Alle Eisenhüttenstadt-Rock'n'Roller haben jetzt Anlass, ihre iPod-Playlisten aufzufrischen. Denn auf der My-Space-Seite der Dresdner Independent-Band Theodore Angst gibt es einen Demo-Track namens "Eisenhüttenstadt" zum Anhören und Herunterladen, was ich jetzt auch schon mehrfach getan habe. Wie die Mariachis klingt es allerdings nicht...
Einträge für Juni 2007
Alle Eisenhüttenstadt-Rock'n'Roller haben jetzt Anlass, ihre iPod-Playlisten aufzufrischen. Denn auf der My-Space-Seite der Dresdner Independent-Band Theodore Angst gibt es einen Demo-Track namens "Eisenhüttenstadt" zum Anhören und Herunterladen, was ich jetzt auch schon mehrfach getan habe. Wie die Mariachis klingt es allerdings nicht...
Idee und Angst: Dieses Liason bringt manchmal Hüttenstadt-Pop hervor, wie das Beispiel der jungen Indie-Band aus Dresden zeigt. Die Fotografie stammt allerdings aus Berlin-Mitte und zwar ganz passend von diesem Gebäude.
"Anläßlich der Vorprojektioniertung im September 1953 wurden für Stalinstadt Gaststätten mit einer Platzkapazität von insgesamt 1200 Plätzen vorgesehen, ausschließlich der Gaststättenplätze in den geplanten Hotels. Der damals festgelegte Satz von 1200 Plätzen entspricht der in der Zwischenzeit von der Deutschen Bauakademie ermittelten Richtzahl von 40 Plätzen auf 1000 Einwohner." (Kurt W. Leucht (1957) Die erste neue Stadt in der Deutschen Demokratischen Republik. Berlin: VEB Verlag Technik. S. 68)Die HO-Gaststätte Aktivist deckte dabei mit ihren 608 Plätzen schon die Hälfte des Planungsziels ab. Nun ist sie schon lange geschlossen und das Gebäude reift für die Abdeckerei. Doch anders als z.B. das ehemalige Gebäude der Otto-Buchwitz-Schule in der Beeskower Straße ("Von Sanierungsbedarf bei der ehemaligen Förderschule "Otto Buchwitz" in der Beeskower Straße zu sprechen, wäre eine Untertreibung. Das Gebäude ist eine Ruine." - Märkische Oderzeitung von gestern), das mittlerweile für nicht viel mehr als einen Apfel und ein Ei abgegeben würde, zeichnet sich für das Gebäude des Aktivist' eine konkrete Nachnutzung ab. Dies berichtet Janet Neiser heute im Oder-Spree-Journal der MOZ: Neues Konzept für alten Akki. Gastronomisch wird die Zukunft allerdings nicht entworfen, denn dank des einstmals beispiellosen Engagements des Eisenhüttenstädter Bürgermeisters besitzt die Stadt zwei Burger-Bratstuben, die über den Daumen geschätzt die Hälfte der gastronomischen Kaufkraft absaugen. Dazu addiert sich dann noch die übliche Bistro-Kultur, für den kleinen Hunger zwischendurch. Die verbliebenen Speiselokale leben dagegen z.T. von der Hand in den Mund und ansonsten isst der Durchschnitts-Eisenhüttenstädter, wenn es nicht ganz schnell gehen muss, nun mal gern zu Hause.
Der Rettungsring, den die Eisenhüttenstädter Wohnungsbaugenossenschaft (EWG) dem legendären Objekt im Stile der lokalen Nationalen Bautradition hinwirft, ist entsprechend ein anderer und zwar einer, dem man eher mit gemischten Gefühlen fliegen sieht: Sie möchte ihre Verwaltungsbüros dort einziehen lassen. Nachdem die "Stadt" die Umwandlung in eine Seniorenresidenz abgewiesen hat und sich stattdessen nicht immer gelungene Neubauten ins Stadtgebiet pflanzen lässt und nachdem die EWG keinen Käufer für das Objekt finden konnte - was sich angesichts des Zustands zahlreicher fröhlich veräußerter Liegenschaften in der Stadt im Nachhinein sogar als positiv herausstellen könnte - sieht sie nun darin eine elegante Ultima ratio:
Der alte "Aktivist" bekäme innen und außen die dringend notwendige und ersehnte Schönheitskur, und die Genossenschaft würde sich stärker ins Stadtzentrum bewegen. Der Stadtumbau hat die EWG nämlich eingeholt: Um
den jetzigen Bürotrakt herum werden Wohnblöcke im Bereich Fähr- und Tunnelstraße abgerissen. Dadurch verschwinden die eigenen Mieter aus der Gegend.
He Aktivist Du hast die Räume voll...
Bald könnte es wieder soweit sein, denn die EWG, die sich im VI. WK ihre Kunden vor der Nase wegostumbaut möchte die ehemalige HO-Gaststätte aus dem Donröschenschlaf wecken und mit ihrem Geschäftssitz aus der Fährstraße in die Karl-Marx-Straße ziehen.
Bald könnte es wieder soweit sein, denn die EWG, die sich im VI. WK ihre Kunden vor der Nase wegostumbaut möchte die ehemalige HO-Gaststätte aus dem Donröschenschlaf wecken und mit ihrem Geschäftssitz aus der Fährstraße in die Karl-Marx-Straße ziehen.
So wird die Erhaltung des Gebäudes damit erkauft, dass man es in ein Bürohaus verwandelt. Ganz entkernt werden darf es dank Denkmalschutz glücklicherweise nicht. Und aus der Bierschwemme könnte ein Veranstaltungsraum werden:
"In dem Saal könnten Versammlungen, Ausstellungen oder aber auch
Konzerte stattfinden", sagt Rühr-Bach. Dann hätten auch die Bürger der Stadt etwas von dem wieder belebten Denkmal.
Das wäre vermutlich ein Kompromiss, mit dem die meisten der Eisenhüttenstädter angesichts der aktuellen Situation des Gebäudes leben könnten.
Rhino Park, anno 2003
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"Après tout, les rhinocéros sont des créatures comme nous, qui ont le droit à la vie au même titre que nous" - Eugène Ionesco - Rinocéros (1959)
Durchbruchwand: Herbert Burschik.
Rhinoceros: Regina Fleck.
Foto: ehstiques (2003)
Durchbruchwand: Herbert Burschik.
Rhinoceros: Regina Fleck.
Foto: ehstiques (2003)
Während Andi Leser seine Streifzüge der Oral History durch Eisenhüttenstadt fortsetzt und einen weiteren Bewohner der Stadt, die es nicht gibt, besucht und befragt, kann man bei kicker online nachlesen, dass es aus dem Eisenhüttenstüdter Fußballnachwuchs neben dem leider etwas von der Spiel- und Bildfläche verschwundenen Herthaner Amadeus Wallschläger auch ein zweites aktuelles Talent gibt: Florian Müller.
Der 20-jährige Mittelfeldspieler wechselt von den Amateuren des FC Bayern München nach Magdeburg. In der abgelaufenen Regionalligasaison absolvierte er insgesamt 16 Spiele. Bis zur Saison 2000/2001 spielte er in der Jugend vom EFC Stahl Eisenhüttenstadt, ehe er zum 1. FC Union Berlin wechselte. (Müller spielt beim FCM)
Während ich auf meinen "Ruf-Bus" - eines der Elemente, mit denen Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee den Exodus der ostdeutschen Frauen stoppen will, z.B. in dem sie einfach eine Möglichkeit haben, abends wieder heim zu den Jungs zu fahren - warte, blättere ich noch einmal durch den virtuellen Presseblätterwald zu Eisenhüttenstadt der letzten zwei Tage, der sich unbearbeitet in meinem Feedreader stapelt und demnächst verfällt. Die balkonbaufreudige Gebäudewirtschaft wurde schon kommentiert, nicht erwähnt wurden jedoch Beate Lanzky und Christian Prütz. Die beiden wird man sich in diesem Sommer einfach merken müssen, denn sie sind die Gewinner des Fotocastings für das Stadtfestpostermotiv und werden bald auf den realen und den virtuellen Plakatwände der Stadt zu sehen sein. Noch schmückt sich die Webseite www.dasstadtfest.de das selbstreferentielle Fotomotiv des letzten Jahres, wobei ich die Namen der Protagonisten mittlerweile vergessen habe. Stadtfestpaar ist man nur einen Sommer und die kollektive Erinnerung währt bekanntlich nur sehr kurz. Bald sind die Beiden gänzlich weg vom Browserfenster und durch Beate und Christian ersetzt. Was bleibt ist ein Archivbild in der virtuellen Ablage und die persönliche Erinnerung. Damit man heute weiß, wenn man ab bald bis August um sich hat, liefert uns die Märkische Oderzeitung ein paar persönliche Zusatzinformationen:
Beate ist 19 Jahre alt und geht auf das Albert-Schweizer-Gymnasium in die 12. Klasse. Nach dem Abi möchte sie entweder in den gehobenen Dienst der Polizei oder zur Lufthansa als Stewardess. Christian ist 21 Jahre alt und überbrückte seine Zeit als Ausbildungssuchender alsDort wird er vielleicht auch mit dem aktuellen Skandalthema der Wohnungsbaugenossenschaft konfroniert: der Wohnungserfassung.
Rettungssanitäter und -schwimmer. Ab September beginnt er eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann bei der Eisenhüttenstädter Wohnungsbaugenossenschaft (EWG).
"Die iwb Entwicklungsgesellschaft erfasst im Auftrag der EWG Eisenhüttenstadt technische Merkmale, Ausstattung und Zustand Ihrer Wohnung mit Informationen zum Keller bzw. Dachbodenraum."zitiert die MOZ aus dem Informationsfaltblatt der EWG. Die wiederum beteuert, dass die Braunschweiger Immobilienwirtschaftliche Beratung (iwb) hier nicht so umspringt, wie es die Frankfurter Allgemeine Zeitung für den Umgang von Miro Klose-Berater Alexander Schütt mit seinem Schützling annimmt. Die Entwicklungsgesellschaft wird entsprechend nach getaner Erfassungsarbeit die EWG - was übrigens auch nicht in der Zweitbedeutung für Entwicklungsgesellschaft steht - bald auf ihrer Kundenliste nachtragen und Udo Ramisch aus der Weinbergsstraße kann beruhigt aber erfasst weiterwohnen. Mit Azubi Christian könnte sich übrigens einiges für die iwb ändern. Denn bislang erhielt sie den Zuschlag aus folgendem Grund:
"Wir haben kein überschüssiges Personal, dass sich alle Wohnungen ansehen und die Eingabe in den Computer zusätzlich leisten kann."So die die EWG-Vorstandsvorsitzende Verena Rühr-Bach. Aber vielleicht hat man mit dem Auszubildenden auch etwas anderes vor...
Etwas ganz anderes steht bei der Konkurrenz Gebäudewirtschaft auf der Agenda: der Fall Werner M. Dieser vermutet Schimmel in seinem Schlafzimmer. Der sei auch da, aber nicht aktiv, meint die GeWi, weswegen sie keinen Handlungsbedarf und schon gar keine Recht auf Mietminderung sieht. Nun sind die Fronten hart, die Schotten dicht und die Situation verfahren bis zum Räumungsverfahren. Was ich von Raumklimaexperte Jörg Göhler aus dem Artikel mitnehme, ist die Differenzierung von "Stockfleck" und "Schimmel", die ich beim Party-Small Talk bislang immer synonym eingesetzt habe:
""Nein, das ist kein lebendiger Schimmel. Das ist ein alter Stockfleck", sagt er. Wäre es Schimmel, würde der auch durch die Tapete kriechen. n. Doch die Wand des sanierten Hauses sei nicht feucht und auch die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer findet er nicht zu hoch. Baumängel liegen keine vor."Der Laie staunt und wundert sich, wie in einem "sanierten" Haus ein "alter" Stockfleck überleben kann, weiß aber, dass "saniert" und "alt" zum Teil recht (stock)schwammige Begriffe sind. Und das nicht jeder so argwöhnisch das Einzelwort auf die Goldwaage legt, wie es hier manchmal geschieht.
"Der Balkon ist in Großstädten oft der einzige Raum, der mit seinem Pflanzenmaterial einen allerdings nur dürftigen Ersatz für den fehlenden Garten bietet. Die schematische und oft unschöne Gestaltung und Anordnung an Mietshäusern hat den Balkon etwas in Verruf gebracht. Es ist aber erwünscht, daß eine ästhetisch befriedigende Lösung für die Balkonfrage gefunden wird." (Wasmuths Lexikon der Baukunst. Erster Band: A bis Byz. Berlin: 1929, S. 302)
Hier haben wir einen weiteren Lösungsversuch aus der x-Flickr Balkonserie.
Hier haben wir einen weiteren Lösungsversuch aus der x-Flickr Balkonserie.
Einen Kampf ganz anderer Art gibt es am Samstag in der Inselhalle. Dort wird der "Cruiser" René Hübner, Boxer und Kind des V. Wohnkomplexes, seinen GBC-Weltmeisterschafts-Gürtel gegen Artem Solomko aus der weissrussichen Zementmetropole Kastiukovichy verteidigen. Das ist insofern auch ein außergewöhnliches Ereignis, weil es meines Wissens der erste Profikampf des Eisenhüttenstädters in seiner Heimatstadt ist.
Andere Eigengewächse der Stadt haben es unter dem lobenden Zusatztitel "Raffiniert" in den Berliner Kurier geschafft: Marihuana-Plantage hinterm Geheimtresor.
Nicht ganz so raffiniert ist der Vergleich, mit dem Andreas Wendt seinen Beitrag zur Wiedereröffnung der Freilichtbühne einleitet:
Ein Abend auf der Freilichtbühne ist ein Risiko wie Urlaub machen an der Ostsee: Du kannst Dich wunderbar unterhalten lassen in einer lauen Sommernacht, es kann aber auch wie aus Eimern schütten und das Konzert zum Überlebenstraining werden lassen.Am 15. Juni wird die Bühne mit allerdings nicht mit einem Konzert sondern mit Carlo Goldonis Muster Comedia de'll arte "Der Diener zweier Herren" eröffnet. Ein wenig schade ist, dass die Leiterin der Freilichtbühne (und des Friedrich-Wolf-Theaters) die Aufführung gleich ein wenig - wenn auch sicher ungewollt - als "Probe" abwertet:
Los geht es aber erst einmal mit einer Art Generalprobe am Freitag nächster Woche: Das Theater Frankfurt führt am 15. Juni ab 21 Uhr die Sommerkomödie "Der Diener zweier Herren" auf. "Für uns ist das auch eine Art Testlauf. Wir schauen, wie Not- und Wegebeleuchtung nach Einbruch der Dunkelheit wirken", freut sich Dobisch-Döhmer schon jetzt.Allerdings könnte es durchaus passieren, dass die Lichter ins Tal nur den Heimchen heimleuchten:
Die Aufführung der "Russischen Märchenkutsche" am 23. Mai ist mangels Nachfrage ausgefallen.Zum Schluss, kurz vor dem Bus, soll schließlich das Füllhorn des Konjunktur-Optimismus erwähnt werden, welches Eisenhüttenstadts Bürgermeister Rainer Werner jüngst in der Stadtverordnetenversammlung den Verordneten vorschüttelte:
"Die konjunkturelle Belebung hält Einzug in Eisenhüttenstadt", behauptete Werner.."schreibt Andreas Wendt korrekterweise in der Märkischen Oderzeitung, denn die Behauptung lässt sich vorerst noch nicht vollends belegen. Vermutlich aber bald, denn jetzt wird auch noch eine Bioethanol-Fabrik für den neuen Chemie-Standort Eisenhüttenstadt geplant. Und Rainer Werner möchte noch mehr:
"Ausruhen geht nicht. Der Wettbewerb in anderen Regionen und Städten schläft nicht."So ist's recht gedroschen. Augen auf und drauf! Stadt gegen Stadt. Wer rastet der rostet. Müßiggang ist aller Laster Anfang. Ohne Fleiß kein Preis. Vor dem Erfolg liegt die Arbeit. Per aspera ad astra. Nichts fällt einem in den Schoß. Und da der Hercules
Vor allem Arcelor Eisenhüttenstadt sei es zu verdanken, dass sich das Gewerbesteueraufkommen in Eisenhüttenstadt seit 2006 deutlich gesteigert hat und jetzt sogar dazu führt, dass Eisenhüttenstadt nach Jahren das Haushaltsjahr mit einem positiven Ergebnis von 660 000 Euro abschließen wird.Endlich kann Eisenhüttenstadt nach Jahren sein Haushaltsjahr abschließen und dies sogar mit einer 2/3 Million im Plus. Die könnte man z.B. mal in ein paar Spieler investieren, die dem EFC Stahl unter die Arme greifen. Der lässt sich nämlich von Blau-Gelb Laubsdorf noch mehr Tore einschießen als San Marino vom deutschen Sommermärchen-Sturm und verlässt damit so unglücklich wie - leider - vorhersehbar die Verbandsliga...
Dass wir gestern die Balkone der Stadt zum Gegenstand unseres Sommerbildfestes ausriefen und dass justament heute Janet Neiser in der Märkischen Oderzeitung auch über die schöne neue Balkonwelt der Gebäudewirtschaft berichtet, ist ein so amüsanter wie reiner Zufall. Weniger amüsant wirken jedoch ein paar der Zitate, die der obersten Gebäudewirtschafterin, Sabine Irmer, zuzuschreiben sind. Schon der erste Satz sorgt für mehr als ein sanftes Kräuseln auf der Stirn des Lesers:
"Neu sanierte Wohnungen werden zusätzlich mit Balkons aufgepeppt, besser geht´s doch gar nicht""What if this is as good as it gets?" - man möchte sich die Antwort auf diese Frage, die von Melvin Udall (Jack Nicholson) aus eben "Besser geht's nicht" geborgt ist, gar nicht ausmalen. Hier wird der Balkon in einer ans Blödsinnige grenzenden Drastik als Klimax des Wohnanspruchs verkauft. Das wäre nicht problematisch, wenn man die nicht in aller Augen attraktiven Vorbauten nicht unbedingt mitten in den Denkmalschutz geklotzt werden. Diese Planung ist in der Diehloer Straße natürlich genehmigt (""Die Baustruktur hier ist schon einfacher als die in der prunkvollen Pawlowallee", erklärt Irmer. Das heißt, hier zerstört eine nachträglich angebrachte Brüstung nach Meinung der Experten nicht die historische Gesamtkomposition.") und die Geschäftsführerin sieht sich nicht nur auf der sicheren Seite, sondern zudem in ihrem Fachverstand bestätigt.
"Sie selbst sei von Anfang überzeugt gewesen, dass auch ein Baudenkmal solche Veränderungen verträgt."Lustig ist zudem die Begründungsstrategie, welche besagt, dass die Personen, die aus den Abrissarealen ("Zuschuss zum Abriss von Wohngebäuden in Höhe von 60 €/qm abgerissene Wohnfläche bis zum Abriss im Jahr 2010" - sh. hier) der Stadt in die Blocks umgesiedelt werden, sich "zu 80 Prozent" - wie auch immer man dies feststellt - "in den Vorjahren an Balkonien gewöhnt" hätten. Aus diesem Grund - und weil es eben "peppig" ist - braucht man die Zubauten zu "300 000 Euro extra". Ungünstig ist dabei nur, dass viele von den an das Balkonlebensgefühl Gewöhnten bei den aktuellen Mietpreisen diese tollen Angebote wohl nicht wahrnehmen werden. Aber auch für sie hat die Gebäudewirtschaft die passende Lösung in der Tasche:
So ist der Wohnblock gegenüber vom Albert-Schweitzer-Gymnasium nicht mehr im Sanierungsprogramm vorgesehen. Der altert unberührt weiter, weil er in der denkmalfreien Zone liegt. "Außerdem sollen ja auch noch ein paar bezahlbare Wohnungen übrig bleiben", betont die Geschäftsführerin der Gebäudewirtschaft.Nicht ganz klar ist allerdings, wer in die sanierten, frisch balkonierten und, wie Sabine Irmer andeutet, unbezahlbaren Wohnungen ziehen wird...
Abgeschirmt.
Aber auch noch so rührige Versuche, sich das Licht die Sonnenseite ihres Lebens ein wenig einzuschatten, werden nicht verhindern können, dass die Bewohner dieser Balkone ihre blauen Schirme bald in der Diehloer Straße aufspannen. Oder entsorgen - je nachdem ob ihre Einkommensverhältnisse sie auf die östliche oder die westliche Seite der Stadtumbau-Umsiedler-Straße spülen.
Foto: komplex* bei flickr
Aber auch noch so rührige Versuche, sich das Licht die Sonnenseite ihres Lebens ein wenig einzuschatten, werden nicht verhindern können, dass die Bewohner dieser Balkone ihre blauen Schirme bald in der Diehloer Straße aufspannen. Oder entsorgen - je nachdem ob ihre Einkommensverhältnisse sie auf die östliche oder die westliche Seite der Stadtumbau-Umsiedler-Straße spülen.
Foto: komplex* bei flickr
Da wir gerade bei Eisenhüttenstädter Wohnkultur sind, hier noch ein Link auf eine thematisch passende Polizeimeldung in der Märkischen Allgemeinen, in der es u.a. darum geht, dass jemand aus den "bezahlbaren" Ecken der Stadt den Löffel abgeben musste: Badewanne übergelaufen
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