"Meine Schwester heißt Polyester / Die lutscht nun schon bald neun Jahre / Immer denselben gelben Plastikbonbon / das ist eben Spitzenware"
Wer erinnert sich nicht an dieses wunderbare - nun ja - Henri Mancini-Cover von Evelyn Hamann (als Margarethe Tietze) in Loriots genialem Wurf "Ödipussi", der insofern auch deutsch-deutsche Geschichte schrieb, als dass er als erster Film im März 1988 in beiden deutschen Staaten zeitgleich anlief?
Und die zwar nicht in schwesterlicher Verwandschaft aber immerhin räumlich mit einer Zweigstelle in Nachbarschaft zum großen EKO platzierte Firma ALBA-Recycling steht anscheinend auch für Spitzenware, denn wie meine Samstagmorgenlektüre Plastic and Rubber Weekly aktuell vermeldet, schließen sich der blaue Basketballsponsor ALBA und der Marktführer im Bereich Kunststoff-Folien Klöckner Pentaplast zusammen, um für 5 Mio. Euro eine PET-Flaschenrecyclingfabrik unter dem Namen Pet-Co in Eisenhüttenstadt zu errichten. Da wir als eingefleischte Kybernetiker Kreisläufe lieben, erfüllt uns diese Nachricht mit Stolz und Freude und da Recycling in einer Welt der schrumpfenden natürlichen Rohstoffvorkommen an Bedeutung gewinnen dürfte, setzt man hier vermutlich sogar auf das richtige Pferd. Nebenbei enstehen um die 30 neue Arbeitsplätze, die tatsächlich nachhaltiger sein sollten, als die Gelegenheitsjobs an den Discounter-Kassen, die man hierzulande gemeinhin als Beschäftigungserfolge zu verkaufen versucht.
Ein netter Nebeneffekt ist, dass man mit solch einer Fabrik zur Not das momentan leider nicht für Skirennen nutzbare Eisenhüttenstädter Wintersportparadies mit PET-Flocken beschießen könnte. Die Alpinski würden dann auch angesichts der aktuell deutlich spürbaren globalen Erderwärmung ihren Weg aus den Kellergeschoßen der Wohnkomplexe ihren Anwendung die Hanglangen westlich der Stahlstadt finden und einer schwungvollen Abfahrt stände nichts mehr im Wege (außer der Zaun beim Krankenhaus natürlich...) .
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