Die Versorgung mit Frischgemüse erfolgt wie im Vorjahr vor allem mit den Lagergemüsearten Möhren, Zwiebeln, Weißkohl, Rotkohl, Rote Beete, Kohlrüben und Kohlrabi. Das erste Treibhausgemüseaufkommen von 400-500 t Salatgurken wird vor allem in repräsentativen Gaststätten wirksam. Die Importzuführungen von 150 t Paprika aus Kuba werden ausschließlich in der Hauptstadt Berlin eingesetzt... (Quelle: Bundesarchiv SAPMO-BArch, ZPA, Nr. IV 2/2039/268)
Was Ostern 1988 der Minister für Handel und Versorgung der DDR vermeldete, gilt heute zwar nicht unbedingt für Salatgurken und Paprika, allerdings auf weiten Strecken für interessante Filme. Denn in der Multiplex-zer/gestörten Kinolandschaft von Ostrandberlin bis Ostbrandenburg, in denen schon etwas, wie "Das Leben der Anderen" von den Betreibern als Herausforderung an das Publikum angesehen wird, stürzt man als Cineast mitunter in Sinnkrisen. Noch schlimmer ist es, wenn einem dieser angekriselte Sinn einmal nach Dokumentarfilmen aus den 1960ern stehen sollte. Dann bleibt im Regelfall nur der Weg in die Hauptstadt und selbst dort muss man zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, um sein Cineglück zu finden.
Für all diese gibt es nun den Hinweis, dass ein Eisenhüttenstadt-Film, den vielleicht nicht jeder im Videoschrank vorrätig hält, für den 28. April bzw. den 04. Mai auf dem Programm des Zeughauskinos im Deutschen Historischen Museum in Berlin steht.
Dort läuft nämlich begleitend zur Ausstellung Parteidiktatur und Alltag neben drei weiteren Kurzfilmen Ofenbauer von Jürgen Böttcher. Dieser ziemlich aufwendig im August 1962 gedrehte 15 Minuten lange Streifen aus der Arbeitswelt der EKO-Arbeiter zeigt die Verschiebung eines Hochofens und wurde 1963 auf dem Leipziger Dokumentarfilmfestival mit der Silbernen Taube ausgezeichnet.
"Ofenbauer" ist zudem am 02. Mai im Filmmuseum Potsdam zu sehen, wobei die dortigen Begleitfilme noch etwas interessanter sind, als die des DHM. Und eventuell wird dort sogar Jürgen Böttchers zweiter Eisenhüttenstadt-Film, Silvester am Hochofen (1963), gezeigt.
Nein das ist nicht Strahwalde. Aber Frankenberg/Sachsen, die wahre Heimatstadt des Barkas und außerdem die Heimatstadt von Peer Kluge, ist immerhin der Geburtsort des Malers und Penck-Lehrers(!) Strawalde, der unter seinem Realnamen Jürgen Böttcher einige der bedeutensten DEFA-Dokumentarfilme drehte. Und deshalb gibt es dieses Bild aus unserem Archiv, auch wenn der gezeigte Schaukasten leider keine Jürgen-Böttcher-Retrospektive ankündigt.