Da sie nur noch bis zum 21. Mai zu sehen, möchte ich es kurz und eilig machen: Im Städtischen Museum in der Fürstenberger Löwenstraße No. 4 gibt es eine Ausstellung mit Arbeiten von Ingeborg Hunzinger und Robert Riehl, wobei Erstere die Lebenspartnerin des Zweiteren war, der leider schon 1976 starb. Robert Riehl hat mit seinem "Maurer" zwar nur eine Plastik im Stadtbild platzieren können, und diese nicht einmal wie geplant im Theatergiebel sondern auf kleiner Wiese vor frühem Wohnungsneubau, mit der Figur aus den späten 1950ern aber doch durchaus eine Ikone der Eisenhüttenstädter Aufbruchsjahre geschaffen. Das der gute in Stein gemeißelte Bauarbeiter später auch durch wilde Knabenhand in Zusammenwirkung von wenig mildem Kornbrand (so die Vermutung) ebenfalls zu einer Ikone des Abriss vandalisiert werden sollte, hat der Schöpfer glücklicherweise nicht mehr erleben müssen. Mittlerweile findet sich das Standbild so gut hergerichtet, wie es eben ging, nachdem man ihn nahezu hingerichtet hatte, im Asylum des Hofes im Städtischen Museums, ihm zur Seite all die anderen Plastiken und Skulpturen, die in der harten Schule der Straße nach 1999 nicht bestehen konnten.
Für den Betongesellen hat dies insofern noch einen ironischen Beigeschmack, als dass die ehemals kräftig monierte Einzelstellung als Solitär auf freiem Feld und fort von jedem Kollektiv (außer dem an ihm vorbeiziehenden in Fleisch und Blut), was man in der Kollektivgesellschaft ja nicht uneingeschränkt liebte, nun umgeben ist von Freund, kaum Feind und manchem Tier und insgesamt Leidensgenossen inmitten des Skulptursanatoriums Museumshof. Das bunte Volk der DDR-Plastiken als kleine Erinnerungsbrigade in Stein und Blech freut sich übrigens auch ohne Riehl-Ausstellung über Besuch. Mit Riehl lohnt es sich doppelt.
Pressemeldung der Sparkasse Oder-Spree
Wer in Berlin festhängt kann sich die Werke übrigens ab Ende Mai in der Galerie am Gendarmenmarkt anschauen. Der Maurer, so denke ich, wird bei seiner Konstitution aber nicht mitreisen.