdeutschen ganz anders strukturiert: Die sozio-ökonomische Nivellierung der DDR-Gesellschaft, die die Wohlstandsspitzen mächtig zurückschnitt und auch dem Lumpenproletariat die Lumpen durch pflegeleichte Polyamid-Textilien ersetzte, hallt nicht nur zwischen den verlassenen Plattenbauschluchten nach. Der Aufbau einer zureichenden Rücklage, die nicht nur die Teilhabe an einer Warenwelt, sondern auch Investition in das eigene Gemeinwesen ermöglicht, ist in den letzten 20 Jahren nur wenigen gelungen. Und die es könnten, waren lange damit beschäftigt, sich erst einmal mit der fremden Kultur und ihren Sitten und Gebräuchen zu arrangieren.
Das Bewusstsein für eine ostdeutsche Identität entsprang und entspringt dagegen in der Regel anderen Schichten, die mit Salem eher Stephen King als ein Bildungsideal assoziieren und sich auch weniger mit den Lebensgeschichten der Wittelsbacher als der der Witt auskennen. Man sollte die kulturelle Kluft, die sich in gängigen sozialen Codes, im Habitus und auch in akzeptierten Lebensperspektiven nicht unterschätzen. Gerade in der ostdeutschen Lebenswirklichkeit scheint die Angleichung weiter entfernt denn je: Nicht mehr die DDR-Kultur ist vorrangiger Fixpunkt, sondern eine – mitunter etwas sehr deformierte – Hybride aus von vorrangig westdeutschen Medien vermittelten Leitbildern, einer nachschwingenden Prägung durch die Sozkultur geprägten Nachhall und einem eigenartig gemischten Lebensumfeld, in dem vor erst wenigern Jahren aufwendig sanierte Turnhallen verfallen, weil die Schulen, zu denen sie gehören, aus Schülermangel geschlossen und mitunter bereits abgetragen sind.
Die Schulhofgestaltung des Fürstenberger Gymnasiums in Eisenhüttenstadt wäre der perfekte Skateboardpark mit frischen, glatten Oberflächen aus diesem Jahrtausend, über die sich mittlerweile schon wieder zentimeterdick das Moos erstreckt. Es ist eine Welt, in der die Idee des Privateigentums genauso wie die der Öffentlichkeit häufig nur in einer Vulgärform bekannt ist.
Was fehlt, sind Stimmen, die diese soziokulturelle Gemengelage nicht vorrangig als Markt interpretieren. Man sollte ihre Repräsentation auch nicht unbedingt einem Medium aus dem Hause Hubert Burda überlassen.
Daher ist der dokumentarisch gerichtete Ansatz der 09ner Wahlfahrer sehr begrüßenswert. Auch Felix Ringels kleiner Text führt in diese Richtung, bleibt aber, da er in perspektive21 erscheint, eher Teil des Metadiskurses der ostdeutschen Deutungseliten. Sympathisch ist der positive Ansatz allemal, selbst dann, wenn er noch einmal die wohlbekannte städtebauliche Qualität Hoyerswerdas herausstreicht. Er hat ja auch Recht: Was die DDR-Moderne angeht, ist Hoyerswerda fast noch interessanter als Eisenhüttenstadt, wo eher die Früh- und Übergangsphase, also die Brüche in der DDR-Stadtplanungsgeschichte eine Architekturreise rechtfertigen. „Ironischerweise wurde das Zentrum der zweiten sozialistischen Planstadt der DDR […] aufgrund von ökonomischen Zwängen, politischen Streitereien und materiellen Missständen nie fertig gestellt.“ - auch das ist ein typisch ostdeutsches Phänomen: Im Herzen alle Planung blieb eine Leerstelle. Man könnte ergänzen: Der Rückbau ergänzt das Freiraumangebot und führt so eine Traditionslinie weiter.
Dass es manchen Planstadtgesellschaften selten bis nicht gelingt, diese Räume sinnvoll zu nutzen, unterstreicht noch einmal die Vermutung, dass ein produktives Gefühl von Öffentlichkeit nicht gegeben ist. Andernorts – so in Halle-Glaucha – bemüht man sich. Vielleicht ist die Anwesenheit von jungen, kreativen Menschen, die noch nicht so haarscharf auf zweckrationales Handeln und Konfliktvermeidung ausgerichtet agieren, einer der Faktoren, die in der Praxis über die Ausprägung der stadtgesellschaftlichen Entwicklung stärker bestimmen, als die in Sachzwängen und eher schmalen Handlungsrahmen eingebundenen professionellen Stadtentwickler.
Zurück zu Felix Ringel und seinem Hoyerswerda: Er interpretiert den Schrumpfungsprozess als Umschwung der Moderne in ihr Gegenteil, was auch immer das sei. Eine postmoderne Lebensstruktur, die z.B. ich eher herauf ziehen sehe, entspräche mehr einer Dekonstruktion der Moderne, also einem Ausstieg aus den Ordnungsvorstellungen der Moderne. Da geht es weniger um die Frage, ob „man in Hoyerswerda in Zukunft noch [wird] küssen können?“ , sondern viel dramatischer darum, ob und wie man für die Transferregionen einen Lebensstandard erhält bzw. neue Standards zu entwickeln versucht, die sich maßgeblich von denen in Rottenburg, Heppenheim oder Esens unterscheiden müssen. Ich glaube – im Gegensatz zu Felix Ringel – nicht, dass die Entwicklung in Ostdeutschland ein Muster „bald Alltag des gesamten europäischen Kontinents werden“ wird. Hier konstruiert man sich eine Vorreiterrolle, die suggerieren soll, dass man doch irgendwo den Anschluss hält, und wenn es durch die Rolle der Avantgarde des Shrinking und Wrinklings der Städte ist.
Viel Avantgardistisches ist jedenfalls in Eisenhüttenstadt bisher nicht zu entdecken und auch aus Hoyerswerda hört man diesbezüglich wenig. Dafür agiert man deutlich zu zurückhaltend, profitiert besonders im Rahmen des Stadtumbau Programms viel zu gut von Transferleistungen und Förderprogrammen. Und – das ist sicher das Entscheidende – dazu möchte das Gros der Menschen in ihrem Leben doch ui sehr einer Ruhe und Normalität folgen, die von der westdeutschen Mittelstandsgesellschaft herüber leuchtet. Alles schön im Rahmen und an Morgen denken. Die Menschen von Hoyerswerda und anderswo wollen nicht Avantgarde sein, sondern unauffälliger Durchschnitt – was übrigens sowohl in der DDR wie in der alten Bundesrepublik das Generalrezept für einen reibungsarmen Lebenslauf galt. Der Nagel, der heraussteht, wird eingeschlagen, lautet ein nicht verkehrtes Sprichwort. Die bundesrepublikanische Gesellschaft bot selbstverständlich mehr Freizügigkeit in der Entwicklung. Dennoch galt und gilt weithin abweichendes Verhalten nur dann als akzeptabler Lebensentwurf, wenn es sich irgendwann rechnete, also zur Einkommensquelle wurde. Wer Geld damit verdient, ist auch als Mario Barth oder Cindy aus Marzahn anerkanntes, sogar prominentes und bewundertes Mitglied der Gesellschaft. Wer zu seinem privat Vergnügen im Stile eines Helge Schneiders im Stadtpark troubadiert, wird früher oder später vom Ordnungsamt vertrieben und erarbeitet sich bestenfalls eine Bekanntheit als irrer, bunter Hund.
Hoyerswerda verfährt zugegeben mit Projekten wie Die 3.Stadt oder der Malplatte in der Tat deutlich offensiver mit den Themen Rückbau und der Schrumpfung Eisenhüttenstadt, wo die Wohnungsbaugesellschaften fast autoritär, jedenfalls nahezu bar jeder reflektierenden Begleitung ihre Abriss- Sanierungsprogramme möglichst leise herunter spulen. Aber die Bevölkerung Hoyerswerdas als „Avantgarde im eigentlichen Sinne des Wortes“ zu bejubeln, nur weil es sie in puncto Schrumpfung besonders mächtig beutelt, lässt sich irgendwie auch schnell als Zynismus auslegen. Und – bei allem Respekt vor dem individuellen Ansatz – einen, der sich für das Bürgergeld starkmacht, findet man mittlerweile auch in jeder Stadt.
Abgesehen davon ist die Fragestellung „Wie gestalten Menschen Leben und Gemeinwesen, wenn sie nicht mehr Teil des Systems der Lohnarbeit sind?“ unzweifelhaft die, an der sich Politik in Ostdeutschland orientieren muss. Die „Politikfreie Zone an der Eisenhütte“ – das ist wirklich eine garstige Überschrift – erklärt sich vielleicht auch daraus, dass die Diskrepanz zwischen den über die medial vermittelte Politik ausgerufenen Leitbildern einer Leistungsgesellschaft, und den konkreten Möglichkeiten Leistung zu erbringen, zu groß ist, um überhaupt noch einen Bezug zwischen den Erklärungen und dem eigenen Leben herstellen zu können. Auch hier gibt es Parallelen mit der späten DDR. Die in der DDR sozialisierten Generationen weisen dabei sogar oft ein außerordentlich ausgeprägtes Arbeitsethos auf – je älter desto größer. Daraus erklärt sich auch die Verbitterung weiter Kreise, die nach 1990 einsetzte, als sie erfuhren, dass ihre Arbeitskraft keinen Wert hat und das, worin sie sie bisher eingebracht haben, schon gar nicht. Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
Die (in Ostdeutschland) verbliebenen Nachwendegenerationen haben dagegen zur Arbeitswelt zu großen Teilen eine deutliche Distanz. Sie kennen Jobs, keine Berufe, denn Berufe gibt es nicht mehr, wohl aber ab und an auszufüllende, nicht selten prekäre, Beschäftigungsverhältnisse, die notwendig sind, um eine Teilhabe an der Konsumgesellschaft auf minimalem Niveau zu gewährleisten. Mit dem in der selben Ausgabe der perspektive21 ausdrücklich begrüßten Deutschlandplan eines Frank-Walter Steinmeiers, der von vier Millionen neuen Arbeitsplätzen (binnen 12 Jahren) träumt, können sie wenig anfangen. Ihre Träume sind andere. Gut, die 6000 neuen Arbeitsplätze, die der Steinmeier-Exeget Günter Baaske für Brandenburg dank den erneuerbaren Energien entstehen sieht, werden sich füllen lassen. Und kompensieren vielleicht die üblichen Freisetzung an anderen Stellen ein wenig. Das Kernproblem wird aber nicht berührt.
Ökonomisch notwendig sind viele der in Ostdeutschland anzutreffenden, staatlich alimentierten Beschäftigungsformen nicht. Oftmals dürften die künstlich konstruierten Arbeitsbeschäftigungsplätze tatsächlich in der Summe teurer sein, als eine bedingungslose Auszahlung der Bezüge. Es spricht also wenig dagegen, das von Felix Ringel im Anschluss an Wolfgang Engler und einem namentlich ungenannten „Ideengeber aus Hoyerswerda“ entworfene EU-Projekt „bedingungslose Grundsicherung“ in einer dieser aufgegebenen ostdeutschen Städte auszuprobieren. Der Anthropologe aus Cambridge hat dabei natürlich die wissenschaftliche Feldstudie vor Augen:
„Wie organisieren diese Experimentalgesellschafter ihr Zusammenleben? Was probieren sie in den Bereich[en] Architektur und Städtebau, Soziales und Kultur, Bildung und Wissenschaft, Infrastruktur und gesundheitliche Versorgung, Pflege und Gemeinsinn, Wirtschaft und Politik aus? Wie ändert sich ihr eigenes Selbstverständnis? Welche neue Spezies Bürger reift in einem solchen Umfeld heran?“
Die Option der „Menschenversuche“ (die Überschrift ist ebenfalls etwas unglücklich, der schrecklich spontanen Mündlichkeit sei dank!) liegt offensichtlich wieder auf dem Tisch. Wenn man mit der Konserve der Pandora jongliert, sollte man aber möglichst eine wieder zu deckelnde zur Hand nehmen. Irgendwann gab es nämlich in Hoyerswerda (und anderswo) eine Form von spontaner Selbstorganisation, von der sich wohl niemand eine Neuauflage wünscht...
Bei aller Skepsis ist es offensichtlich, dass eine Eisenhüttenstadt nicht auf Dauer aus Erding finanziert werden kann. Das wollen weder die Eisenhüttenstädter noch die Erdinger. Es ist auch klar, dass ein Erdinger Modell in einer Eisenhüttenstadt nicht so gut geht, wie ein Erdinger Weißbier. Sprich: Dass man jemals eine sozio-ökonomische Formation erreichen wird, die analog zum westdeutschen Modell funktioniert. Man könnte nun – so ähnlich hat es Thomas Kralinski einmal in einer anderen Ausgabe von perspektive21 angedeutet – die Region entsiedeln, die letzten Eisenhüttenstädter also nach Erding exportieren und sie in den dortigen Arbeitsmarkt einzugliedern versuchen, während man an der Oder die Stadt zuschließt und der Natur überlässt. Auf dem Gelände des WK VII macht man damit aktuell ganz schöne Erfahrungen. Auch das wollen weder die Eisenhüttenstädter noch – schon gar nicht – die Erdinger. Es würde auch nicht gut gehen.
Eine typische ostdeutsche Politik müsste sich also um einen Mittelweg bemühen, der die Arbeits- und Leistungsgesellschaft nicht an die größte Glocke hängt, andere Werte in den Mittelpunkt rückt und sich – nun wird der Kreis ins Quadrat genommen – dabei eine Form der Finanzierung ausdenkt, die zwar keinen allgemeinen Luxus garantiert, aber doch ein Überleben auf einem Niveau, das den Raum und die Zeit für ein entspannt-aufgeklärtes, produktives Öffentlichsein lässt. Das gerade ein Publikationsorgan einer ehemaligen Arbeiterpartei einen Beitrag, der in diese Richtung tendiert, veröffentlicht, ist eine kleine ironische Fußnote, die sie mit der Deutschlandplan-Euphorie natürlich erst einmal wieder durchstreicht. Vielleicht könnte sich die SPD-Brandenburg dennoch demnächst als Vorreiter einer Politik für eine Gesellschaft mit dem Schwerpunkt jenseits der primär die Konsumkultur stützenden Erwerbsarbeit auch als Partei wieder für die Region interessant und wählbar machen. Möglicher Koalitionspartner wäre dann das Sprachrohr der postmateriellen Leitkultur: Die Piratenpartei. Die Zusammenführung der Digital Boheme mit dem abgefallenen Proletariat – das wäre die Herausforderung. Sie nennen es Arbeit. Meist ist es eine ohne Festanstellung und oft ohne richtigen Lohn. Hier wie dort.
Im eher Wahlfahrt-verdrossenen Weblog politplatschquatsch (bzw. der readers-edition) bekommt die kurze Stahlwerkserinnerung, die die Wahlfahrer Jens Christian Kage und Ulrike Steinbach während des kurzen Wahlfahrt '09-Aufenthaltes in Eisenhüttenstadt aufnahmen, das Prädikat "etwas abgestanden".
Wir würden sie dagegen als solide bezeichnen. Natürlich erschüttert der 2 Minuten 30-Clip weder Erdkreis noch Stadt. Er sammelt vielmehr einen kleinen, authentischen Splitter Eisenhüttenstädter Oral History auf und konserviert ihn auf einer Videoplattform. Als solcher ist er in jedem Fall sehenswert und soll an dieser Stelle kurz seine Erwähnung und hypertextuelle Verknüpfung finden: WAHLFAHRT09 Hochofen EISENHÜTTENSTADT.
Man muss nicht so bitter reagieren, wie die politplatsch-blog gewordenen Mailingliste "platform for multi-sensual arts, politics and sordid humor" ("Sehenswertes oder Interessantes aber hat Deutschland den Recherchen des
ost-westdeutschen Journalistenteams zufolge derzeit nicht zu bieten") oder der Spiegel Leser und Kommentator mapau ("Leider bedient der Artikel das Klischee der ehemals sozialistischen Vorzeigestadt, mit Einwohnern die den alten Zeiten hinterher hängen nur zu gut. Man kann Menschen auch Motivation und Hoffnung nehmen, in dem man Ihnen einredet das alles schlecht ist."), wenn man sich vor Augen führt, was solch ein Projekt zu leisten im Stande ist: Zwei Tage in einer Stadt, mit der die Teilnehmer der Wahlfahrt zuvor so gut wie nichts zu tun hatten, lassen nicht mehr als einen subjektiven und meist oberflächlichen Blick zu. Man kann ein wenig die allgemeine Stimmung auf den Straßen - und zwar nur die eines sehr schmalen Zeitfensters - wirken lassen. Man nimmt - um im Bild zu bleiben - einen schnellen Abzug (=Cliché). Das Herausarbeiten differenzierter Geschichten ist bei diesem Schnappschuss- oder besser Sofortbild-Journalismus nicht umsetzbar. Darüber, ob die Ochsentour von 20 Städten in 50 Tagen sinnvoll ist, lässt sich sicherlich streiten und zwar am Besten nach Abschluss der Rundreise. Jedoch spricht zunächst wenig dagegen, es einmal zu versuchen.
In Bezug auf Eisenhüttenstadt ist die wahrnehmbare Oberfläche an einem August-Montag/Dienstag nunmal durch das gekennzeichnet, was in dem SPIEGEL-Artikel zusammenkommt. Dass die Überschrift "Politikfreie Zone an der Eisenhütte" eine unsinnige Zuspitzung ist, zumal mit dem ungeschickt mehrdeutigen und pejorativen Wort "Zone", setzt man als SPIEGEL-Online-Kenner mehr voraus, als dass man sich wundert.
Selbstverständlich bemüht sich die Kurzreportage gar nicht erst um Objektivität, die für solche Inhalte weder gewünscht noch aus diesem Kontext herum umsetzbar ist: Das Medium formt die Message. Der SPIEGEL weiß, was er drucken möchte und wie es auszusehen hat. Es sind in diesem Fall die Simple Stories, die buchstäblich auf der Straße liegen, sitzen, flanieren. Oder im "Hier Hair". Im Anschluss werden Eindrücke und - ebenso zugespitzte Zitate - einer bestimmten Dramaturgie folgend zusammengestellt, was dann unweigerlich in der Abenddämmerung über den Hochöfen am Ende der Lindenallee endet. Wer sich davon jedoch Motivation und Hoffnung nehmen lässt, hatte schon vorher keine. Zumal in diesem durchaus realitätsnahen Text eigentlich gar kein Anlass dafür gegeben ist. "Na man muss Optimist bleiben in dieser Stadt" - nichts spricht dagegen.
Medienkompetenz auf der Leserseite setzt nicht zuletzt voraus, dass man die Verarbeitungspraxis des Journalismus mitliest. Bei einer Publikation wie dem SPIEGEL und SPIEGEL online fällt das interessanterweise oft fast noch leichter, als beim Lokaljournalismus der Märkischen Oderzeitung. Wie interessant und sehenswert dieses (dargestellte) Deutschland ist bzw. ob man dem Artikel - wie mapau - nicht oder doch folgen möchte, lässt sich nicht absolut beantworten. Aber man kann nichts Mitreißendes erwarten und man kann auch keine Differenziertheit einfordern, wo es dem Beobachter partout nicht begegnen will. Politquatschpatsch und jeder andere Leser irrt, wenn er meint, dass das Land so tickt, wie auf www.wahlfahrt09.de oder SPIEGEL online dargestellt. Die Berichterstattung der Wahlfahrt '09 und von SPIEGEL online tickt so. Das Land tickt z.T. auch so. Es tickt aber auch ganz anders.
"Klar hat es wehgetan, als mein Ofen 4 demontiert wurde."
Die obige Aufnahme aus dem Bundesarchiv wurde ein reichliches Jahr zuvor am Namensgebungstag der Wohnstadt, dem 07.Mai 1953, so gegen 10 nach Vier fotografiert. Irgendwo vermutet die Bildbeschreibung des Fotos von Horst Sturm den Hochofen V im Bau. Wir bewundern eher die völkerverständigende Bedruckung des Kopftuchs der jungen Mutti im Vordergrund und weisen nebenbei darauf hin, dass die Fotografie den Buchstaben K enthält und damit ein formales Kriterium für den aktuellen Eisenhüttenstadt-Blog-Bildwettbewerb erfüllt.
Bildquelle: Bundesarchiv/Wikimedia-Commons (CC-BY-SA)
Man greift vermutlich zu weit, wenn man sagt, dass die Bundestagswahl 2009 ein Thema ist, das auf den Märkten und in den Wohnstuben Eisenhüttenstadts geradewegs in ein Wellenbad der Erregung führt. Wer das Land besser führen sollte, ob das Charisma von Guido Westerwelle oder das von Horst Schlämmer, ob die Erfahrung von Angela "Davis" Merkel oder die von Frank "Walter" Steinmeier für das politische Leben der Bundesrepublik Deutschland wünschenswert sind, wird nicht bei jedem Grillabend in den Kleingartenkolonien an den Hängen der Diehloer Berge bis ins Morgengrauen debattiert.
Und auch die CDU-Nachwuchshoffnung Tabea Gies könnte ungestört von Autogrammwünschen die Lindenallee stundenlang hinauf und hinunter flanieren. Letzteres ist insofern in Ordnung, als dass die junge Familienpolitikerin und Wahlerfurterin eben aus der Thüringschen Landeshauptstadt kommt und vorerst nur dort kandidiert.
Für die Brandenburger Jugend und die selbsterklärt "neue Politikergeneration" ist eher Katharina Dahme von der Linken zuständig, die drei Tage vor der Bundestagswahl 23 wird. Ob sie, die laut Facebook-Profil gern Balzac und Dostojewskij liest und gern zum Feten in der Berliner Ankerklause geht, einmal nach Eisenhüttenstadt kommt, um den Eisenhüttenstädtern aus dem ruppigen Ruppert-Buch oder der neuen roten Bibel des Andi Leser die örtlichen Leviten der Politikverdrossenheit zu lesen und danach im Magnet beim Dancen die Wahlbarometer-Frage zu erörten, wissen wir nicht. So gut wie garantieren können wir aber die Anwesenheit der Wahlfahrt '09 in der nächsten Woche, die uns heute bat, uns für folgenden Text als virtuelles Sprachrohr herzugeben. Nichts lieber als das.
Liebe Eisenhüttenstädter,
wir sind zehn Journalisten und werden sieben Wochen vor der Bundestagswahl mit einer fahrenden Redaktion durch Deutschland touren und aus verschiedenen Städten berichten.
Unsere 1. Station wird Eisenhüttenstadt sein. Unsere fahrende Redaktion wird vom 10. – 12. August in Eisenhüttenstadt in der Lindenalle in Höhe Haus Nr. 15. stehen und tagsüber immer besetzt sein.
Kommt vorbei oder mailt uns vorher, was Eisenhüttenstadt bewegt.
Was nervt euch?
Worüber sollte mal berichtet werden?
Was ist toll an eurer Stadt.
Wir freuen uns auf euch und hier noch einige Infos über unser Projekt:
Was ist die Wahlfahrt09?
Hinter Wahlfahrt09 verbirgt sich ein mobiles Journalistenbüro. In der heißen Bundestags-Wahlkampfphase von Mitte August bis 27. September wollen wir mit dem Wohnwagen durch Deutschland fahren und quer zur üblichen Berichterstattung den deutschen Puls messen. Wir recherchieren experimentell, indem wir an zentralen Plätzen von Kommunen und Städten parken und buchstäblich auf der Straße recherchieren. Auf unserer Webseite www.wahlfahrt09.de berichten wir ab Mitte August multimedial über die Geschichten, die den Menschen wichtig sind.
Die dpa-Infocom und Spiegel Online werden regelmäßig Beiträge von uns veröffentlichen.
Einen ersten Eindruck vom Projekt bekommen Sie/Ihr auf unserer vorläufige Webseite. Hier könnt Ihr uns gerne Vorschläge für Orte machen, uns Geschichten erzählen, die es sonst nicht in die Medien schaffen, von Menschen berichten, die Ihr interessant findet und die man einmal besuchen sollte.
www.wahlfahrt09.de
Folgt uns auch auf Twitter unter: www.twitter.com/wahlfahrt09
Wir haben auch eine Gruppe bei Facebook. Wenn unsere Idee Euch gefällt, verbreitet uns bitte weiter:
http://www.facebook.com/home.php?ref=home#/group.php?gid=94696963326&ref=ts
Liebe Grüße nach Eisenhüttenstadt von Kathleen im Namen der Wahlfahrt-Crew
Die Stichwörter der Wahlfahrer zur Stadt lauten:
"Stadt ganz im Osten, erste Planstadt, demographischer Abbau, hält sich gut in Zeiten der Krise, weil Osten ohnehin krisenerprobt. Neue Papierfabrik wird eröffnet, Gazprom plant ein Gaswerk"Darin dürfte auch der biestigste Eisenhüttenstädter einen Hebel zum Dialog entdecken.
Wer den Eisenhüttenstadt-Blog ab und an verfolgt, wird es ahnen: Geht es um Artefakte zur Eisenhüttenstadt-Geschichte geht, sind wir hemmungslos materialbesessen. Wir suchen, und wir finden auch manchmal, meist unerwartet in Antiquariaten, auf Dachböden oder im Ansichtskartenfachhandel. Und so kommt es, dass sich in den zwei, drei Mappen, die mittlerweile zusammengekommen sind eine Art Nachbereitung zu dem gestern Abend von der ARD gezeigten und durchaus sehenswerten Dokumentarfilm „Freundschaft! Die Freie Deutsche Jugend“ von Lutz Hachmeister und Mathias von der Heide (vgl. auch hier) ein ganz gut passendes Blatt mit der Schilderung vermutlich einer jungen Eisenhüttenstädter Lehrerin aus dem Mai 1983 findet, dessen Text wir unten dokumentieren. Ob es Teil eines Briefes war oder Teil eines Tagebuches, lässt sich schwer rekonstruieren. Der Mangel an einer konkreten Anrede und die Datierung weisen allerdings eher auf letzteres hin.
Und dann los zum langen Marsch, die Straße der Republik hinunter und dann - je nachdem, zu welcher Schule man gehörte - nach rechts oder links in die Leninallee einschwenken, immer mal wieder stehen, dann wieder gehen, vom Sprecher ausgerufen hören, wohin man gehörte, die Genossen aus Kreis und Stadt auf der Tribüne vor dem Theatergrüßen und die Fahnen und Transparente recken, danach rechts Richtung Platz des Gedenkens und dann los in den freien Tag. So in etwa lässt sich die typische Maidemonstration in Eisenhüttenstadt abstecken. Die ganz engagierten Oktoberklub-Fans sangen dann auf dem Heimweg vor sich hin: "Hier schaff ich selber, was ich einmal werde./Hier geb' ich meinem Leben einen Sinn./Hier hab' ich meinen Teil der Erde./Der kann so werden, wie ich selber bin!" und glaubten fest daran.
Die weniger Engagierten FDJodler zogen sich schnell um und gingen zur Schießbude auf dem Rummelplatz. Auf dem undatieren Bild der Magistrale ist der Umzug schon vorrüber - vermutlich zwei oder drei Monate.
Die kurze Innenansicht zum Maiaufmarsch des Jahres 1983 erweist sich als ein schöner Beleg zur real existierenden Feiertagskultur der DDR in den 1980er Jahren und bestätigt in gewisser Weise einiges von dem, was der Dokumentarfilm zeigte, was man auch in Helmut Dziubas sehr schönem Film „Erscheinen Pflicht“, ebenfalls aus dem Jahr 1983 (sh. auch hier), sah und was man mitunter aus eigener Erfahrung kannte.
Wer ähnliche Dokumente besitzt und mit uns auf dieser nicht zuletzt auch als virtuelles Erinnerungsalbum gedachten Webplattform teilen möchte, ist dazu sehr herzlich aufgerufen.
Die Namen der beteiligten Personen wurden verändert.
Eisenhüttenstadt, 1. Mai 1983
Immer wieder ist es schön diesen Tag zu erleben.
1983 beginnt er sonnig. Das Rot der Fahnen und das Grün des Frühlings bilden einen lebensfrohen Kontrast – beides im Spiel des Windes.
Ich gehe jedoch nicht unbeschwert zur Schule. In Gedanken spiele ich durch, wer als entschuldigt gilt, wen ich als entschuldigt dazuschmuggle, rufe mir die ewig Unentschuldigten ins Gedächtnis, die sie mir nicht anlasten werden, und die Aufrechten, mit denen ich rechnen kann und auch die, die in den Sportlertrupps marschieren werden. R.B. kommt mir entgegen, geschniegelt und gebügelt, maipassend, wir reden und gestikulieren, ohne aufeinander einzugehen.
Vor der Schule stehen die Lehrergruppen so, wie sie halt zusammengehören Einige wenige Lehrer stehen bei ihren Schülern, abseits steht der Direktor, sodass ihm jeder die Hand schütteln kann.
Oh, drei meiner Jungen stehen auf der gegenüberliegenden Seite unter dem Torbogen und rauchen! Ich muss Janet geschickt darauf aufmerksam machen, damit sie sie herholt. Die Mädchen machen keinen Ärger, alle da, alle im Blauhemd. Nach meiner Information sollen die Zehnten vorn laufen und den Fahnenblock bilden. Also schicke ich alle nach vorn und erfahre, die stellv. Direktorin habe sie nach hinten geschickt. Ich gehe mich erkundigen.
„Das war doch so beschlossen – ihr marschiert hinten “ – werde ich zurechtgewiesen. Meine Mädchen schauen mich an und ich lese in ihren Augen, dass ich mir die Zurechtweisung nicht gefallen lassen soll.
„Gehen wir nach hinten“, sage ich.
Meine Klasse ist nun die einzige, die hinten läuft. Hinter mir höre ich wie Kollege P. stolz von der 10 A berichtet, die vollständig vorn liefe, freilich fehlten drei , aber die seien krank und damit entschuldigt und die zwei natürlich, aber die fehlen ja immer, da ist nichts mehr zu machen bei denen.
Ich frage spitz: „Wer bekommt eigentlich die Meldung über die Anwesenheit zur Maidemo?“ „Na. Meldung musste keene machen, aber für dich als Klassenleiter musste das alles registrieren!“ werde ich belehrt.
Später wird A.; die zweite stellvertretende Direktorin, mich beiseite nehmen:
“Was uns aufgefallen ist, von dir waren sehr wenige Schüler anwesend?“
Ich mache meine Meldung. Nenne die drei Unverbesserlichen und werde beruhigt:
„Bei denen kannste nichts mehr machen, musste aber unbedingt für dich registrieren“.
Unbehagen!
Meint die Figur der 16jährigen Elisabeth Haug, die nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters, des Genossen Kreisratsvorsitzenden plötzlich gezwungen ist, ihre Lebensumwelt neu zu reflektieren, zu ihrem Onkel, dem Kreissekretär. Und recht hatte sie, nur dies so auszusprechen war auch 1983 eigentlich schon jenseits der Grenze des Möglichen. Dies gilt natürlich umso mehr für einen Kinofilm, der eigentlich republikweit gezeigt werden sollte und zwar mit der beantragten Freigabe P14 genau der richtigen Zielgruppe an der Schwelle zum jugendlichen Zweifel.
"Freundschaft" und Seinsbereitschaft entsprachen wenigstens bei den Pionier- und FDJ-Generationen der 1980er Jahren tatsächlich eher dem Befolgen von verinnerlichten Schlüsselreizen, den einer bewussten Handlung. Das bedeutet nicht, dass man zwangsläufig eigentlich etwas dagegen hatte. In jedem Fall wusste man aber und zwar dank statuierten Exempeln von der Jungpionierzeit an, dass Opposition oder nur Nachlässigkeit im Befolgen zu sehr unangenehmen Sanktionen führt, bequemes Mitmarschieren im sauberen Hemd mit richtig geknotetem Halstuch dagegen Unauffälligkeit und das in Ruhe gelassen werden garantiert.
Man folgte im Normalfall also schlicht dem Lebensreglement des sozialistischen Überbaus, als sei dies ein unumstößliches Naturgesetz. Wer sich dem nicht beugte, fiel schnell in die Kategorie: "aber die fehlen ja immer, da ist nichts mehr zu machen" (vgl. auch hier). Auch kein Abitur.
Die obige Abbildung zeigt nicht Eisenhüttenstadt - ein entsprechendes Foto fehlt noch in der Kollektion - sondern Pioniere in Moskau. Mit den roten Halstüchern und den weißen Blusen sehen sie aber den hiesigen in ihrer herzigen Uniformierung zum Verwechseln ähnlich.
Gitti wird mir später erzählen, wie S., die Dicke, mit R.; der ebenfalls Dicken, beide wenig reizvoll, über meine Mädchen, die ausgesprochen hübsch sind, gesprochen haben: „Am ersten Mai ohne BH! Mit diesem Schwabbelbusen!“ Die Betonung habe dabei auf eeersten Mai gelegen!
Mir hat man ihn schon verdorben. Nur für Sekunden, als ich an der Tribüne vorbei marschiere, fühle ich mich den Genossen verbunden, aber die wollen mich vielleicht gar nicht, sondern nur meinen Marsch nach ihrer Musik.
Mir ist nicht bekannt, wieviele Freunde der Lepidopterologie in Eisenhüttenstadt anzutreffen sind, noch, ob es hier oder ob es in der Nähe überhaupt eine entomologische Gesellschaft gibt. In jedem Fall gibt es in der Stadt eine Stelle, die jeden Schmetterlingskundler an einem sonnigen Nachmittag für Stunden binden könnte: die Sukzessionsfläche, auf der sich einst der VII. Wohnkomplex Süd befand. Denn seit sich die dortige Folgeflora so wunderbar mit der übergebliebenen Wohngebietsbepflanzung vermischt, erwächst auf der Fläche, die noch vor wenigen Jahren recht falterunfreundlich plattenbebaut war, eine erstklassige Schmetterlingswiese, die vielleicht noch durch ein paar auswildernde Obstbäume perfektionierbar wäre, bereits aber in dieser Form vieles bietet, was den durchschnittlichen Schmetterling beglückt: Weitgehend ungestört vom Menschen durchschwirrt er ein schier unerschöpfliches und vielfältiges Angebot von Blumen und Blüten auf einem ganztägig besonnten Areal.
Etwa um 1992 machten zwei junge Männer etwa an dieser Stelle erstmalig Kontakt mit einem Butterflymesser, das in den frühen 1990ern für die Halbstarken genauso ein Statussymbol war wie die Baseball-Kappe. Um letztere ging es in diesem Fall, denn zwei andere Jungs hatten an dieser Interesse und eben das Messer. Da die zwei ersteren die Kappe nicht im Stich lassen wollten, gaben sie sie freiwillig und behielten den Anblick der schwingenden Klinge vom polnischen Markt in gutem Gedächtnis. Man nannte es Abziehen und vielleicht tun sich Teenager diese Idiotie um Nichts auch heute noch an. Im VII. Wohnkomplex wohl aber nicht mehr, denn ein Jahrzehnt nach der Kappe wurden zuerst die Menschen und dann die Häuser abgezogen. Und die Butterflies, auf die man heute dort stößt, sind nicht mehr hart wie Kruppstahl, sondern fragil und wunderschön wie ein paar glückliche, sonnige Tage im Juli.
Der Übergang vom kultivierten zum wilden Raum macht es also möglich, nur zwei Fahrradminuten von den Wohnblöcken des VI. Wohnkomplexes eine Sommeridylle ersten Ranges zu erleben. Hier benötigt man kein Schmetterlingshaus, auch wenn natürlich die ganz exotischen Arten fehlen. Aber mit ein wenig Geduld kann man in relativ kurzer Zeit durchaus ein Dutzend verschiedene Falter entdecken. Als Beispiel habe ich den nicht ganz so ungewöhnlichen Distelfalter (Vanessa cardui) nicht etwa chloroformiert, wie es lange Zeit Brauch und Sitte war, sondern fotografiert. Der Sammler des Tieres greift mittlerweile lieber zu Salmiakgeist, ich als Sammler der Stimmung allerdings nur zur Kamera, denn es ist ja gerade die Lebendigkeit, mit der die Nymphalidae ein aufgegebenes Stadtgebiet erobern, an der mir liegt. Die Tiere in Objekte zu verwandeln ist dagegen meine Sache nicht. Sie durch das Objektiv zu subjektivieren, ihrem Abbild also eine Seele einzuinterpretieren, dagegen schon.
Auch wenn der Distelfalter soviel crimson besitzt, wie die Wiese clover, ist er natürlich ein wunderschönes Tier. Vladimir Nabokov bezieht sich in seinem aus Pale Fire entnommenen Verslein natürlich auf den etwas spektakulärer gezeichneteren Admiral, auch als Vanessa atalanta bekannt. Wenn man aber aufmerksam genug durch den zumeist höchstens kniehohen Bewuchs der Landschaft streift, würde es nicht verwundern, wenn auch ein Exemplar dieses Wanderfalters von einer Blume zur nächsten flattert. Häufiger findet man aber Distelfalter und zwar in der Kombination Distel und Falter zusammen.
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Ich glaube, die meint Ben. ALF, hast du eigentlich Kontakt zu Thor-ALF Bart(h Simpson)? Würde mich ja mal interessieren, was der wie-auch-ben-ex-neuzeller-gymnasiast so treibt.Kommentare ()
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Aber, aber. Dass wir Eisenhüttenstädter über sehr viel Kultur verfügen, beweisen doch unsere beiden sehr gelungenen Weblogs. Das meine ich ohne jegliche Tendenz zur Selbstbeweihräucherung. Schaut ...
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Ja, wie immer werde ich dem Eisenhüttenstädter "Rummel" fern bleiben. Er gibt mir ungefähr so viel wie Kartoffeldruck bei Herr Bohne. (Kunstlehrer an der Wilhelm Pieck Oberschule 3) Tja der ...
Du bekommst natürlich trotzdem ein Exemplar - bist halt zu jung für dieses Kapitel dunkle Eisenhüttenstädter Stadtgeschichte... Unter dem "Link" kann man übrigens einen Titel der EP frei und ...
Als Ergänzung: Hinter dem "Link" verbirgt sich eine Impression zum Eisenhüttenstädter Nachtleben aus dem Spätsommer 2002...also aus längst vergangenen Zeiten...Kommentare ()
Tierdressur und Animationsprogramm. Irgendwie dreht sich mir der Magen um. Welch Ereignis! Da kann man bis 24.ooUhr in die Weiten der unglaublichen Eisenhüttenstädter Kosumwelt eintauchen. Das ...