Film und Vermächtnis
Ein bisschen besser hat es Eisenhüttenstadt als Frankfurt/Oder, wurde die Kleiststadt doch in filmischer Hinsicht in den letzten Jahren ordentlich gebeutelt: Halbe Treppe, Lichter, No Exit, Kombat Sechzehn, Die Kinder sind tot erscheinen im besten Fall als desillusionierter Blick in das Herz der ostbrandenburgischen Lebensleere und ansonsten weitgehend durchgängig als Report aus der bundesdeutschen Vorhölle, in der sich all das bündelt, was sich allgemein als Symptome für den Niedergang der gesellschaftlichen Werte so finden lässt. Auch der ostdeutsche Dokumentarfilm-Großmeister Volker Koepp hat mit seinem „Frankfurter Tor“ nicht unbedingt dazu beigetragen, dass dem Automobilisten auf der Bundesautobahn 12 die Endorphine in die Blutbahn schießen, wenn der Richtungsweiser auf die Oderstadt erscheint.
Zu 100 % deckungsgleich mit der Realität sind diese Blicke glücklicherweise eher nicht, auch wenn es manchem Besucher, der sich ausnahmsweise trotz aller Kino- und Fernseh-Klischees doch einmal in die Innenstadt Frankfurts wagt, die einerseits durch die DDR-Stadtplanung und andererseits durch den nach 1990 ähnlich missratenen Einkaufszentren-Investoren-Stumpfsinn mit einigen ganz groben innerstädtischen Scharten zu leben hat, anders erscheinen mag.
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