"remember my name/FAME/I'm gonna live forever..." (Irene Cara)
"Marita Pohle wurde 1983 als Jüngste[s] von fünf Geschwistern in Eisenhüttenstadt geboren" erfährt man wahlweise in der Märkischen Oderzeitung oder direkt bei dem Privatfernsehsender, der schon früher mit Bällen bekannt wurde und als erster seiner Art in Eisenhüttenstadt empfangbar war: Sat 1. Daher wurden große Teile der jüngeren Generation der (Ex-)Stadtbevölkerung durch diesen Sender, der die Schulkinder direkt nach Schulschluss mit so schönen Zeichentrickserien wie (Wanpaku Omukashi) Kum Kum, Anne mit den roten Haaren sowie Simba, der kleine Löwe umsorgte und im Anschluss mit dem Love Boat direkt ins General Hospital verschiffte, sozialisiert.
Inwiefern Marita Pohle diesen nicht untypischen Werdegang durchlief, ist unbekannt. In jedem Fall war die sympathische Eisenhüttenstädterin (jetzt offiziell: Berlin) am letzten Freitag nicht vor dem Fernsehbild von Sat 1, sondern sogar als Programmbestandteil anzutreffen. Ich habe die tolle neue Vorführshow "You can dance", mit dem Schweizer Importsternchen Anna Maier und der flotten Hamburger Salsa-Biene Estefania Küster als Moderationselementen, leider verpasst und konnte daher auch Marita auf ihrem kurzen Weg zu ihren kurzen "fünfzehn Minuten Ruhm" (Andy Warhol) nicht verfolgen. Irgendwie stimmte wohl die Chemie mit Sunnyboy Kim Willecke aus Hannover beim Legen der kessen Sohle auf das heiße Fernsehparkett nicht so ganz... Was blieb: Ein Ausgeschieden. Nichts ist mit dem ewigem Tanzruhm eines "letzten Tangos in der Show" und während man noch in etlichen Dekaden verzückt auf Marlon Brando und Maria Schneider als ganz unorthodoxes Tangopaar schaut, wird der biedere Paarlauf von Marita Pohle und Kim Willecke schon ganz bald verblasst und vergessen auf den Harddisk-Recordern des ProSieben-Sat1-Museums lagern.
Allerdings werden auch die Namen Sarah Hammerschmidt, Camillo Lauricella, Dorina Djouglarska oder wer auch immer die Leistungsschau der Amateurtänzer gewinnen wird, aller Voraussicht nach nicht im Hinterkopf der Weltöffentlichkeit hängen bleiben. Darum geht es auch nicht: Dabei sein ist hier vieles und am süßen Trank des Traums vom Lebenkönnen nach der eigenen Fasson nippen noch viel mehr. Und für die, die hier zur Schau stellen, geht es berechtigterweise darum, den Jahreswechsel mit stabilen Einschaltquoten, entsprechenden Werbeeinahmen und als wirtschaftlich gesunder und funktionierender Player der bundesdeutschen Unterhaltungsindustrie zu überbrücken. C'est la vie, die Fankneipe für den einen Abend gibt das Motto vor. Und das hochverehrte Publikum greift es natürlich bereitwillig auf und nimmt das nächste "Auch-Du-kannst-Star-sein" und "Bewerte-Deinen-Nächsten"-Format als willkommenen Anlass der Selbstvergessenheit. Eine zweite Isadora Duncan oder Pina Bausch wird auf diesem Wege sicher nicht für die deutsche Kulturlandschaft entdeckt. Vielleicht will man das aber auch nicht... Wer Marita Pohle noch einmal in Aktion sehen möchte, findet unter hier ein entsprechendes Video. Save the last dance.
In a deep and dark December;
I am alone,
Gazing from my window to the streets below
On a freshly fallen silent shroud of snow.
[b|I am a rock[/b],
I am an island.
I've built walls,
A fortress deep and mighty,
That none may penetrate.
I have no need of friendship; friendship causes pain.
It's laughter and it's loving I disdain.
I am a rock,
I am an island.
Don't talk of love,
But I've heard the words before;
It's sleeping in my memory.
I won't disturb the slumber of feelings that have died.
If I never loved I never would have cried.
I am a rock,
I am an island.
I have my books
And my poetry to protect me;
I am shielded in my armor,
Hiding in my room, safe within my womb.
I touch no one and no one touches me.
I am a rock,
I am an island.
And a rock feels no pain;
And an island never cries.