
Wieland hat es aufgelöst, das Bilderrätsel von Gestern. Es handelt sich um die Säule am EKO-Eingang zur Schönfließer Wache. Bei der Straße der Bestien in dem Zitat von Bens gestrigem Beitrag handelt es sich übrigens um die Straße 16.

An der Schönfließer Wache mussten Ben und ich ein paar böse Erfahrungen machen. Unsere überaus gute Laune trübten einige vorbeirasende Ekorianer, die zum Schichtbeginn die Straße 16 entlangheizten als gäbe es kein Morgen und dabei unsere Hosen ordentlich mit Schneematsch bespritzten. Ist es im EKO so usus, dass fremde Männer andere Männer bespritzen? Shame on you! Für uns heißt diese Straße fortan nur noch Straße der Bestien.
Heute gehört die Eisenhüttenstädter Blogosphäre unserem Blogkollegen Andi Leser, der die aktuellen Erlebnisse von einem Sonnabend, der sich als fabelhafter Sonnennachmittag entpuppte, derart fröhlich, wahrheitsgetreu und erschöpfend zusammenfasst, dass mir an dieser Stelle schlicht die ...
Ich widme mich demnach heute etwas Vernünftigem, texte also an andere Stelle, und rufe lauthals einfach aus: Lesebühne Frei für den plusquamperfekten Andi Vor-Leser mit seinem zeitförmlichen Futur I & II!
Der Stadt bekam die lineare Sachlichkeit weniger gut. Leichte Krümmungen breiter Hauptstraßen konnten den Eindruck von Langeweile nicht verbiegen. Die Architekten hatten es nicht leicht. Sie sollten moderne breite Straßen und moderne weite Wohnkomplexe mit viel freiem Raum und viel Blickfeld schaffen. Wie die Leeren überwinden? Auch eine Fülle von Grün füllte sie nicht aus, da hatte man unter Umständen grüne Leere. Man mußte neue Lösungen suchen. Nur das Zusammenwirken der verschiedenen Abwechslungen konnte das Stadtbild beleben. Aber die Abwechslungen durften nicht willkürlich sein, eine mußte mit den andern übereinstimmen, das Gesamtbild durfte nicht gestört werden: Einheit in der Vielfalt! Man errichtete an klugberechneten Stellen Hochhäuser mit schmucken Fassaden. Obwohl nachgesetzt, teilen sie die Stadt unter sich auf, geben ihr Kristallationspunkte. Die flachen Hallen der Lebensmittelkombinate setzte man ein Stück hinter die Linien der Häuserfluchten zurück. Man baute die AWG-Siedlungen zweigeschossig mit Gärtchen und Sträßchen. Man schuf Vorsprünge, gab den Plätzen verschiedene geometrische Formen, zog glatte Fassaden und Fassaden mit einzelnen Balkons und Fassaden mit Balkonreihen. Selbst die Bürgersteige mussten dem Abwechslungsbedürfnis gehorchen. Sie wurden nicht mehr in der anfänglichen Universalbreite angelegt. Es ist nicht mehr langweilig, durch Eisenhüttenstadt zu gehen.
"Die Stadt starb wie eine Oase, deren Brunnen austrocknen - sie wurde verlassen, leerte sich, fiel in Vergessenheit. ..." (Ryszard Kapuscinski, aus: Eine Stadt wird zugemacht (Angola))Nun ist er selbst gestorben, Ryszard Kapuscinski, die vielleicht blühenste Oase im Reportagejournalismus, aber in Vergessenheit wird er als Chronist nicht zuletzt der dunkelsten Stunden der Weltgeschichte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht fallen. Und eigentlich müsste man sich jetzt einschließen und den Nachmittag damit verbringen, noch einmal quer Beet durch seine wunderbaren Berichte, Gedanken und Erinnerungen zu lesen... Das müssen wir verschieben, andere Aufgaben warten. Für heute bleibt nur diese mahnende Passage:
"...Wenn ich am Schreibtisch sitze, fühle ich mein Ende nahen. Der Schreibtisch besitzt nämlich noch eine gefährliche Eigenschaft - er kann als Instrument der Selbstrechtfertigung dienen. Das spüre ich in Zeiten der Krise, wenn ich nichts schreiben kann. Dann erscheint mir der Gedanke verlockend, mich hinter einem Schreibtisch zu verstecken. Ich schreibe nichts, weil ich den Kopf voll mit wichtigen Dingen habe, was geht mich das Schreiben an, das Schreiben ist nicht wichtig. Wir sind von der Schuld losgesprochen, der Schreibtisch ersetzt das Schreiben, wird zum Ersatzwert..." (aus: Ryszard Kapuscinski: Von der Heimkehr)Hinausgehen, hinausgehen und sehen und spüren und erkennen. Und dann schreiben. Und das ist schwer, wenn wir uns für einen Weg entschieden haben, der den Menschen tagtäglich acht bis zehn Stunden an Bildschirme nagelt, wobei ein paar Minuten dazu dienen, diesen Blog mit dem anzureichern, was einem mit Bezug auf Eisenhüttenstadt so zu- und auffällt. So bleibt man der Schreibtisch- und Bildschirmperspektive verhaftet und kann nur kommentieren, was man selbst durchs Massenmedium Tageszeitung vermittelt bekommt.
Das Geld kommt zwei Eisenhüttenstädter Vereinen zu Gute - und damit eigentlich Affen, Ziervögeln und Rotwild sowie Kindern aus der weißrussischen Großstadt Gomel.Aber es geht natürlich nicht um das Rotwild und seine Freunde in der Stadt, die immerhin den Luchs im Wappen führt, sondern um die Unterstützung einerseits des Vereins Kinder von Tschernobyl e.V. und andererseits des Fördervereins Tiergehege Eisenhüttenstadt. Beide erhielten vom City Center einen Scheck über jeweils 415 Euro, was angesichts der Aufwendungen, die beide Vereine zu schultern versuchen, nicht bedeutend viel mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Aber immerhin ein Tropfen.
Das Land (Motto: Stärken stärken!) setzt im Falle von Eisenhüttenstadt auf die Branchen Metallverarbeitung und Logistik.So soll die Oder-Lausitz-Strasse gleich einem grauen Asphaltfaden weiter durchs Ostbrandenburgische trassiert werden. Zudem ist geplant, noch mehr Ansiedlungsland für das Industriegebiet am Oder-Spree-Kanal, in dessen Nähe sich ja schon einmal die Märkischen Elektrizitätswerke und andere Großunternehmen. ganz investitionswillig um den Aufbau von Schwerindustrie bemühten und sogar ein eigenes (Zwangs)Arbeiterwohnquartier betrieben, über das sich jetzt die Teerschleife des Zubringers zum gewerbefreien Gewerbegebiet ringelt, von städtischer Seite zu erwerben und zu erschliessen.
Recycling aber ist Geschichte. "Das war in den 90ern, als sich 21 Interessenten für das IRZ interessierten", sagt Rainer Werner.Jetzt sind es "Anfragen von Zulieferunternehmen für die Solarbranche in Frankfurt (Oder)", auf die man sein Kartenhaus der Hoffnung baut.
Ein weiteres Vorhaben ist die Aufwertung des Bollwerks. Fahrgastschiffe und Touristenboote sollen künftig dort anlegen können. Der Uferbereich wird Perske zufolge neu gestaltet. 1,7 Millionen Euro stehen dafür in den nächsten Jahren bereit. Vom neuen Förderkonzept des Landes soll auch der Binnenhafen profitieren.
Das Bollwerk zum Boulevard für die Ausflugsschiffer! Warum nicht. Ein ganz gutes Restaurant gibt es dort bereits und vielleicht folgt dann noch weitere und der Fürstenberger Kiez entwickelt sich zu einem hübschen Hafenviertel. Ansonsten werden erfreulicherweise einige Kindertagesstätten und Schulen und auch das "Lesecafé neben dem Theater" generalüberholt. Laut offiziellem Eindruck gibt es also momentan wenig Grund zur allgemeinen Trübsal. Allerdings wird sich die Stadt wohl mit dem bitteren Nachgeschmack, dass es weitgehend der berühmte Fördertropf ist, der sie mit seinen Lösungen bzw. Zuschüssen am Leben erhält, noch ganz lange abfinden müssen. Aber selbst dieser Zustand hat hier eine derart weit zurückreichende Tradition, dass man fast zu glauben bereit ist, eine andere Variante wäre gar nicht denkbar...
Alles weitere zu den Vorhaben 2007: Millionen für die Infrastruktur
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