u.a. als Ergänzung hierzu.
Draußen am Orte,
Wo ich dich zuerst sprach,
Wacht ich oft an der Pforte,
Dem Gebote nach.
Da hört ich ein wunderlich Gesäusel,
Ein Ton- und Silbengekräusel;
Das wollte herein,
Niemand aber ließ sich sehen,
Da verklang es klein zu klein;
Es klang aber fast wie deine Lieder,
Das erinnr' ich mich wieder. ...
(aus: Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Fünfter Band: Westöstlicher Divan. Unter des durchlauchtigsten deutschen Bundes schützenden Privilegien. Stuttgart, Tübingen: J.G. Cotta'sche Buchhandlung: 1827. S. 259)
Was ein wenig nach einem Erlebnis an der Gegensprechanlage klingt, ist eigentlich natürlich ein nicht ganz so häufig zitiertes Stück deutscher Dichtkunst, nämlich eine von Goethe in seinem Westöstlichen Divan im Gedichte Anklang zusammengefasste Klage einer Houri - also einer Paradiesjungfrau - die hier nach einem Dichter ruft. Wieviele Dichter in diesem Hausaufgang in der Eisenhüttenstädter Goethestraße leben und ob jemals eine schmachtende Jungfrau vor der gezeigten Pforte eines solchen harrte, ist leider nicht überliefert. Möglich ist vieles und so wollen wir es nicht ausschließen.
Ansonsten ergibt sich der Anlass für das Zitat ganz profan aus dem Straßennamen, der dem zugegeben nicht sehr poetischen von der DDR-Plattenbaukultur der 1980er recht unsensibel gesäumten Stadtraum droben überm Oder-Spree-Kanal nahe Fürstenberg gegeben ist.
Optisch unterscheidet sie sich eher deutlich z.B. von der Goethestraße in Frankfurt/Main, in der man schon mal auf den Götterboten Hermès trifft, dies allerdings in Form eines Modeausstatters (ehemals Sattler), der - wie eigentlich jede Lifestyle-Marke der Welt (vgl. hier) - auch vom Rapstar Jay-Z gewürdigt wurde:
Solch ein schickes krokodilledernes Wochenendhandtäschchen wird man allerdings in der Eisenhüttenstädter Goethestraße wohl an keiner Flaneurin sehen - auch wenn vieles möglich ist und wir nichts ausschließen wollen. Denn nicht nur im Monoply der Einkommensverteilung ist die in der Realität im Gegensatz zum Brettspiel selten sonnengelbe Straße dann doch eher an der Peripherie verortet.
Warum die Märkische Oderzeitung aber bei dem Wohnblock ganz weit im Osten der Stadt vom "Wohnen wie im Wilden Westen" spricht, kann eigentlich nur damit begründet werden, dass die Zeitzeugen für die Wild-West-Wohnverhältnisse sämtlich - z.B. unter der Mithilfe eines gewissen Robert Ford - erledigt wurden. Nun kann niemand mehr die Söhne der Katie Elder fragen, wie deren Mutti eigentlich den Haushalt in Schuss hielt und ob die Tapete daheim in Clearwater/Texas eigentlich ähnlich in Fetzen hing, wie es offensichtlich in manchem Hausaufgang der Gebäudewirtschaft der Fall ist:
Was aber den von den Houris (so und nicht wie naheliegend eingedeutscht lautet der Plural der Paradieswächterinnen!) gesicherten Zugang zum Einzug ins Paradies - und jetzt denken alle wieder an den u.a. in Neuzelle am Lehrerbildungsinstitut ausgebildeten Hans Weber ("Mit Gabi in Bomsdorf"), der 1979 im Verlag Neues Leben ein Buch mit diesem Namen veröffentlichte, welches kurz darauf verfilmt wurde - angeht, legen wir die Hände besser nicht ins Fegefeuer und freuen uns lieber darüber, wie die Welt der Populär-, der Geld- und der Hochkultur sich immer wieder ganz von selbst an einer Stelle zusammenfinden, von der man es nicht vermutet...
Ansonsten ergibt sich der Anlass für das Zitat ganz profan aus dem Straßennamen, der dem zugegeben nicht sehr poetischen von der DDR-Plattenbaukultur der 1980er recht unsensibel gesäumten Stadtraum droben überm Oder-Spree-Kanal nahe Fürstenberg gegeben ist.
Optisch unterscheidet sie sich eher deutlich z.B. von der Goethestraße in Frankfurt/Main, in der man schon mal auf den Götterboten Hermès trifft, dies allerdings in Form eines Modeausstatters (ehemals Sattler), der - wie eigentlich jede Lifestyle-Marke der Welt (vgl. hier) - auch vom Rapstar Jay-Z gewürdigt wurde:
Insofern kommen wir in der heutigen bundesrepublikanischen Populärkultur selbst dort, wo man es nicht erwartet, nicht vom Bonzenlandflavour los, egal wo wir auch ansetzen. Die vom New Yorker Populärrapper gemeinte Tasche ist übrigens diese, wobei das Komma bei der Preisangabe in Deutschland nicht vor sondern nach den ersten drei Nullen steht...
I keep you workin' that Hermes Birkin bag/Manolo Blahnik Timbs, aviator lens
('03 Bonnie & Clyde mit Beyoncé)
Solch ein schickes krokodilledernes Wochenendhandtäschchen wird man allerdings in der Eisenhüttenstädter Goethestraße wohl an keiner Flaneurin sehen - auch wenn vieles möglich ist und wir nichts ausschließen wollen. Denn nicht nur im Monoply der Einkommensverteilung ist die in der Realität im Gegensatz zum Brettspiel selten sonnengelbe Straße dann doch eher an der Peripherie verortet.
Warum die Märkische Oderzeitung aber bei dem Wohnblock ganz weit im Osten der Stadt vom "Wohnen wie im Wilden Westen" spricht, kann eigentlich nur damit begründet werden, dass die Zeitzeugen für die Wild-West-Wohnverhältnisse sämtlich - z.B. unter der Mithilfe eines gewissen Robert Ford - erledigt wurden. Nun kann niemand mehr die Söhne der Katie Elder fragen, wie deren Mutti eigentlich den Haushalt in Schuss hielt und ob die Tapete daheim in Clearwater/Texas eigentlich ähnlich in Fetzen hing, wie es offensichtlich in manchem Hausaufgang der Gebäudewirtschaft der Fall ist:
Klaus-Jürgen Wille, Prokurist der Gebäudewirtschaft, bestätigt, dass die Hausflure seit Erbauung der Plattenbauten - und das war Ende der 80er Jahre - nicht modernisiert worden sind. Solange es keine Sicherheitsbedenken gibt, handele es sich um Schönheitsreparaturen.Der oben abgebildeten Idylle vor der Türe ist all das nicht anzumerken und entsprechend ergötzen wir uns an einer hellerleuchteten Fassadengeometrie, wie sie in ganz Texas ("..schenk nach/Sektglas/Endbenz/setz Trends/Ranch in Texas"!! - Prinz Pi: Bonzenlandflavour) und auch bei Jay-Z daheim ganz sicher nicht zu finden ist.
Was aber den von den Houris (so und nicht wie naheliegend eingedeutscht lautet der Plural der Paradieswächterinnen!) gesicherten Zugang zum Einzug ins Paradies - und jetzt denken alle wieder an den u.a. in Neuzelle am Lehrerbildungsinstitut ausgebildeten Hans Weber ("Mit Gabi in Bomsdorf"), der 1979 im Verlag Neues Leben ein Buch mit diesem Namen veröffentlichte, welches kurz darauf verfilmt wurde - angeht, legen wir die Hände besser nicht ins Fegefeuer und freuen uns lieber darüber, wie die Welt der Populär-, der Geld- und der Hochkultur sich immer wieder ganz von selbst an einer Stelle zusammenfinden, von der man es nicht vermutet...
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