Lange Zeit funktionierte das Thermometer in der Lindenallee nicht richtig. Wochenlang fehlten Uhr und Thermometer wegen der Reperatur. Nun sind beide wieder montiert und verrichten ihren Dienst pflichtbewusst. Frag mich nur warum das solange gedauert hat?
Gehts wieder richtig?
Lange Zeit funktionierte das Thermometer in der Lindenallee nicht richtig. Wochenlang fehlten Uhr und Thermometer wegen der Reperatur. Nun sind beide wieder montiert und verrichten ihren Dienst pflichtbewusst. Frag mich nur warum das solange gedauert hat?
Die größte Übernahmeschlacht in der Geschichte der Stahlindustrie ist zu Ende. Arcelor hat das neue Übernahmeangebot des Branchenführers Mittal akzeptiert.
Dies melden heute abend viele Quellen, hier als Beispiel die Süddeutsche Zeitung: Fusion von Arcelor und Mittal perfekt
Nun darf man gespannt sein, ob das Werk (ehemals:EKO) noch einmal umdekoriert wird, das Stahlwerkstor nach Osten endgültig zufällt oder vielleicht sogar der alte Name restituiert wird. Sicher ist, dass es vorerst nicht allzu langweilig werden dürfte.
e(hs)tudes de bruits
"Eisenhüttenstadt" als Gegenstand moderner Musik erlebt gerade einen einzigartigen Boom in diesem Logbuch für Stahlkultur. Umso mehr freue ich mich, auch eine bruitistische Pretiose in die Aktivboxen jagbar zu machen:
15 Sekunden Musique concrète, die in Schleife abgespielt, eine ausgesprochen radikale (De)Komposition der Stadt und ihrer Rolle im regional-menschlichen Zusammenhang ergeben. Der (synthetische) Mensch und die Maschine, die Welle von Westen.... die Interpretationsmöglichkeiten der kulturräumlichen Klangbricolage sind Legion. Wer mag, kann seine Auslegung gern als Kommentar posten.
DIE BAHN : Nach Eisenhüttenstadt. (.wma, 69 kB)
Das muss man wohl so hinnehmen, denn wie man weiß: Dänen lügen nicht. Und wer waren die unterlegenen Konkurrenten? Auf Platz 2 folgte Tartu (Estland), auf Platz 3 Westgotland (Schweden) und auf dem letzten die Insel Bornholm (Dänemark). Dem in Geographie bewanderten Erdkunden wird aufgefallen sein, dass Eisenhüttenstadt der südlichste der aufge- und überlisteten Orte ist. Vermutlich machte das die Exotik aus, denn es ist ja allgemein bekannt, wie sehr sich Menschen aus dem hohen Norden nach dem sonnigen Süden sehnen...
Auf was weißt uns dieser Begriff nun hin? Wissen die Cousins von D.A.F., die sich bereits 1979 zusammengefunden haben um Musike zu machen ("Tanz den Gummitwist!"), etwas mehr über die Vorgänge im Rathaus? Ist die Planstadt womöglich Teil eines viel größeren Plans, eines Plans zur Gerinnung der WELTHERRSCHAFT? Bleibt uns wohl nur die Möglichkeit, die CD/LP käuflich zu erwerben oder dumm zu sterben (drastisches Ende allein des Reimes wegen).
Sommer, ganz am Anfang
Holterdipolter und doch beinahe unbemerkt hat sich der kalendarische Sommeranfang des Jahres 2006 in unser fußballbegeistertes Laissez faire-Erleben geschoben. An der Bahnstation Berlin Friedrichstraße herrscht dank der Klosi-Poldi-Show bis in den späten Abend bierselige Oberkörperfreikultur und der Besucher badet in einer Wolke aus herbem Bierdunst und deftigem Männerschweiß. Allerorten herscht derart scharzrotgeiles (BILD) "Deutschland, Deutschland, Wir sind Weltmeister"-Herumgegröhle durch die Schallräume, dass man sich zum Achtelfinale fast zwangsläufig auf die Seite der "Isch libbe Disch - ZLLLLLLATAN IBRAHIMOVICH" skandierenden Schwedenfraktion schlagen möchte, die immerhin beim Ausbrüllen vor dem Rauschausschlafen im Gegensatz zu den so furchtbar geifernden wie bauchdeckentätowierten deutschen Vorstadtboys noch possierlich jovial vor sich hin grinst. 2004 hieß es übrigens etwa zu dieser Zeit des Jahres in BILD, dem Fachorgan für Bügelkunde: HEUTE LETTEN PLÄTTEN! Bobic & Kuranyi - nehmt sie in die Mangel!, was die beiden Nationalmannschaftsaussteiger beim 0:0 eben exakt so umsetzten, wie Junggesellen halt zu bügeln verstehen. Damals wurde übrigens im gleichen Journal der King "Mittelfußbruch" Rooney ("Bier & Burger machten ihn stark") mit König "Welcome zu Futsball" Pelé verglichen, was auch schon mal mit Ronaldo geschah, den allerdings die Rooneysche Ernährungspraxis nicht stark sondern eher niedlich hummel-pummelig werden ließ und somit aus der Riege der Pelé-Prinzen vermutlich entgültig disqualifizierte. Nun hat der etwas zwinkrige Berufszyniker Harald Schmidt sein Ronaldo-Gaudi an Waldis WM-Stammtisch: "Er erinnert mich ein wenig an den späten Toni Polster." (Sendung vom 13. Juni).
Die Welt ist im späten Juni 2006 ähnlich rund wie im fortgeschrittenen Juni 2004, vielleicht sogar angesichts der bunten BILD-Schlagzeile des Tages "Salto-Sieg Deutschland steht Kopf" etwas runder. Das klingt doch ganz anders als die Fußballschlagzeile in der rotweißen Straßenzeitung von Ende Juni 2004: "Kommt bloß nicht nach Hause, Jungs!" Die Realität sieht heute so aus, dass die Jungs in Berlins Mitte einerseits "Kopfstehen" (oder "-liegen") bzw. an Eck und Pfeiler brechend, hechelnd, rülpsend lehnen und andererseits - warum auch immer - die 2004er Maxime beherzigen und so vermutlich heute nicht mehr nach Hause kommen (bzw. finden).
Um das anstehende kalendarische Großereignis zu würdigen, knall ich zur frühen Morgenstund' ein rundes Foto-Sommermotiv, aufgenommen im Juni 2004 in der Fußballmetropole Eisenhüttenstadt, zwischen die Pfosten unseres kleinen Blogs und wünsche allen unseren Lesern und Schreibern eine heißblütige Jahresmitte.
Comedy kills Kultur der Stadt
Die Event-Planer des Stadtfests 2006 haben es tatsächlich geschafft, dieses nun als absolutes No-Go-Area (bzw. No-Go-Event) auszuschreiben: Otto blödelt auf dem Stadtfest
Dazu spielt dann auch noch das Schauorchester Ungelenk auf - fehlt eigentlich nur noch Fips Asmussen (falls er noch lebt). Da freuen sich die Bürger dieser Stadt sicher, dass sie für einen mittelmäßigen Friesenscherz und ebenso durchschnittliche Musikclowns das Tiergehege opfern dürfen und wenn sie Pech haben auch noch mehr. Wenn man das nächste Jahr Ingo Appelt, Dirk Bach oder Wigald Boning holen möchte, kann man ja z.B. die Bibliothek schließen. Das Jahr drauf für Erkan und Stefan zwei Personalstellen in der Stadtverwaltung einsparen und wenn man sich den Bürgermeister spart, kann man vielleicht sogar Karl Dall dazu mieten (falls der dann noch lebt). Letzteres scheint mir allerdings nicht wahrscheinlich, würde man dann doch einen Hauptlobbyisten für diesen ganzen Unsinn verlieren. Und ob man dann noch irgendeiner Berliner Agentur solch ein dumpfes Programm abkauft, ist höchst fraglich.Ich verstehe sehr gut, dass man in Zeiten, in denen wenig so läuft, wie man es sich wünscht, die Flucht in die sinnfreie und apolitische Zone des schlüpfrigen Klamauks gesucht wird, was ja auch den Comedy-Boom in diesem eigenartigen Land erklärt. Wenn man allerdings dafür das Wenige, was noch Sinn- und Kulturgehalt besitzt, zu opfern bereit ist, dann ist das schon etwas armselig und würdelos. Und ständig offen demonstriert, dass er kein Problem damit hat, armselig und unter jeder Würde zu leben, der wird dies über kurz oder lang auch tun. Da kann man noch soviele schwarzrotgoldne Fähnchen schwenken, dann ist das Land (so wie die Stadt) nichts weiter als ein Witz - ganz in Waalkscher Manier - aus der untersten Schublade. Wer sich auf zwei Stunden Comedy-Club-Zerstreuung für den bekannten Preis fixiert, hat keine Zukunft - und ehrlich gesagt, verdient er auch keine.
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