Schau dich hier um und dann in dich hinein,
denn jeder braucht 'nen Platz zum glücklich sein,
wir laden dich und deine Leute ein, um heute da zu sein wo man sich liebt,
in der Stadt die es nicht gibt
geht der Beat ab und schiebt an und zu,
durch die Straßen in denen Jeder Ahnung auf diesem Gebiet hat,
allen voran dieser Mann der in Groovefragen,
jedem und auf alles eine Antwort geben kann,
denn im Kampf gegen whack beats hat der Bürgermeister,
jede Kurve schon gekriegt und Jede Hürde schon gemeistert,
in der City ist kein Platz für shitty Mucke die nicht klingt,
weil in der Stadt die's nicht gibt jeder swingt baby,
weil alle ohne Ende grooven stylen oder rocken,
wenn sie in der Zone moven und in Häuserzeilen rocken,
dieser Mob kämpft unerschrocken gegen Pop wie gegen Pocken,
gegen Schlagerstreptokokken und ähnlichen Schrott yeah,
ich weiß ihr seid Genossen packt euch an die Flossen,
denn jedes Mal haben Freaks wie ihr die da oben weggeschossen,
denn alle Kids Chicks Knacker Macker Style Spacker Babies,
machen diesen Traum wahr weil's dafür nie zu spät ist,
und alle gehen wieder ab und bleiben wach die ganze Nacht lang,
weil wir mal wieder die Nacht zum Tag gemacht ham',
und ohne Gruppen oder Sachzwang Alter,
tanzen die Puppen sogar bei den Nachbarn also,
hier geht mal nix vor Nachmittags macht dir klar,
daß letzte Nacht ne dicke Party in der Stadt war,
und alle war'n dabei bunt wie Smarties,
halten ihren Kopf gesund durch Parties,
halten ihre Seelen sauber durch Soulmusik rollen Spliffs,
morgens gibts statt Brot frische Beats auf'n Tisch,
und dann bebt die Stadt lebt anstatt stets nur platt,
fett und satt zu machen was sonst jeder macht,
jeder lacht hier in der Straßenbahn,
denn anstatt zu zahlen wird hier schwarzgefahren,
und anstatt zu sparen wird hier rausgetan,
damit auch noch was da ist für die Armen Amen,
schau dich hier um und dann in dich hinein,
denn jeder braucht 'nen Platz zum glücklich sein,
wir laden dich und deine Leute ein,
um heute da zu sein wo man sich liebt,
in der Stadt die es nicht gibt,
sind endlich dort wo Harmonie regiert,
vor Ort wo Recht und Ordnung deplatziert,
weil das mit Regeln eh nie funktioniert,
hat man kapiert daß hier die Liebe siegt,
wir rappen zu Beats checken die Cheats smacken den Kiez,
kidnappen die Freaks und die Chics,
um in geheimen und ganz intimer Geheimlaboren,
auch mit ihnen nach den Formeln zu bohren die schon verloren schienen,
dealen mit den geilste Styles im kleinsten Kreis,
testen die besten Vibes die höchsten Heights,
größtenteils durch das Erlebnis des Ergebnis in Fahrt,
ist hier die Party am Start auf die die Stadt gewartet hat,
doch warte mal denn es war allemal 'ne harte Wahl,
die Masken fielen wie nach Karneval,
die meisten liefen aus dem Tal der tiefen Superdepressionen heraus,
und über Schall ins Licht und überall war neues Land in Sicht,
alle verstanden sich and Babylon did fall und alle wandten sich,
gegen die Lügen der Betrügenden die uns nicht mehr genügen,
denn sie blocken und schocken uns und sind scheinbar nicht zu zügeln,
wenn die Welt ihre Welle nicht am leben hält,
sich unserem Vibe in der Zukunft nichts entgegenstellt,
erreichen wir die Innenwelt und wenden das Blatt,
wenn euch der Krach dann wachgemacht hat,
seid ihr willkommen in der Stadt,
schau dich hier um...
\\Fanta4
Benutzerprofil des gewählten Autoren: - wieland
Einträge von wieland
1220 Statistik die Dritte.
Die MOZ berichtet erneut über die Entwicklung der Einwohnerzahl in Eisenhüttenstadt. Die Artikelüberschrift: "Zahl der über 75 Jährigen steigt." hat mal wieder eine andere Aussage als der Artikel selbst. Sie ist zwar nicht gänzlich falsch, aber trifft den Punkt dann eben doch nicht. Grundsätzlich steigt die Zahl der 75 Jährigen in ganz Deutschland. Sie steigt sogar weltweit! (Sieh an.) Die durch die Entwicklung der Gesellschaften und medizinischen Fortschritte steigende Lebenserwartung führt konsequent dazu. Die Aussage des Artikels und der zugrunde liegenden Zahlen ist jedoch, dass die Zahl der über 75 Jährigen im Verhältnis zur jüngeren Bevölkerung steigt. Das verstärkt den Effekt des demographischen Wandels extrem, da nicht nur mehr ältere Menschen in der Stadt leben, weil diese schlicht älter werden, sondern weil zusätzlich die Jungen Menschen verstärkt abwandern und diese dann auch ihren Nachwuchs woanders zeugen. Soweit eigentlich nichts Neues.
Mit dem Rückgang der Gesamtbevölkerung im letzten Jahr um 442 Einwohner auf Stand 31.12.2012 29180 Personen stehen wir also einem Verlust von 1,5% gegenüber. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr 2,38%(im jetzigen Artikel ergäben die Zahlen 2,1% - die Angaben variieren hier leicht) also ein dezenter Rückgang. Dieser liegt immer noch leicht über der Prognose von 1-1,4%. Damit kann man hochgerechnet die These aufstellen, dass die Stadt 2030 - wenn sich der Verlusteffekt nicht noch drastisch verstärkt, weil ein immer größerer Anteil an sehr alten Menschen auch tendenziell einen immer größeren Anteil an sterbenden Menschen im Verhältnis zu Neugeborenen zur Konsequenz hat - so in etwa 20000 Einwohner haben wird. Solange das AMEH und die Wirtschaft drumherum bleiben, wird dies auf gewisse Weise eine bremsende Funktion haben, es jedoch im Endeffekt trotzdem nicht absehbar machen, wohin die Reise geht. Irgendwann wird durch den Schrumpfungseffekt bei reinem "Aussitzen" der Situation die Stadt immer unattraktiver für junge Menschen aus der Stadt und für potenzielle Zuwanderer. Solange weiterhin des Potenzial der Stadt in kultureller, wissenschaftlicher und generell Lebensqualität bietender Hinsicht in den Abgrund gespart wird, ist letzterer Punkt schon jetzt nicht mehr gegeben - und leider erfordert es exponentiell hohe Aufwände, manche Dinge wieder Rückgängig zu machen -wenn dies überhaupt möglich ist. Gerade in einer schwierigen Situation trifft man ja keine Entscheidungen, die man bei sich wandelnder Stimmungslage oder Einsicht im Handumdrehen revidieren kann.
Eisenzeit und Eisenkinder
was hält das Herz so viele Winter,
immer wieder aufzubrechen?
An diesen Ort, kein Haun und Stechen.
Alles still liegt sie darnieder
uns´re Heimat im Gefieder
eines halb erfror´nen Seins
Hüttenstadt bist trotzdem meins.
Mit dem Rückgang der Gesamtbevölkerung im letzten Jahr um 442 Einwohner auf Stand 31.12.2012 29180 Personen stehen wir also einem Verlust von 1,5% gegenüber. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr 2,38%(im jetzigen Artikel ergäben die Zahlen 2,1% - die Angaben variieren hier leicht) also ein dezenter Rückgang. Dieser liegt immer noch leicht über der Prognose von 1-1,4%. Damit kann man hochgerechnet die These aufstellen, dass die Stadt 2030 - wenn sich der Verlusteffekt nicht noch drastisch verstärkt, weil ein immer größerer Anteil an sehr alten Menschen auch tendenziell einen immer größeren Anteil an sterbenden Menschen im Verhältnis zu Neugeborenen zur Konsequenz hat - so in etwa 20000 Einwohner haben wird. Solange das AMEH und die Wirtschaft drumherum bleiben, wird dies auf gewisse Weise eine bremsende Funktion haben, es jedoch im Endeffekt trotzdem nicht absehbar machen, wohin die Reise geht. Irgendwann wird durch den Schrumpfungseffekt bei reinem "Aussitzen" der Situation die Stadt immer unattraktiver für junge Menschen aus der Stadt und für potenzielle Zuwanderer. Solange weiterhin des Potenzial der Stadt in kultureller, wissenschaftlicher und generell Lebensqualität bietender Hinsicht in den Abgrund gespart wird, ist letzterer Punkt schon jetzt nicht mehr gegeben - und leider erfordert es exponentiell hohe Aufwände, manche Dinge wieder Rückgängig zu machen -wenn dies überhaupt möglich ist. Gerade in einer schwierigen Situation trifft man ja keine Entscheidungen, die man bei sich wandelnder Stimmungslage oder Einsicht im Handumdrehen revidieren kann.
Eisenzeit und Eisenkinder
was hält das Herz so viele Winter,
immer wieder aufzubrechen?
An diesen Ort, kein Haun und Stechen.
Alles still liegt sie darnieder
uns´re Heimat im Gefieder
eines halb erfror´nen Seins
Hüttenstadt bist trotzdem meins.
Einmal das Doppelte... zum Mitnehmen bitte.
Es ist mal wieder soweit. Die MOZ beschert uns in ihrer Online-Ausgabe einen Bericht zu den Einwohnerzahlen des Statistischen Landesamtes.
Vor zwei Jahren kommentierte ich hier: Blogpost den damaligen MOZ Artikel und gern setze ich diese Tradition fort.
Im aktuellen Beitrag ist die Rede von 742 Eisenhüttenstädtern (die Aussagen des Landesamtes decken sich erstaunlicherweise nicht mit denen der Stadt), die der Mosaikstadt an der Oder im letzten Jahr 2011 absolut betrachtet durch den Mix aller Arten des Verlassens verloren gegangen sind. Dies wird mit einer Auswahl von kleinen Dörfern im Umland anschaulich bebeispielt (dieses Wort gibt es so nicht vermute ich). Ich persönlich glaube, die Abrissbilder und das damit einhergehende Verschwinden von Wohnkomplexen veranschaulichen mindestens genauso bildhaft den Bevölkerungsrückgang, wie die Vorstellung eines Geisterdorfes "Vogelsang".
Leider vermisse ich im Artikel, wie vor 2 Jahren, einen relativen Vergleich. Gern auch mit anderen Gemeinden Brandenburgs (oder darüber hinaus), um die Höhe des Ordens des "Spitzenreiters", auf der man ihn sich an die Brust steckt, doch konkreter zu bestimmen. Erkenntnisreicher und erschreckender finde ich die Aussage, dass dies in Relation betrachtet einem Bevölkerungsrückgang von etwa 2,38% entspricht. Vor zwei Jahren war den genannten Zahlen (Details im oben verlinkten Artikel des EH-Blogs) zu entnehmen, dass es einen Rückgang von etwa 1,14% gab. Zwei Jahre später beträgt dieser also mehr als das Doppelte! Das ist doch mal eine Aus- und Ansage!
Die damalige Prognose ergab rechnerisch, dass bis 2030 der Bevölkerungsrückgang pro Jahr etwa 1% - 1,4% betrage. Wenn das letzte Jahr kein statistischer Ausreißer ist, erreicht man die prognostizierten absoluten Einwohnerzahlen bereits kurz nach 2020.
Und nun muss man doch mal genau schauen: Gab es vor 2 Jahren weniger ausgelaufene Azubi-Jahrgänge (also Temporäreisenhüttenstädter), sind vor 2 Jahren in Relation zur Einwohnerzahl mehr Einwohner gestorben, gab es mehr als doppelt so viele Zuzüge im Verhältnis zu den Stadtauswanderungen...es existieren einige Faktoren, die eine Rolle spielen und die man einmal beleuchten könnte. Ich wünsche mir im Stadtjournalismus eine stärkere Betrachtung der Dinge hinter dem Offensichtlichen. Das macht für mich den Mehrwert an so einem Artikel aus.
Der Vulkanausbruch aller Kausalität schlummert jedoch darin, dass die Aussage eines Herrn Rump: "Mit Frankfurt (Oder) liege die Stahlstadt als regionaler Wachstumskern sehr gut im Rennen." Wie folgt von der MOZ kommentiert wird: "Tatsächlich unterstreicht die Statistik die Aussagen von Rump. So ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 2010 zu 2011 nahezu gleich geblieben, es hat also keinen Abbau gegeben."
Einmal ganz isoliert betrachtet: Wieso heißt "kein Abbau", dass man als "Wachstumskern gut im Rennen" ist? Wo steckt man denn hier die Ziele? Die rückläufigen Geburten und die zunehmende Zahl von sterbenden alten Menschen einfach nur, weil es immer mehr alte Menschen und immer weniger junge Erwachsene im Verhältnis gibt, haben kurzfristig eine sehr geringe Auswirkung auf die Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter. Der Artikel schließt damit, dass er endet. Ein Fazit...Fehlanzeige. Was passiert eigentlich mit Schulden einer Gemeinde, die es nicht mehr gibt? Ist Stadtauflösung (alle Einwohner ziehen für 3 Monate in einen Campingwagen und melden sich in Bomsdorf an) und eine komplette Neugründung die Lösung aller Probleme? Scherz beiseite. Die interaktivste Form eines Blogeintrags ist es wohl, wenn sich der Inhalt während des Verfassens ändert, weil der besagte Artikel bereits kommentiert wird. Auch dabei stellt man im gleichmäßigen Fluss fest, dass es neben der anonymen Jammer- und Schuldzuweisungsfraktion nur die leider fast ausschließlich ungehörten Aufforderungen zu Eigeninitiative und Mitgestaltung gibt. Aus meiner Perspektive habe ich immer schnell das Gefühl, es fehlt ein dritter Spieler in dieser Runde. Ein Impulsgeber. Aber die Eisenhüttenstadtkultur will keine Impulse. Sie will Ergebnisse, Lösungen, Geschaffenes, vollendete Tatsachen. Die einzig akzeptierte Vision ist die Television. Ist das so? Henry Ford sagte einmal: "Die Kultur frisst die Strategie zum Frühstück." Ich denke dies gilt für Organisationen in gleichem Maße wie für Gemeinden. Letztlich beides Systeme von Menschen mit etwas Umwelt. Mit Kultur ist hier die Mentalität samt ihrer Ausprägungen gemeint. Auch wenn dieser Beitrag hier selbst fern von solider journalistischer Arbeit sehr unstrukturiert erscheinen mag, möchte ich zumindest mein Fazit beisteuern. Die Essenz ist die Überschrift - der Stöpsel ist porös und man strudelt sich innerhalb von 2 Jahren doppelt so schnell aus der bequemen Badewanne. Die gravitative Bindungsenergie zwischen den Einwohnern und der Stadt lässt nach. Oder wird das Beziehungsverhältnis auf die Stadt übertragen? Richtet man sich im Beklagen der Macken des anderen ein, weil das Angehen der eigenen genauso schwer fällt? Ist das Stadtfest der jährliche Sommerurlaub vorm Balkon oder das Grillen in der Gartenlaube, bei dem für den Moment des Erlebens Geld und Sorgen (und Geldsorgen) egal sind? Gilt hier einmal mehr - leider mit negativer Interpretation: "Zeit rennt, Leben trennt. Sein und Gewesenes bleibt."? Wie viel Trennung (vielleicht nur auf Zeit?) ist fruchtbar, wie viel darf bleiben, ohne den Blick vom Horizont abwärts auf die Schuhspitzen zu verlieren?
Gar wie viel Freiheit ertragen Gedanken, wenn sie es sich im Alltagskäfig aus Aluminium und Plaste nett eingerichtet hatten oder haben?
Vor zwei Jahren kommentierte ich hier: Blogpost den damaligen MOZ Artikel und gern setze ich diese Tradition fort.
Im aktuellen Beitrag ist die Rede von 742 Eisenhüttenstädtern (die Aussagen des Landesamtes decken sich erstaunlicherweise nicht mit denen der Stadt), die der Mosaikstadt an der Oder im letzten Jahr 2011 absolut betrachtet durch den Mix aller Arten des Verlassens verloren gegangen sind. Dies wird mit einer Auswahl von kleinen Dörfern im Umland anschaulich bebeispielt (dieses Wort gibt es so nicht vermute ich). Ich persönlich glaube, die Abrissbilder und das damit einhergehende Verschwinden von Wohnkomplexen veranschaulichen mindestens genauso bildhaft den Bevölkerungsrückgang, wie die Vorstellung eines Geisterdorfes "Vogelsang".
Leider vermisse ich im Artikel, wie vor 2 Jahren, einen relativen Vergleich. Gern auch mit anderen Gemeinden Brandenburgs (oder darüber hinaus), um die Höhe des Ordens des "Spitzenreiters", auf der man ihn sich an die Brust steckt, doch konkreter zu bestimmen. Erkenntnisreicher und erschreckender finde ich die Aussage, dass dies in Relation betrachtet einem Bevölkerungsrückgang von etwa 2,38% entspricht. Vor zwei Jahren war den genannten Zahlen (Details im oben verlinkten Artikel des EH-Blogs) zu entnehmen, dass es einen Rückgang von etwa 1,14% gab. Zwei Jahre später beträgt dieser also mehr als das Doppelte! Das ist doch mal eine Aus- und Ansage!
Die damalige Prognose ergab rechnerisch, dass bis 2030 der Bevölkerungsrückgang pro Jahr etwa 1% - 1,4% betrage. Wenn das letzte Jahr kein statistischer Ausreißer ist, erreicht man die prognostizierten absoluten Einwohnerzahlen bereits kurz nach 2020.
Und nun muss man doch mal genau schauen: Gab es vor 2 Jahren weniger ausgelaufene Azubi-Jahrgänge (also Temporäreisenhüttenstädter), sind vor 2 Jahren in Relation zur Einwohnerzahl mehr Einwohner gestorben, gab es mehr als doppelt so viele Zuzüge im Verhältnis zu den Stadtauswanderungen...es existieren einige Faktoren, die eine Rolle spielen und die man einmal beleuchten könnte. Ich wünsche mir im Stadtjournalismus eine stärkere Betrachtung der Dinge hinter dem Offensichtlichen. Das macht für mich den Mehrwert an so einem Artikel aus.
Der Vulkanausbruch aller Kausalität schlummert jedoch darin, dass die Aussage eines Herrn Rump: "Mit Frankfurt (Oder) liege die Stahlstadt als regionaler Wachstumskern sehr gut im Rennen." Wie folgt von der MOZ kommentiert wird: "Tatsächlich unterstreicht die Statistik die Aussagen von Rump. So ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 2010 zu 2011 nahezu gleich geblieben, es hat also keinen Abbau gegeben."
Einmal ganz isoliert betrachtet: Wieso heißt "kein Abbau", dass man als "Wachstumskern gut im Rennen" ist? Wo steckt man denn hier die Ziele? Die rückläufigen Geburten und die zunehmende Zahl von sterbenden alten Menschen einfach nur, weil es immer mehr alte Menschen und immer weniger junge Erwachsene im Verhältnis gibt, haben kurzfristig eine sehr geringe Auswirkung auf die Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter. Der Artikel schließt damit, dass er endet. Ein Fazit...Fehlanzeige. Was passiert eigentlich mit Schulden einer Gemeinde, die es nicht mehr gibt? Ist Stadtauflösung (alle Einwohner ziehen für 3 Monate in einen Campingwagen und melden sich in Bomsdorf an) und eine komplette Neugründung die Lösung aller Probleme? Scherz beiseite. Die interaktivste Form eines Blogeintrags ist es wohl, wenn sich der Inhalt während des Verfassens ändert, weil der besagte Artikel bereits kommentiert wird. Auch dabei stellt man im gleichmäßigen Fluss fest, dass es neben der anonymen Jammer- und Schuldzuweisungsfraktion nur die leider fast ausschließlich ungehörten Aufforderungen zu Eigeninitiative und Mitgestaltung gibt. Aus meiner Perspektive habe ich immer schnell das Gefühl, es fehlt ein dritter Spieler in dieser Runde. Ein Impulsgeber. Aber die Eisenhüttenstadtkultur will keine Impulse. Sie will Ergebnisse, Lösungen, Geschaffenes, vollendete Tatsachen. Die einzig akzeptierte Vision ist die Television. Ist das so? Henry Ford sagte einmal: "Die Kultur frisst die Strategie zum Frühstück." Ich denke dies gilt für Organisationen in gleichem Maße wie für Gemeinden. Letztlich beides Systeme von Menschen mit etwas Umwelt. Mit Kultur ist hier die Mentalität samt ihrer Ausprägungen gemeint. Auch wenn dieser Beitrag hier selbst fern von solider journalistischer Arbeit sehr unstrukturiert erscheinen mag, möchte ich zumindest mein Fazit beisteuern. Die Essenz ist die Überschrift - der Stöpsel ist porös und man strudelt sich innerhalb von 2 Jahren doppelt so schnell aus der bequemen Badewanne. Die gravitative Bindungsenergie zwischen den Einwohnern und der Stadt lässt nach. Oder wird das Beziehungsverhältnis auf die Stadt übertragen? Richtet man sich im Beklagen der Macken des anderen ein, weil das Angehen der eigenen genauso schwer fällt? Ist das Stadtfest der jährliche Sommerurlaub vorm Balkon oder das Grillen in der Gartenlaube, bei dem für den Moment des Erlebens Geld und Sorgen (und Geldsorgen) egal sind? Gilt hier einmal mehr - leider mit negativer Interpretation: "Zeit rennt, Leben trennt. Sein und Gewesenes bleibt."? Wie viel Trennung (vielleicht nur auf Zeit?) ist fruchtbar, wie viel darf bleiben, ohne den Blick vom Horizont abwärts auf die Schuhspitzen zu verlieren?
Gar wie viel Freiheit ertragen Gedanken, wenn sie es sich im Alltagskäfig aus Aluminium und Plaste nett eingerichtet hatten oder haben?
Aha. EH Kennzeichen.
Die MOZ schreibt in einem kurzen Artikel, dass sich in der im letzen Jahr durchgeführten Studie der Uni Heilbronn 64% der Befragten Eisenhüttenstädter für die Wiedereinführung des Kürzels EH auf KfZ Kennzeichen ausgesprochen haben.
Ich hatte mich bereits früher schon als "nicht dagegen, aber für was anderes" positioniert. Ich finde man sollte Stadtmarketing anders gestalten und sich vor allem eine Stadtidentität schaffen, die man dann auch vermarkten kann. Anders als die MOZ meint, macht ein EH Nummernschild eine Stadt auch nicht bekannt.
Kennt jemand die kleinste kreisfreie Stadt Deutschlands (Stand 2007 WikiPedia) Zweibrücken (ca. 35.000 Einwohner)? Wenn ja wodurch? Durch das Nummenschild "ZW"?
Vermutlich nicht. Durch den Flughafen? Wahrscheinlich eher.
Deutschlandweit wurden über 17.000 Leute befragt in 81 Städten (die dann alle in etwa Eisenhüttenstadts Größe entsprechen oder noch kleiner sind). Das wären, wenn man vom Durchschnitt ausgeht, so etwa 210 Personen pro Stadt. 134 waren dann in Eisenhüttenstadt ungefähr dafür. (Wie viele Leute tatsächlich befragt wurden konnte ich auf die Schnelle leider nicht ermitteln)
Ich liebe repräsentative Umfragen. Ich bin stolz, dass Eisenhüttenstadt durch die Befragung über die Stadtgrenzen hinaus bekannt wurde. Bei wem?
Würde ich in der Stadt wohnen, fänd ich "EH ST 1220" als Nummernschild schon ziemlich witzig. Man möchte ja nicht als "LOS T 1" dastehen. Da die erste mir bekannte Deutung eines EH-Schildes durch Stadtfremde aber Entenhausen war, könnte man natürlich darüber nachdenken sich in diese Richtung darzustellen.
Es gibt viele Ansätze, über die man nachdenken sollte. Zum Beispiel ist Eisenhüttenstadt eine "Wieder Stadt ohne "Stadt ohne Rassismus Schilder""-Stadt. Das können nicht viele Städte von sich behaupten. Auch sind wir eine "Wir reißen einen Kindergarten ab und bauen ein Altersheim auf der Fläche"-Stadt. Oder eine "Die Eckkneipe macht zu und ein Bestattungshaus zieht ein"-Stadt.
Man könnte aber auch, wie ich hier schon vor mittlerweile fast 5 Jahren schrieb hinterfragen: Warum lässt man Architekturstudenten nicht einen Plattenbaublock
völlig nach ihren Vorstellungen umgestalten? Warum nutzt man nicht das zumindest wahrgenommen Wenige, was da ist und bietet kostenlos leerstehende Wohnungen für solche Studenten an, um für einen gewissen Zeitraum die Stadt zu studieren und experimentell Neues zu schaffen? Eine architektonische Uniklinik sozusagen.
Wir können aber auch einfach weiter nur abreißen und solange altersgerechtes Wohnen schaffen, bis keiner mehr dort wohnt und alle per Umzug weggezogen sind. Der letzte Altenpfleger macht dann das Licht aus und der letzte Altenpflüger schließt die letzte Tür.
Aber auch innovative, vielleicht ungewöhnliche, auf irgendeine Art Aufmerksamkeit erregende Ideen hat man nicht. Andere Städte sind oder werden "Atomstromfreie Städte". Das kann man gut finden, oder nicht - auf jeden Fall steckt hinter so einer Aussage mehr Marketingeffekt als hinter einem Nummernschild.
Was sind Eure Ideen? Einfach mal Spinnen ist gewünscht!
Es wird also weniger weniger. Oder doch nicht?
Wie die MOZ in ihrem Artikel anmerkt, sind im vergangenen Jahr weniger Leute weggezogen, als jeweils in den letzten 15 Jahren.
Da das Landesamt für Bauen und Verkehr im Zeitraum 2009 bis 2030 einen Bevölkerungsrückgang von -20 bis -30% für Eisenhüttenstadt prognostiziert...das würde bedeuten, dass immerhin noch 22182 bis 25351 1220er resident sind, ergibt sich ein Rückgang von rund 1% bis 1,4% pro Jahr (angenommen, es gehen den Apotheken nicht die Pillenvorräte aus - ja ich weiß es gibt andere Verhütungsmittel, aber der Charme eines Spaßes ist es, ihn nicht auf Kausalität hin zu prüfen).362 abgewanderte Einwohner sind etwas mehr als 1,14% bei 31689 Einwohnern insgesamt und damit liegt die Stadt voll in der Prognose. Jede Interpretation einer Statistik wird immer so dargestellt, wie man es gern hätte.
Liebe MOZ Redaktion...Der von Euch genannte Rückgang im Jahre 1995 beziffert sich bei 47.376 Einwohnern und einem Verlust von 392 auf etwa 0,82%.
1,14% versus 0,82%. Geringste Verluste?...wohl kaum.
Es geht mir nicht um Zahlenspiele ansich, aber das man vielleicht bei so einem Artikel mal berücksichtigt, dass die Betrachtung des absoluten Wertes des Verlusts an Einwohnern NUR in Relation zur Bevölkerungsanzahl Sinn macht...darauf hätte man bei einem Kaffee und der Betrachtung des Vogels:
vor Eurer Tür kommen können, bevor ihr ihn abschießt. Die Aussage des Artikels ist tatsächlich konvers zum realen Zustand.
Wenn 16000 Einwohner weniger da sind, ist anzunehmen, dass auch in Summe weniger Leute wegziehen (Den demografischen Wandel mal nicht betrachtet - Oma Inge (82) verkauft wohl kaum ihr Mobiliar und zieht zur Internetbekanntschaft Heinz (83) nach Stuttgart).
Fazit: Stimmt so nicht!
Da das Landesamt für Bauen und Verkehr im Zeitraum 2009 bis 2030 einen Bevölkerungsrückgang von -20 bis -30% für Eisenhüttenstadt prognostiziert...das würde bedeuten, dass immerhin noch 22182 bis 25351 1220er resident sind, ergibt sich ein Rückgang von rund 1% bis 1,4% pro Jahr (angenommen, es gehen den Apotheken nicht die Pillenvorräte aus - ja ich weiß es gibt andere Verhütungsmittel, aber der Charme eines Spaßes ist es, ihn nicht auf Kausalität hin zu prüfen).362 abgewanderte Einwohner sind etwas mehr als 1,14% bei 31689 Einwohnern insgesamt und damit liegt die Stadt voll in der Prognose. Jede Interpretation einer Statistik wird immer so dargestellt, wie man es gern hätte.
Liebe MOZ Redaktion...Der von Euch genannte Rückgang im Jahre 1995 beziffert sich bei 47.376 Einwohnern und einem Verlust von 392 auf etwa 0,82%.
1,14% versus 0,82%. Geringste Verluste?...wohl kaum.
Es geht mir nicht um Zahlenspiele ansich, aber das man vielleicht bei so einem Artikel mal berücksichtigt, dass die Betrachtung des absoluten Wertes des Verlusts an Einwohnern NUR in Relation zur Bevölkerungsanzahl Sinn macht...darauf hätte man bei einem Kaffee und der Betrachtung des Vogels:
vor Eurer Tür kommen können, bevor ihr ihn abschießt. Die Aussage des Artikels ist tatsächlich konvers zum realen Zustand.
Wenn 16000 Einwohner weniger da sind, ist anzunehmen, dass auch in Summe weniger Leute wegziehen (Den demografischen Wandel mal nicht betrachtet - Oma Inge (82) verkauft wohl kaum ihr Mobiliar und zieht zur Internetbekanntschaft Heinz (83) nach Stuttgart).
Fazit: Stimmt so nicht!
Gleich um die Ecke
Betretendes Schweigen. Bewachsene Stufen. Ich klingle. Den Zeigefinger ins nichts gesteckt. Über Mauern kann man steigen…wie begegnet man einer Mauer, die einen Rahmen hat? Gut, es öffnet niemand, aber zumindest hat man für Touristen die Anschrift hinterlassen. 1220 steht da. Diese Schlitze unter den Treppenstufen. Man sieht nichts. Keine Kätzchen wie früher. Dieses Haus mit dieser Tür – die Fenster stehen der Tür in nichts nach – es ist tot. Ein Haus ohne Fenster und Türen…ist tot. Der Tod ging früher schon ein und aus. Es kam Leben hinein und heraus ging der Tod.
Ich klingle nochmal, bevor ich mich umdrehe und Richtung Zukunftsgymnasium gehe.
...denn er gehört einem Reiche an, das nicht von den Dingen, sondern vom Sinn der Dinge lebt.
Antoine de Saint-Exupéry
Hm, Scheissenhüttenstadt..damit habe ich nicht gerechnet.
Wie erschrocken war ich, als ich diesen Eintrag auf einer Seite für Kurierdienste fand. (Auf Wunsch zu ergooglen)
Wenn auch weniger Ernst - trotzdem wollte ich es erwähnt wissen. Wo der Ernst nun wirklich zu Hause ist, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen.
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