Die Event-Planer des Stadtfests 2006 haben es tatsächlich geschafft, dieses nun als absolutes No-Go-Area (bzw. No-Go-Event) auszuschreiben: Otto blödelt auf dem Stadtfest
Dazu spielt dann auch noch das Schauorchester Ungelenk auf - fehlt eigentlich nur noch Fips Asmussen (falls er noch lebt). Da freuen sich die Bürger dieser Stadt sicher, dass sie für einen mittelmäßigen Friesenscherz und ebenso durchschnittliche Musikclowns das Tiergehege opfern dürfen und wenn sie Pech haben auch noch mehr. Wenn man das nächste Jahr Ingo Appelt, Dirk Bach oder Wigald Boning holen möchte, kann man ja z.B. die Bibliothek schließen. Das Jahr drauf für Erkan und Stefan zwei Personalstellen in der Stadtverwaltung einsparen und wenn man sich den Bürgermeister spart, kann man vielleicht sogar Karl Dall dazu mieten (falls der dann noch lebt). Letzteres scheint mir allerdings nicht wahrscheinlich, würde man dann doch einen Hauptlobbyisten für diesen ganzen Unsinn verlieren. Und ob man dann noch irgendeiner Berliner Agentur solch ein dumpfes Programm abkauft, ist höchst fraglich.Ich verstehe sehr gut, dass man in Zeiten, in denen wenig so läuft, wie man es sich wünscht, die Flucht in die sinnfreie und apolitische Zone des schlüpfrigen Klamauks gesucht wird, was ja auch den Comedy-Boom in diesem eigenartigen Land erklärt. Wenn man allerdings dafür das Wenige, was noch Sinn- und Kulturgehalt besitzt, zu opfern bereit ist, dann ist das schon etwas armselig und würdelos. Und ständig offen demonstriert, dass er kein Problem damit hat, armselig und unter jeder Würde zu leben, der wird dies über kurz oder lang auch tun. Da kann man noch soviele schwarzrotgoldne Fähnchen schwenken, dann ist das Land (so wie die Stadt) nichts weiter als ein Witz - ganz in Waalkscher Manier - aus der untersten Schublade. Wer sich auf zwei Stunden Comedy-Club-Zerstreuung für den bekannten Preis fixiert, hat keine Zukunft - und ehrlich gesagt, verdient er auch keine.