Heute kann ich gar nicht viel schreiben, denn ich trainiere schon einmal für einen demnächst anstehenden Besuch beim "Spiegel der Gesellschaft" (Mediamarkt), der bekanntlich gerade "die größte Öffnung nach dem Mauerfall" (wo ist eigentlich der Hubertus Knabe, wenn man ihn mal braucht) am Alexanderplatz durchrotzte, wobei das Ganze bei weitem nicht so friedlich wie der 9. November ablief. (So ging hier beispielsweise die Polizei dazwischen und machte (für) die (Berliner) Schotten wieder dicht...) Für die saubilligen Werbeslogans gilt jedenfalls die Selbsteinschätzung des Media Markt/Saturn-Geschäftsführerführer Roland Weise nicht:
So etwas hat auch nie irgendjemand gedacht. Immerhin:Wir sind nie ein Billigheimer gewesen.
„Geiz ist geil“ war drei Jahre lang immens erfolgreich, weil wir darin den ganzen Zeitgeist reingepackt haben. Aber wer sich auf seinem Lorbeer ausruht, der trägt ihn an der falschen Stelle. Deshalb entwickeln wir den Slogan jetzt weiter.Das ist mal wirklich eine Drohung. Dann lasst mal den nächsten Zeitgeist los..
In die Lindenallee werden die geschäftsrobusten Ingolstädter mangels Verkaufsfläche (wo hat man da schon 6-8000m² am Stück) wohl niemals einziehen, was auch gar nicht so verkehrt ist. Dafür zieht demnächst mit der Bäckerei Dreißig der vierte Backwarenhändler in die für diese Backwerkdichte doch reichlich kurze Magistrale. Es laufen schon Wetten, wer von der Konkurrenz als erstes schließen wird. Und vielleicht funkt sogar irgendwann in naher Zukunft "Radio Paradiso" mit Lokalstudio mit seinem "Softmix" dazwischen. Alles weitere weiß die Märkische Oderzeitung: Lindenallee zieht Händler an.
Ich gehe jetzt mal wieder an meinen Media-Markt-roten Boxsack und bereite mich darauf vor, demnächst einmal nach einem Ersatzkabel für meine externe Festplatte, auf der zwei Drittel des Eisenhüttenstadt-Blog-Fotoarchivs nach einem schlimmen Defekt nur eine Armlänge entfernt und doch unerreichbar lagern, in die nun in der Berliner Mitte ausgeweitete Schnäppchenkampfzone an der Technikmarktfront vorzustoßen. Soviel Konsumschau und -schauinsglück muss einfach sein. Das ist dann schon fast so unterhaltsam, wie ab und an die mediamarktfarbene Tageszeitung lesen, die leider in letzter Zeit furchtbar wenig über Eisenhüttenstadt (das "Bond-Girl" Jenny mal ausgenommen) im Programm hat. Vielleicht liegt das auch daran, dass hier ein Markt fehlt, in dem die Digitalkameras für potentielle Leserreporter "saubillig und noch viel mehr" zu haben sind...
Aber eine einst sündteuer im Fotofachhandel erstandene Knipse hat uns immerhin mit dieser Aufnahme versorgt:
Annemarie ist irgendwo allein in Kastilien unterwegs, was sie aber nicht davon abhält, zu bloggen, wie viel sie von der Stadt hält, in deren Bild sich einmal die Zukunft des neuen Menschen ausdrücken sollte. Dies für unsere "Klischees in Aktion"-Datenbank. Allerdings erinnert tatsächlich auch so manches in Palencia an Eisenhüttenstadt. Viele Grüße nach Iberien in jedem Fall."Doch dann…..verdammt, das sieht ja aus Brandenburg!!! (Damit meine ich nicht solche bezaubernd schöne Baggerseelandschaften oder Eisenhüttenstadt – nein die schöne Schorfheide, natürlich) Eine Kurve weiter, als wir uns dem Dorf nähern, gibt es urplötzlich, grüne Maisfelder, die von Pappeln eingesäumt sind, grüne Pferdekoppeln, Laubbäume …haargenau wie zu Hause."
Die gezeigte Wandmalerei erinnert dagegen vielleicht ein bisschen an spanische Briefmarken der späten 1970er Jahren (z.B. die Michel Nr. 2449 bzw. mehr noch die Nr.2411), was mir denn auch als einzige Brücke für eine runde Überleitung zum Giebelbild am Haus der Vereine einfällt. So farbenfroh es in die Landschaft bleibt, so wenig beachtet ist es leider auch, denn die Gegend um den Stadthafenweg ist momentan außer von Hunderbesitzern kaum bevölkert. Daher hier und heute dieser kleine Hinweis.
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