Einträge für Juni 2006
Krankenhaus bleibt VolksEigenerBetrieb!
Unser gutes altes Krankenhaus wird nun doch nicht verkauft!
Mehr dazu auf MOZde
Da wurde ja nun jahrelang operiert und optimiert bis der Arzt kommt - nun soll es rentabel sein - also behalten wir es doch!
Oh man, ich war gerade auf der KrankenhausHomepage
Das ist so eine typische "Ick hab keene Ahnung von Webdisein und guck ma was Frontpeetsch so macht."-HP. Sowas war vor 10 Jahren ok. Da geht mir der Hut hoch, so repräsentiert man sich doch nicht! Wenn die so operieren, wie sie webdesignen - der Rest ist still sein.
Guinnessbuch der Retortenstadt
Meine Frage nun an ALLE: Wollen wir dieses Projekt der Rekorde und Einzigartigkeiten (eher einzig denn artig) nicht fortführen und daraus eine große Liste erstellen? Ein anderer Name müsste auch her, denn Guinnessbuch ist zwar ein passender Arbeitstitel, aber auch ein geschützter Markenname.
"ferienlagertauglich"!: Zum anstehenden Beginn der Sommerferien
"Nur einen Sommer gönnt, ihr Gewaltigen!/Und einen Herbst zu reifem Gesange mir." - was war der Hölderlin, Friedrich bescheiden mit seiner tiefen Parzenbitte. Und Recht hatte er. Allzu leicht vergisst man in all den Liebeleien und Strandabenteuer und dem Süßen Nichtstun zwischen den Junis und Septembern die Begrenzungspfähle, die die Zeitläufte in unsere Jahre pflocken.
Und irgendwie und irgendwo scheint es manchmal beim plötzlichen Innehalten, wenn es uns einen Windhauch lang mit einer erinnernden Spur aus dem Gestern durchschauert, als wären wir erst gestern kurzbehost mit dem ledernen Zeugnishefter im Ranzen aus dem Schultor hinaus in die Sonne der ewiglich erscheinenden Sommerwochen voll Balaton oder wenigstens Zeltplatz in Dranske oder zur Not auch den Wiesen und Wäldern in den unüberblickbar ausufernden Diehloer Bergen mit Budenbau und Apfelklau oder in irgend eine andere Welt voll unendlicher Möglichkeit unseren (manchmal mehr als) "Sieben Sommersprossen" entgegen gelaufen.
Und wenn man zu denen zählte, auf die der Urlaub in der Kindergruppe wartete, dann freute man sich nicht nur über den wolkenlosen Junihimmel, sondern auch über ein solches, von der legendären Eisenhüttenstädter Kreisjugendärztin Dr. Woit unterzeichnetes Zertifikat:
Ob es uns nun schmeckt wie das Schnitzel "Zigeuner Art" am Grillmobil oder nicht: Das Stadtfest 2006 in Eisenhhüttenstadt wird kommen und unser stiller Protest gegen die dahinter stehende völlig missverstandene Populärkulturförderung (manche sagen, es wäre ein Beleg für die "Diktatur des PROLLetariats") kann es nur sein, nicht zu kommen und z.B.ins Tierheim den Heimattiergarten zu schlawinern, solange die Wildschweine dort noch nach Eicheln graben dürfen und nicht als Wildbrett in des Bürgermeisters Stammlokal abserviert wurden. Der einzige Grund, die Siebenfestmeilenstiefel anzuschnüren, wäre Silvios niveaurettungsversuchende Royal-Rangers Darbietung, aber vermutlich langt auch diese Motivation nicht, um Magnet genug zu sein. Doch während ich das Glück habe, mich weitab in der Ferne einem High Convenience Urlaub hingeben können, müssen die armen, schon durch die lokale Tuning-Community arg gebeutelten Anwohner der Lindenallee unter dem Irrsinn leiden, gegen den die früheren Maiaufmärsche wirken, wie eine Prozession einer katholischen Taubstummengemeinde. Was sollen sie tun, angesichts der sinistren Schießbuden- und Trinkhallenkultur, die sich des Stadtboulevards bemächtigen wird? Die vielleicht beliebteste Suchmaschine der Welt weiß Rat:
(Mein Danke für den Hinweis geht an den Fachgenossen Andi LeSeraph, der nebenbei etwas sehr Interessantes zum Stalinstädter Abiturienten und späteren Partei-Albtraum Rudolph Bahro ausgegraben hat.)
Die Stadt aus der ich komme...
They think so small, they use small words
But not me, I'm smarter than that,
I worked it out
I'll be stretching my mouth to let those big words come right out."
(Peter Gabriel: Big Time)
Gestern abend entdeckte ich ein altes Machwerk meiner Sturm & Harndrangzeit auf dem Dachboden und dachte so bei mir: Das könnte etwas für das Eisenhüttenstadt Blog sein. Natürlich muss das Pseudogedicht (denn es reimt sich nicht) nicht unbedingt von unserer geliebten E-Stadt handeln. Das lyrische Produkt ist zwar in Eisenhüttenstadt entstanden, kann aber jede x-beliebige Kommune beschreiben.
AUS DER ICH KOMME,
IST EINE KLEINSTADT…
Mit kleinkarierten Kleinbürgern,
die Kleinkredite aufnehmen,
um sich Kleinwagen zu kaufen.
die in Kleinarbeit
die Kleinkinder haben
- oder Kleintiere.
die für Kleingeld
Kleinkram verkaufen.
Mit Kleindeutschen,
die gern Kleinholz machen
und Kleinkriege anzetteln.
die die kleinste Kleinigkeit
kleinhacken wollen.
die Kleinbus oder
Kleinbahn fahren.
in Kleintransportern,
deren Kleinvieh auch Mist macht.
Mit Kleinsparern,
die auf das große Geld hoffen
und das Kleingedruckte nicht lesen.
wo im kleinen Kreis
Kleingebäck gereicht wird.
in Kleinschreibung:
„kleinbildkamera dringend gesucht!“
es ist auch nicht Kleinkleckersdorf,
es ist…
© 1997
Die Fahne von Josef Stalin..
Ein jeder hat eine Fahne, wenn er was gesoffen hat.
Die Fahne von Josef Stalin weht über ganz Stalinstadt
Ein absolut dumpfsinniges Schlaflied mit einer schönen Abschlussstrophe nach diesem ereignisreichen Weblogtag des - WM-bezogen - TOTTIlitarismus gefunden in der Kamelopedia... Der Vers klingt ein bisschen, als entstammte er einem Hochöfnertrinkchanson aus den 50ern.
Die Stadt zeigt ihr Gesicht, im Deutschlandfunk
Eisenhüttenstadt wird ein Altersheim, man merkt es immer mehr, wie die Jugend weg zieht, die gehen nach Bayern, nach Nordrhein-Westfalen, nach Hessen, die lernen dort, die kommen nicht zurück. Weil hier eben auch arbeitsmäßig nichts ist. Bei mir wird es so sein, dass ich doch meine Koffer auch packen werde und nach Nordrhein-Westfalen gehe.
Leider nicht gehört habe ich vor einem Jahr am 04. Juni 2005 die Reportage von Nana Brink aus Eisenhüttenstadt in der Reihe "Gesichter Europas" des Deutschlandfunks, in der sich Christiane Nowak von der Stadtverwaltung Eisenhüttenstadt manchmal vielleicht etwas zu pessimistisch und klischeefördernd durch das Interview rumpelt. Von der Leiterin der Abteilung Stadtentwicklung erwartet man eigentlich ein bisschen mehr Perspektivgeist und nicht Aussagen dieser Natur:
Da vorne ja im vierten ... ist unheimlich viel, die wegziehen, da geht's hin und her, mal kommen se, dann ziehen sie wieder aus...ja es kommen immer mehr Fremde dazu. Da finde ich auch ganz schlimm, ist ja kaum ein Block gemacht worden und kann man schon drauf warten, dass er beschmiert ist, ganz viele Ausländer wohnen, also eine Kollegin hat erzählt, dass sie ganz viele Ausländer im Eingang hat. Ich sag mal, 10 bis 15 Prozent stehen leer in dem Block, ist ein Rentnerblock, der heißt so, weil überwiegend Rentner drinnen wohnen.
Und obwohl der vielleicht beste deutschsprachige Radiosender einen Großteil seines Programms als "Radio-On-Demand" bereitstellt, konnte ich gerade diesen Beitrag nicht entdecken. Nachlesen immerhin, das geht: Das Schrumpfen der Städte
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