In die Rubrik "Früher, als man sich die Zukunft noch anders dachte." passt folgendes Zitat aus der Berliner Zeitung vom 06.Oktober 1998. Wir erinnern uns: Die medienwirksam inszenierte Sprengung des Mittelganghauses stand gerade bevor und allgemein war die Zahl der Brachen und Schneisen in Eisenhüttenstadt bemerkenswert geringer, als sie es heute ist. Wir jungen entdeckungsfreudigen Menschen streunerten im leerstehenden Heizkraftwerk herum, von dessen Dach man den Siebenten Wohnkomplex bis an den Horizont reichen sah. In der Zeitung hieß es damals:
In Eisenhüttenstadt wird am Mittwoch der erste Plattenbau gesprengt. Es handelt sich dabei um ein ehemaliges Ledigenwohnheim von 1967 mit 240 Wohnungen, das nach Angaben der Stadtverwaltung nach der Wende als Bürohaus genutzt wurde. Doch das Gebäude habe sich schlecht vermieten lassen, eine Sanierung hätte 20 Millionen Mark gekostet. Seit eineinhalb Jahren stand es leer. Trotzdem in der Stadt über 1000 Wohnungen leerstehen und Bewohner wegzogen, nachdem große Teile des Stahlwerks wegbrachen, wolle die Stadt nicht wie das nahe Schwedt die Plattenbauviertel per Abriß sanieren, so eine Sprecherin.Das war natürlich Unsinn und der noch heftiger als prognostiziert eintretende ökonomische und demographische Niedergang erlaubte auch nicht eine durchaus denkbar gewesene aber auch mächtig teurere Ausdünnung bzw. einen Stadtumbau (wie man es auch kurzzeitig ins Auge fasste), sondern führte für den WK VII zur einzigen (weitgehend von Bund und Land finanzierten) Lösung, die da lautet "Totalabriss". Und so konnte dpa am 16. September 2003 melden:
Mit dem Abriss von Plattenbauten ist in Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) begonnen worden. Ein Bagger mit Brechschere habe an einem typischen Plattenbau der 80er Jahre im Wohnkomplex VII angesetzt, sagte einStadtsprecher. Für den Abriss des ersten Blocks, der der Eisenhüttenstädter Wohnungsbaugenossenschaft (EWG) gehört, werde die
Firma BETA Premnitz etwa eine Woche brauchen.
Das war .. der WK VII. Momentan ist er es sogar noch, wenigstens hier im "Eierhof". Der Abrissbagger ist aber nicht mehr allzu fern.
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