• Zur Suche springen
  • Zum Inhalt springen

Eisenhüttenstadt Blog

Weblog für eine alternative Stadtwahrnehmung

  • Blog
  • Beitragsarchiv
  • Informationen für Autoren
  • Stadtwiki
  • Impressum

Geschrieben von
Ben
in Stadtbild
Mittwoch, 6. Juni 2007
Noch keine Kommentare

"Anläßlich der Vorprojektioniertung im September 1953 wurden für Stalinstadt Gaststätten mit einer Platzkapazität von insgesamt 1200 Plätzen vorgesehen, ausschließlich der Gaststättenplätze in den geplanten Hotels. Der damals festgelegte Satz von 1200 Plätzen entspricht der in der Zwischenzeit von der Deutschen Bauakademie ermittelten Richtzahl von 40 Plätzen auf 1000 Einwohner." (Kurt W. Leucht (1957) Die erste neue Stadt in der Deutschen Demokratischen Republik. Berlin: VEB Verlag Technik. S. 68)
Die HO-Gaststätte Aktivist deckte dabei mit ihren 608 Plätzen schon die Hälfte des Planungsziels ab. Nun ist sie schon lange geschlossen und das Gebäude reift für die Abdeckerei. Doch anders als z.B. das ehemalige Gebäude der Otto-Buchwitz-Schule in der Beeskower Straße ("Von Sanierungsbedarf bei der ehemaligen Förderschule "Otto Buchwitz" in der Beeskower Straße zu sprechen, wäre eine Untertreibung. Das Gebäude ist eine Ruine." - Märkische Oderzeitung von gestern), das mittlerweile für nicht viel mehr als einen Apfel und ein Ei abgegeben würde, zeichnet sich für das Gebäude des Aktivist' eine konkrete Nachnutzung ab. Dies berichtet Janet Neiser heute im Oder-Spree-Journal der MOZ: Neues Konzept für alten Akki. Gastronomisch wird die Zukunft allerdings nicht entworfen, denn dank des einstmals beispiellosen Engagements des Eisenhüttenstädter Bürgermeisters besitzt die Stadt zwei Burger-Bratstuben, die über den Daumen geschätzt die Hälfte der gastronomischen Kaufkraft absaugen. Dazu addiert sich dann noch die übliche Bistro-Kultur, für den kleinen Hunger zwischendurch. Die verbliebenen Speiselokale leben dagegen z.T. von der Hand in den Mund und ansonsten isst der Durchschnitts-Eisenhüttenstädter, wenn es nicht ganz schnell gehen muss, nun mal gern zu Hause.

Der Rettungsring, den die Eisenhüttenstädter Wohnungsbaugenossenschaft (EWG) dem legendären Objekt im Stile der lokalen Nationalen Bautradition hinwirft, ist entsprechend ein anderer und zwar einer, dem man eher mit gemischten Gefühlen fliegen sieht: Sie möchte ihre Verwaltungsbüros dort einziehen lassen. Nachdem die "Stadt" die Umwandlung in eine Seniorenresidenz abgewiesen hat und sich stattdessen nicht immer gelungene Neubauten ins Stadtgebiet pflanzen lässt und nachdem die EWG keinen Käufer für das Objekt finden konnte - was sich angesichts des Zustands zahlreicher fröhlich veräußerter Liegenschaften in der Stadt im Nachhinein sogar als positiv herausstellen könnte - sieht sie nun darin eine elegante Ultima ratio:
Der alte "Aktivist" bekäme innen und außen die dringend notwendige und ersehnte Schönheitskur, und die Genossenschaft würde sich stärker ins Stadtzentrum bewegen. Der Stadtumbau hat die EWG nämlich eingeholt: Um
den jetzigen Bürotrakt herum werden Wohnblöcke im Bereich Fähr- und Tunnelstraße abgerissen. Dadurch verschwinden die eigenen Mieter aus der Gegend.
He Aktivist Du hast die Räume voll...



Bald könnte es wieder soweit sein, denn die EWG, die sich im VI. WK ihre Kunden vor der Nase wegostumbaut möchte die ehemalige HO-Gaststätte aus dem Donröschenschlaf wecken und mit ihrem Geschäftssitz aus der Fährstraße in die Karl-Marx-Straße ziehen.

So wird die Erhaltung des Gebäudes damit erkauft, dass man es in ein Bürohaus verwandelt. Ganz entkernt werden darf es dank Denkmalschutz glücklicherweise nicht. Und aus der Bierschwemme könnte ein Veranstaltungsraum werden:
"In dem Saal könnten Versammlungen, Ausstellungen oder aber auch
Konzerte stattfinden", sagt Rühr-Bach. Dann hätten auch die Bürger der Stadt etwas von dem wieder belebten Denkmal.

Das wäre vermutlich ein Kompromiss, mit dem die meisten der Eisenhüttenstädter angesichts der aktuellen Situation des Gebäudes leben könnten.



Tags für diesen Artikel: aktivist, , , ewg,
Artikel mit ähnlichen Themen:
  • Zum 65. Stadtgeburtstag: Das Dokumentationszentrum zeigt Christine Kisorsys Lunik-Fotografien.
Trackbacks
Trackback-URL für diesen Eintrag
Keine Trackbacks
Kommentare
Ansicht der Kommentare: (Linear | Verschachtelt)
Noch keine Kommentare
Kommentar schreiben
Umschließende Sterne heben ein Wort hervor (*wort*), per _wort_ kann ein Wort unterstrichen werden.
Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.
Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA

BBCode-Formatierung erlaubt
 
   
 

Themen

abriss Andi Leser Architektur bahnhof berlin blog DDR eko Erinnerung flickr fotografie Graffiti insel Internet Kinder der Stadt kultur Kunst Kurz notiert lindenallee lokalpolitik moz plattenbau presse Pressespiegel Rainer Werner Sonstiges Stadtbild Stadtentwicklung stadtfest Stadtgeschichte Stadtumbau stadtumbau ost Stalinstadt Theorie unsinn Veranstaltungen weblog wirtschaftsentwicklung Wohnkomplex V wohnkomplex vi Wohnkomplex VII Zukunft

Kategorien

  • Devotionalien (26)
  • Postkarte nach Ehst. (10)
  • Exil (15)
  • Internet (53)
  • Kinder der Stadt (17)
  • Lindenallee (32)
  • Pressespiegel (101)
  • Kurz notiert (26)
  • Sonstiges (195)
  • Sport (14)
  • Stadtbild (174)
  • Stadtgeschichte (30)
  • Theorie (44)
  • Umland (6)
  • Veranstaltungen (55)

Alle Kategorien

Kommentare

wieland zu
Mo, 04.11.2013 17:42
Hallo Ben, i ch finde Deinen Vorschlag für ein Schil [...]Kommentare ()
Ben zu Der kurze Weg zur Schule. Ein Fundfoto von irgendwo.
Do, 16.05.2013 23:26
Die Vermutung l iegt nah, ist a ber leider nich t zutreff [...]Kommentare ()
Wollenberg zu Der kurze Weg zur Schule. Ein Fundfoto von irgendwo.
Do, 16.05.2013 22:09
Das Foto Der k urze Weg zur Sc hule wurde in Eisenhütt [...]Kommentare ()
Hans Joachim Stephan zu
Do, 17.01.2013 14:20
Sehr geehrte Da men und Herren, sehr bedauerl ich, welc [...]Kommentare ()

WWW

Web 1.0
Eisenhüttenstadt.de
Tourismusverein Oder-Region Eisenhüttenstadt e.V.
Dokumentationszentrum zur Alltagskultur der DDR


Märkische Oderzeitung Eisenhüttenstadt
Blickpunkt - Ausgabe Eisenhüttenstadt
Oder-Spree Fernsehen
Oder-Neiße-Journal
Royal-Rangers Stamm 329 (Pfadfinder)

Web 2.0
ehst-twitter
wiki.huettenstadt.de

ehst-Facebook
Irre Führung Ehst.
eisen.huettenstadt.de feedburner

ehst.delicious - Bookmarkliste
FlickrGroup Eisenhüttenstadt
Seen | Eisenhüttenstadt
Logbuch Eisenhüttenstadt
urbanistiques ehst
blog.planverfasser.com (Eisenhüttenstadt/Cottbus)


Nachbarn
Hauptstadtblog
Deutschlandpuls
Kunst am Wege
Frau Indica
Freestland
sovietpostcards.net
Die Liebe und die Sowjetmacht
Terra Poetica
Photoblog Dunaújváros

Wichtige Seiten
Notfallseelsorge Landkreis Oder-Spree
lustige Videos
/usr/local/bin sei smart - nutze Linux!
Verhütung

Webdesign, CMS und Onlineshop?
Webdesign Eisenhüttenstadt
Wohnungen
Singles aus Eisenhüttenstadt
Branchenbuch Eisenhüttenstadt
Raus aus Hütte. Auf nach Paris.

Shopping-Tipps
Möbelkauf in Eisenhüttenstadt
Leuchten & Lampen
Einbauküchen kaufen
Möbeldiscounter in Eisenhüttenstadt
Seniorenbedarf
Heimwerkerfachmarkt in Eisenhüttenstadt
Lagertechnik und Lagerlogistik
Sehenswürdigkeiten & Souvenirs aus Berlin

Empfehlungen

Login für Autoren

Passwort vergessen?

Bookmarks

laemmy.net

BlogCounter.de - kostenloser Counter für Weblogs

Lizenz

Creative Commons License - Some Rights Reserved
Der Inhalt dieses Werkes ist lizensiert unter der Creative Commons Lizenz

  • Webdesign Eisenhüttenstadt
XML RSS-Feed twitter Twitter
Powered by s9y & Optional Necessity