Wir sind der Auffassung, dass es sinnvoll ist, die Karten regelmäßig neu zu mischen. Dies gilt besonders für Postkarten. Nachdem in unserem Schwesterblog jüngst zwei hübsche Ansichtskarten vorgestellt wurden (Ansichtssache I, Ansichtssache II), allerdings leider fast ohne Metainformation, will ich nicht nachstehen und folgendes Exemplar hier einfügen (bevor es Kollege Alf bei sich tut, denn diese Karte hat bestimmt auch in seiner Sammlung).
Der Gruß, der die beliebteste Schankwirtschaft der damals noch jungen Stalinstadt zum Motiv hat, ging am 08.11.1961 aus der Puschkinstraße 5 in die Wilhelm-Pieck-Stadt Guben (Pestalozzistr. 17). Gestempelt wurde die Karte im Postamt "Stalinstadt 1", leider nicht sonderlich sorgfältig. Frankiert ist sie mit der am 22. Juni herausgegebenen Marke "Wartburg bei Eisenach" aus dem Satz "Landschaften und historische Bauten II", die einen Frankaturwert von 10 Pfennig besaß und bis 31. 12. 1962 gültig war. Die Auflage betrug sensationelle 99 Mio. Stück, was für eine Briefmarke unverschämt hoch ist..
Hergestellt hat die Echtfotopostkarte nicht etwa der traditionsreiche BILD und HEIMAT Verlag aus dem vogtländischen Reichenbach, aus dessen Druckstöcken wohl die meisten Postkarten der DDR stammten, sondern die Graphokopie H. Sander K.G. Berlin, deren Postkartenverlagsprogramm u.a. auch diese wunderbare Neujahrsgrußkarte umfasste.
Für alle, die Suchbilder lieben: Auf der Motivseite der Karte der Straße der Jugend sind drei Personen unterschiedlichen Alters versteckt, ein mittelalter Mann, ein Kind und eine ältere Dame...(allerdings nicht ganz leicht auf dem Digitalisat auszumachen.)
Die Aufnahmestelle für das bildgebende Foto befindet sich übrigens nur einen Steinwurf entfernt von der Aufnahmestelle des hier schon vorgestellten und bedichteten Entenmotivs.
Diese Karte stammt von meiner Mutter an meine Oma in Guben. Wir haben Jahrelang dort gewohnt, Mutti immer noch. Karten gehen doch seltsame Wege
MfG Kirsten