Trauung im Tagebau
so lautete vorgestern (21.04.2006) die Überschrift einer Kurzmeldung in der bei mir ansässigen Lokalzeitung OZ (Ostsee-Zeitung). Weiterhin war die Rede davon, dass es in Zukunft möglich sein werde, sich in - und hier horchte ich auf - FERROPOLIS standesamtlich trauen zu lassen. Im ersten Moment dachte ich daran, dass hier jemand einen neuen Namen für das alte Eisenhüttenstadt kreiert hätte, aber als ich dann mit gesteigertem Interesse weiterlas, stellte sich meine Vermutung als Irrtum heraus. Es war im Folgenden davon zu lesen, dass es sich bei FERROPOLIS um eine Bagger-Stadt (was das wohl sein soll?) in einem früheren Braunkohletagebau bei Gräfenhainichen in Sachsen-Anhalt handelt, in der es ab sofort ein eigenes Standesamt gibt. Das Standesamt, so heißt es weiter, befindet sich in der alten Schaltwarte des früheren Tagebaus, in dem schon vor längerer Zeit ein Veranstaltungsareal in Amphitheaterform mit 25000 Zuschauerplätzen samt fünf ausgedienten Riesenbaggern als Kulisse eingerichtet worden war (aha!).
FERROPOLIS ist also doch nicht Eisenhüttenstadt - puh. Ein Standesamt gibt's hier ja schon länger, ein paar mehr Bewohner bevölkern die Stadt auch noch und Braunkohle gab es hier auch noch nie, allerhöchstens als Heizmaterial. Allerdings sind die Bagger nicht so weit hergeholt und abgebaut wird heute ja mehr denn je in Hütte... In Anbetracht der wechselhaften Namensgeschichte dieser Stadt und der schon früher in diesem Blog angemerkten anstehenden Namensänderung des guten alten EKO fand ich dann schließlich meinen anfänglichen Gedanken, dass es sich bei FERROPOLIS um EH handelt, dennoch nicht allzu abwegig. Jedenfalls wäre dieser Name immer noch besser als Holzhüttenstadt, oder?