Gleich vier gute Gründe führen dazu, dass ich heute abend und kurz vor dem Beginn einer neuen, arbeitsamen Woche noch ein Bild veröffentliche, das mit Eisenhüttenstadt auf den ersten Blick wenig zu tun hat:
1. ist es eine virtuelle Replik auf ehst.ticks Aufnahme eines HO-Signets aus Otto Lilienthals Geburtsstadt Anklam. Da es im VI. Wohnkomplex von Eisenhüttenstadt einen Lilienthalring gibt, ist eine inhaltliche Verbindung kaum von der Hand zu weisen. Dabei ging man bei Straßenbenennung in Eisenhüttenstadt sehr clever vor, denn der berühmten Lilienthals gab es bekanntlich zwei: neben Flugpionier Otto erinnert man sich an den Gründer der "freien Scholle", Sozialpionier Gustav Lilienthal. Durch das Hinfortlassen des Vornamens musste man sich zwischen den beiden Brüdern nicht für einen entscheiden und ehrte gleich beide mit der Umrahmungsstraße zweier Wohnhochhäuser.
2. haben wir die Eihü-Rubrik im Weblog ein wenig vernachlässigt und selbst wenn dies nicht der ganz orthodoxen E.i.h.%C3%BC. entspricht, so zählt doch wenigstens der Gedanke und zudem die Kunst der Auslegung.
3. war ich gestern auf Landpartie mit Picknickkorb und Sonntagslaune und fuhr auf dem Weg gen Sternebeck (wo es eine wunderschöne Dorfkirche gibt) und Harnekop (wo es einen eindrucksvollen Atombunker mit schönem DDR-Chic gibt) durch das Städtchen Werneuchen, welches abgesehen von einer schmucken neogotischen Stadtkirche, einem historistischen Stadtschloss in Rekonstruktion und einem Lindenbaum im Stadtwappen auch noch das unten stehende Schild an einem Gebäude in zentraler Lage bewahrt.
4. hat uns der sehr aktive und lesenswerte Bar-Blog, der wie sein Name andeutet, den Landskreis Barnim als Sujet beackert, jüngst äußerst lobend erwähnt, so dass diese Barnim-Impression wiederum Zeichen unserer blog-kollegialen Wertschätzung ist. Selbstverständlich hat die von mir bereiste Gegend unzählige wunderschöne Landschaftsaufnahmen auf meine Speicherkarte gebracht, die die weitläufige Idylle der Barnimer Landschaft im Mai ein bisschen besser repräsentieren, als ein rostansetzendes Konsum-Schild, nur lassen sich diese nicht ohne weiteres mit dem Thema Eisenhüttenstadt bzw. E.i.h.ü. in Verbindung setzen. Aber vielleicht gibt es vom nächsten Ausflug Richtung Prötzel und Schulzendorf mal eine Postkarte nach Ehst.
Bis dahin gibt es dieses:
Schornstein und Sichel im farblosen O: Das war sie, die Konsummarke.
Während man die meisten dieser Geschäftszeichen, deren es auf dem Gebiet der DDR reichlich gab, peu a peu abschraubte, blieb in Werneuchen ein solches wundersamerweise erhalten. Einen halben Steinwurf vom Marktplatz entfernt befand sich einst die Fleischwaren-Verkaufsstelle der Konsumgenossenschaft. Heute findet man in dem Gebäude ein Geschäft, welches sich zur Freienwalder Straße hin als "Werneuchen Grillhaus" ausgibt, dem Besucher zum Eingang hin aber als "Döner World" entgegentritt (Döner 1,90 €).
Während man die meisten dieser Geschäftszeichen, deren es auf dem Gebiet der DDR reichlich gab, peu a peu abschraubte, blieb in Werneuchen ein solches wundersamerweise erhalten. Einen halben Steinwurf vom Marktplatz entfernt befand sich einst die Fleischwaren-Verkaufsstelle der Konsumgenossenschaft. Heute findet man in dem Gebäude ein Geschäft, welches sich zur Freienwalder Straße hin als "Werneuchen Grillhaus" ausgibt, dem Besucher zum Eingang hin aber als "Döner World" entgegentritt (Döner 1,90 €).
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