Während Christopher Tracy in "die Liebe und die Sowjetmacht" über die steinerne Tierwelt von Smolensk berichtet, kann ich mir zur Begleitung nichts anderes im Lautsprecher vorstellen, als Michail Glinkas Puschkin-Oper Руслан и Людмила (Ruslan und Ljudmila) und dies nicht nur, weil Glinka der womöglich bekannteste Sohn der Dnepr-Stadt ist, sondern auch weil auch mir zu dieser Tageszeit nach einem lauschigen Abend im Berliner Monbijou-Park (+angrenzende Hauptstraße) einfach der Sinn nach großen Gefühlen steht. Dazu lässt sich dann leicht davon träumen, dass es in der stadtfestlich verzauberten Lindenallee zu dieser Stunde des Tages so (ähnlich) zugeht:
Vor 150 (und mittlerweile 1/2) Jahren starb Michail Iwanowitsch Glinka in Berlin. Seine Musik lebt jedoch immerfort. Nur eben nicht so sehr heute auf dem Stadtfest in Eisenhüttenstadt.
Ebenfalls immerfort lebt hoffentlich das, was die Menschen "Liebe" nennen. Und hoffentlich auch auf dem Stadtfest und vielleicht noch mit einem einen Tick seligeren Ausdruck, als der, den die Magdeburger Künstlerin Ursula Schneider-Schulz dereinst in die (traurigen leeren bzw. geschlossenen) Augen der Figuren ihrer wunderbaren kleinen Plastik "Liebespaar" legte.
Foto: e.i.h.ü.stiques bei Flickr
P.S. Wie ich gerade sehe, ist am 21. August der großartige Architekt Ulrich Müther gestorben, nachdem er leider noch mit erleben musste, wie man vor nicht allzu langer Zeit in der Cottbus so kurzsichtig, wie es leider oft in der ostdeutschen Stadtentwicklung an der Tagesordnung ist, sein wunderbares "Sternchen" abgerissen hat und seinen Bauten auch sonst leider recht wenig Achtung entgegen brachte. Nicht nur in der Cottbusser Innenstadt ersetzt man "Kühne Solitäre" gern durch "Kühne Salatfix" (architektonisch gesprochen).. (Mehr zu Ulrich Müther in tec21: Müthers Freilichtmuseum - PDF bzw. brandeins: Nach der Utopie). Im Tagesspiegel gab es gestern einen Nachruf: Bauen wie das Meer.
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