In der Gesamtschau triumphieren Schwedt und Hoyerswerda, allerdings waren Schwedt und seine Jugend ("Hier ist man schon ein geiler Typ, wenn man sein 50ccm-Mofa auf 60ccm hochfrisiert."...) auch jüngst Titelthema im Vice Magazine. Das dort entworfene Bild ist allerdings derart düster, dass man es fast nicht glauben mag:
In Schwedt haben wir es mit so genannter relativer Armut zu tun. Die Leute ernähren sich nicht von einer Diät aus Kartoffeln ohne Beilage oder teilen sich das Badewasser—aber im Vergleich zum Rest des Landes, sind die Schwedter langsam an den Rand der Gesellschaft gedrückt worden, wo sie keiner mehr braucht. Kein Industrieunternehmen sieht einen Sinn darin, hier eine Niederlassung aufzumachen, wenn man einUnd da es auch anderen so geht, suchen die Vice Magazine-Leser mittels Google vermutlich nach weiteren Hintergrundinformationen zu der Stadt mit dem Berlischky-Pavillon, die sie dann hoffentlich auch finden. Denn ganz so zertrümmert, wie es in einigen der Beiträge des Magazins durchschimmert („Happy Slapping Videos sind in Schwedt schon lange durch, hier sind wir einen Schritt weiter.“), will man sich sogar als Kulturpessimist die Realität Ostdeutschlands nicht ausmalen.
paar Meter weiter, hinter der Grenze, viel billigere Arbeitskräfte bekommt. Die Aktivitäten von großen Firmen in Schwedt beschränken sich darauf, den Leuten DVD-Player und Bratfleisch zu verkaufen. Mitte der90er Jahre bekam Schwedt eine eigene Einkaufspassage und ein Multiplex-Kino, aber sogar das hat dieses Jahr zugemacht.