Der Lauf der Jahreszeiten durch seine Extreme regt den Menschen allgemein zu recht paradoxen Wünschen an. Steht man mit dem Eiskratzer in der Hand morgens um fünf im Stockfinsteren und spürt wie der Glatteisregen Auto, Bürgersteig und Nasenrücken mit frostiger Glasur überzieht, erscheint einem der Baggersee (z.B.: "Schwarzes Luch") mit Strandbad-Rimini-Stimmung ("Teutonengrill"), 40 Grad im Vollschatten, Sandkörnern in den verrutschten Badebermudas und eine Flasche voll nahezu siedendem Märkischem Landmann im Picknick-Beutel wie als Eden auf Erden, an dem auch eine Königin Cellulita Melanom beim abwechselnden Panieren und Grillen ihrer Lederhaut gefühlt so jungfräuliche edel daherkommt, als wäre sie das Emmelinchen Brooke Shields in der Blauen Lagune von Turtle Island. So läuft's rund im imaginierten Hormonsupergau-Universum, wie man es im Januar sieht.
Sitzt man dann allerdings bei 40,2 Grad Lindenallee-Temperaturanzeigen-Temperatur in der dortigen Behelfswasserstelle ("Springbrunnen") sich hinter dem Betonglobus mühsam Schatten suchen, wird die Welt aus Schnee und Frost unversehens zum Traumbild der Hitzeleidenden. Ungehemmt in eine Schneeballschlacht zu ziehen - dies ist auf einmal Sehnsuchtsquell Nummer eins: Die Zehenstegsandale (Flip Flops) in den Schrank gestellt und die Winterstiefel aus dem Schuhschrank gepflückt! wenigstens für eine halbe Stunde die Freuden des Winters erleben; ein, zwei Eiszäpfchen wegschnurpeln und die hübsche Nachbarin auch mal so hemmungslos einseifen, wie es Richard Gere mit Valérie Kaprisky in der Duschszene im À bout de souffle-Remake Breathless (Außer Atem; dort allerdings tatsächlich mit Seifenlauge unter der Dusche) tut. Danach (davor, dabei) einen steifen Grog oder Glühweingläschen und dann mit dem Schlitten ab ins Tal. Jawohlski! Das wär'n Ding!
Der Stammrodelberg der Eisenhüttenstädter an den stadtnahen Hängen der Diehloer Berge hat dazu den Vorteil, dass man direkt auf das Krankenhaus zurauscht und im Zweifelsfall direkt in die Notaufnahme durchrutschen kann. Das ehemals aus der Rodelbergperspektive im Weg befindliche Gebäude der Pathologie ist mittlerweile auch dem Hubschrauberlandeplatz gewichen, so dass man wirklich "Bahn frei" hat.
Um die Fantasie noch ein wenig zu stärker stimulieren und die manipulativen Möglichkeiten dieses Mediums wirklich zu zelebrieren, füge ich als Dreingabe noch einen hübschen Zeitungsausriss bei:
Nun die Preisfrage: Welcher Originalpublikation ist dieses Zeitdokument wohl entnommen und in welchem Jahr war die abgebildete rasante Sturzfahrt gen Klinik mit geliehenen Skiern möglich?
Antworten und Antwortversuche bitte als Kommentar anfügen! Die Auflösung folgt, wenn ich es nicht vergesse, in einer Woche...