Das Haus aber war ein Palast,
Darin hatte der Stahlwerker Spaß,
Auch das einstige Dienstpersonal,
Bei Soljanka und Damenwahl.
Durs Grünbein, Pour le Mérite versehen
für's Schreiben von Gedichten
Hat gestern in der WELT eins stehen
Das ist eins von den Schlichten.
Ihm geht's um Erichs Lampenladen
Palast der Republike,
Damit es folgt sollt's Volk ihn haben,
Als Dank der Führungsclique.
Die Clique: bald zwanzig Jahre fort!
Und nun auch der Palaste.
Einsam stehen Fotografen dort
Und knipsen noch in Haste
Wie's bröckelt, bricht, verschwunden ist,
Nun wird hier eine Wiese
Der Durs weiß, wie's im Grunde ist,
Schreibt Reime drüber, miese.
Sehr dürftig denkt er wohl vom Leser
Der die WELT sich subskribiert
Da klebt Klischee Klischee wie Tesa
und selbst Seneca wirkt blamiert.
Man sieht den Dichter, ziemlich schwarz,
morgens in der grauen Zone
der Presselandschaft. Eine Farce!
Ob sich das wirklich lohnte?
Dem bleibt nichts mehr zum mahnen!
Hier verblühen bald Margeriten!
Ach Durs, hab doch Erbarmen.
Wenn Durs Grünbein für die WELT den Nachruf auf den Palast der Republik verdichtet, dann bleibt angesichts des Niveaus seiner Arbeit nur die Erkenntnis: Es geht auch Krüger.
Aber er erwähnt den Stahlwerker, Stahlträger der sozialistischen Industrie, und reimt dessen Freude zackig und beleidigend (Spasss!, eigentlich klanglich besser Spast) auf etwas, dem schon der Büchner Georg, dessen Namens Preis auch Durs Grünbein trägt, einst den Krieg erklärt hatte. Nun folgt der Durs, zebricht Porzellan und fleddert vom Leder, was das Reimlexikon so hergibt. Wir erwähnen des Dichters Nachruf einzig wegen der Stahlwerker-Anspielung und wenden uns nach solch wahrhaft Schädelbasislektion in Poetik mit Grausen und der Hoffnung, dass hinter dieser WELT-Literatur in Wirklichkeit ein Schalk steckt, ab.