Die zur Kategorie "Geographie" gehörige Gruppe "Die Hüttenstädter" im StudiVZ ist leider überraschend selten Quelle für spannende Inhalte, die sich hier im Blog nachverwerten lassen. Manchmal wird ein bisschen auf den Kulturausfall im Club Marchwitza verwiesen oder - als anderes Extrem - auf www.extraordinary-clubbing.com. . Aber was ich daraus so basteln kann, weiß ich gerade nicht. Natürlich kaufe ich mir das nächste Paul van Dyk-Album, da er das, was Stadt und Stadtfestveranstalter für seinen Auftritt im August bezahlen, gleich in Eisenhüttenstadt lässt:
"Er stellt sein Honorar für ein Jugendprojekt zur Verfügung", verkündet Eisenhüttenstadts Bürgermeister Rainer Werner am Dienstag auf einer Pressekonferenz im Rathaus. Die "fünfstellige Summe", die Paul van Dyk der Stadt sponsern will, wird Werner zufolge in die Skateranlage auf der Insel investiert. Der Sohn Eisenhüttenstadts stand schon lange auf der Wunschliste der Stadtfest-Veranstalter - nun endlich klappt es. (Märkische Oderzeitung, 09. Mai 2007)Dies allerdings eher aus Anerkennung als aus Liebe zur Trance-Musik. Das Begehren, hier aus dem Ausnahmetanzmusiker auch einen Eisenhüttenstädter Ehrenbürger zu machen, will ich angesichts der neuesten Ereignisse noch einmal bekräftigen! .... Auch aus den meisten anderen Diskursgruppen der "Hüttenstädter" lässt sich für uns wenig Fruchtbares abspalten, denn dort geht es häufig einfach um private Verabredung und die üblichen Webblödeleien. Für mich am Interessantesten ist das Sammelthema "Fotos von der Stadt und Umgebung", sieht man doch in diesem Kommunikationsforum recht regelmäßig ein paar andere Bilder von anderen Fotografen als beim Eisenhüttenstadt-Flickr-Pool.
Und manchmal findet man auch ein paar persönliche Ansichten zu Stadt und Entwicklung, meist gepaart mit persönlicher Erinnerung.
Aktuell berührt hat mich diese Aussage einer jungen Exilantin:
der 7te war zwar hässlich, aber man hatte nen dach überm kopf u für mich waren es die schönsten jahre meiner kindheit
Dies dürfte keine Einzelsicht sein, denn Eisenhüttenstadt hat, wie auch das Beispiel Paul van Dyk zeigt, nicht nur indifferente Holzklötze sondern überwiegend ganz normale Menschen mit einer gesunden nostalgischen Einstellung zu ihrer Kindheit hervorgebracht.
Für diese - und für alle, die sich zum Donnerstagabend etwas kürzeres vom Blog als dieses hier versprechen, gibt es dieses Sonnenuntergangsbild des WK VII Süd:
An diesem Septemberabend des Jahres 2004 gab es am Plattenbaugiebel noch einen Fisch (ιχθύς) zu sehen, der bald darauf zu Sushi-großen Betonstückchen zerraspelt wurde. Wer genau hinsieht, erkennt an den leeren Fensterhöhlen, dass die Behausungen zum Aufnahmezeitpunkt bereits unbemenscht waren.