Da die Entwurmung meines aktuellen Blog-Computers unglücklicherweise fehlgeschlagen ist und ich aktuell nur noch am E-Kiosk auf dem Bahnhof (nicht dem Eisenhüttenstädter) E.mails lesen kann, bin ich vermutlich die ganze nächste Woche nicht sonderlich präsent, was ich sehr bedauere, denn Themen gibt es von der Demontage des großen EKO-Gedenk-Monolithen am Zentralen Platz über die Sprühlackattacken auf die Gesamtschule 3 bis hin zum Schafsmord zu Lawitz eigentlich genug.
Vielleicht ist mein extern erzwungenes Schweigen im Blog, welches ich gerade mit einem Ausflug auf die Fürstenberger Internet-Kriechspur (ISDN) kurz unterbreche, auch ganz gut, denn nach dem ich vorhin kurzzeitig nach langen wieder einmal in den Genuss der so lauten, wie künstlich-dumpfen und sinnentleerten Konsum-Dystopie im City Center kam, die anscheinend tatsächlich der gesellschaftliche Mittelpunkt der Eisenhüttenstadt in ihrem Herbst geworden ist, bin ich ganz angewärmt, was bittere Stimmungsbilder angeht.
Mit den verhärmten, bis auf einen Hauch von Perspektivlosigkeit ausdrucksfreien Gesichtern der Früh- bis Spätpubertierenden, die vor der Drehtür des Haupteingangs sich vor die Schuhe spuckend an ihren Importzigaretten ziehen, ist sicher kein Staat und erst recht keine lokaler Auf- bzw. Umschwung zu machen und mit den an diesen Idealtypen des Prekariatsklischees vorbeipolternden Schweinestücke und Becks-Kisten in die Kofferräume ihrer C-Klasse wuchtenden gelfrischen Sven-Petke-Verschnitten, könnte man vielleicht sogar Kleinstaatern, man will es aber nicht so recht.
Insofern hat mich die Anmutung dessen, was mir die Stadt, in der in diesen Tagen eine gegenüber dem weitgehend einwohnerfreien WKI I jüngst eröffnete Disounter-Filiale in der Karl-Marx-Straße das Einzige ist, was strahlt, als Eindruck bietet, augenblicklich in die zuweilen ungerechte Abscheustimmung katapultiert, die auswärtige Besucher mitunter anfällt.
Du hast ja ein Ziel vor den Augen und das heißt baldige Abfahrt – nachvollziehbar ist das für mich im Anschluss an den heutigen „Stadtbummel“ durchaus.
Immerhin: Vorm neuen Lidl ist der Parkplatz tatsächlich ein bisschen voll. Bei den Markschreiern vor Silvios Tür ist dagegen relative Ruhe. Und über allem ist es novemberhimmelgrau, es sei denn man schaut durch die scharlachrote Brille, was auch gleichzeitig mein Vorschlag zum aktuellen Obeliskenfotowettstreit sein soll:
P.S. Obelisk heißt übrigens, wie das Lexikon verrät, in der wörtlichen Übersetzung "Kleiner Bratspieß", womit sich immerhin ein galanter Bogen zur das Stadtbild dominierenden Imbissmentalität schlagen lässt.