Janet Neiser berichtet heute in der Märkischen Oderzeitung über die Problemzone Pawlowallee und da wir dem deprimieren, aber nicht unbedingt atypischen Stimmungsbild nichts hinzufügen können, zitieren wir einfach einige Kernaussagen. Oben stehen die wörtlichen Zitate des Textes, die für sich schon eine Geschichte ergeben. Und nun folgen noch einige weitere Sätze von der Welt, draußen vor der Tür im August der Pawlowallee:"Hier sieht es aus wie ein Saustall"
"Überall liegen Scherben. Und es stinkt entsetzlich nach Alkohol und nach Urin. Das ist einfach nur eklig."
"Die pinkeln an Häuserwände und sogar an Autos und machen sich nicht mal etwas draus, wenn man sie dabei aus dem Fenster beobachtet. Das kann doch alles nicht angehen. Da muss sich doch was ändern."
"Ich wohne seit 1959 in der Pawlowallee und war immer glücklich. Aber seit über einem Jahr ist das richtig schlimm hier."
"Wir haben in der Nähe nur drei Jugendliche im Alter von 16 Jahren festgestellt, die Bier getrunken haben"
"Wir müssen uns noch einmal mit der Polizei zusammensetzen"
Sie krakeelen mitten in der Nacht umher, nutzen den Hinterhof als Toilette, trinken übermäßig viel Bier und zerdeppern aus purer Langeweile die Flaschen.
Trotz der schönen Fassade ist die Pawlowallee vor allem in der Dunkelheit kein Ort, wo man sich lange aufhalten möchte.
Auf die Frage, warum sie um diese Zeit hier sind und Alkohol trinken, hätten die Jungen gesagt: Wir haben so viele Probleme.
Stellt die Polizei die Ruhestörer ohne die Hilfe eines Mitbürgers, läuft das Verfahren über die zentrale Bußgeldstelle des Landes in Gransee. Werden die Beamten aufgrund eines Bürgerhinweises fündig, ist das Ordnungsamt zuständig.
Und der Wachenleiter versichert, dass Revierpolizisten zukünftig verstärkt während der Nacht in dem Gebiet kontrollieren werden - auch um das Gespräch mit den jungen Leuten zu suchen.
Mal sehen, wieviel das hilft. Ab morgen ist übrigens Brückenfest, was kurzfristig wohl zu einer Erweiterung (oder auch Verlagerung) der Problemzone und damit vielleicht zu etwas ruhigeren Nächten für die Bewohner in der Pawlowallee führen wird.
Da wir kein passendes Bild aus der Pawlowallee zu Hand haben, gibt es ein aktuelles Balkonbild aus dem Sommerbildwettbewerb auf Flickr. Wo in der der Pawlowallee die Fassaden schmucke Zuckerbäckerei sind und für das sozialräumliche Klima offensichtlich auch mit etwas Potemkinschen behaftet scheinen, ist hier im WK VI der Stil eher Kommissbrot.
P.S. Gerade habe ich noch ein sehr schönes Foto aus dem WK II entdeckt. (Das Original bei Flickr)
P.S. No. 2: Justament in diesem Moment ist bei Sevenload auch noch ein Beitrag zum Summerdance 2 (LOS.TV) sozusagen aus dem Außenvideopool von Tanzbein-Industries aufgetaucht Für Fans.