Heute ist ein ganz normaler Tag wie jeder andere und grade deshalb muss auch so etwas mal geschildert werden. Am Morgen begutachtete ich den neuen Bäcker30 in der Lindenallee mit einer alten Schulfreundin, die es auch geschafft hat noch in der Region zu bleiben! Sehr schönes Ambiente, was sichtlich viele Leute zu einem Frühstück anregte. Mit Blick auf die doch recht gut gefüllte Lindenallee begann der Tag doch super. Danach ging es ab in das City Center, wo sich mal wieder bestätigte, dass dort das soziale Leben tobt. Ich schlenderte so durch die Geschäfte und war sogar mal im neuen C&A, welcher vor allem durch ältere Leute sehr gut angenommen wurde. Ein Zitat eines älteren Mannes, der von seiner Frau Sachen verpasst bekommen hat: "2 Teile für 12 Euro? Da kann man ja nichts falsch machen!". Danach fuhr ich nochmal ins Kaufland doch schon auf dem Weg dahin ärgerte ich mich sehr! An einer blauen Einfamilienhaus-Seitenwand an den Neubauten neben dem riesigen Speicher am Kanal haben sogenannten Graffitisprüher ein schwarzes Tag "PR" angebracht. Also an einer blöderen Stelle hätten sie nicht sprühen können, denn schließlich ist 100m weiter an der weißen Wand des ehemaligen Fleischkombinats eine - nach Aussagen der Verantwortlichen der Stadt - legale Wand.
Nach dem Einkauf fuhr ich noch einmal durch die Stadt und ich muss mich an dieser Stelle nochmal ausdrücklich für einen grünen Pfeil an der Lichtzeichanlage an der großen Hauptpost (Kreuzung Poststraße/Straße der Republik aus Richtung Lindenallee kommend) aussprechen. Früher war der ja auch mal da!
Stadtbild
Die Stadt in sonnig. Teil 4: Der EKO-blaue Busbahnhof
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"[...] Was sich erhebt, das will auch wieder enden,
was sich erlebt – wer weiß denn das genau,
die Kette schließt, man schweigt in diesen Wänden
und dort die Weite, hoch und dunkelblau." (Gottfried Benn: Blaue Stunde)
was sich erlebt – wer weiß denn das genau,
die Kette schließt, man schweigt in diesen Wänden
und dort die Weite, hoch und dunkelblau." (Gottfried Benn: Blaue Stunde)
Ein Vorteil des Eisenhüttenstadts unserer Erinnerungsketten ist, dass man Gottfried Benns blaustündiges Gedicht auch um zwölf Uhr mittags nicht unpassend rezitieren könnte. Jedenfalls am Busbahnhof, im Schatten des wagemutigen Wellblechdaches, in dem versunken auf den Überlandbus z.B. nach Friedland wartend man genug Zeit findet, über den Kreislauf der Welt zu sinnieren.
Entstanden ist die architektonisch eher zweckmäßig als epochale Verkehrsanlage zu einer Zeit, als dass, was sich ein paar hundert Meter entfernt in den frühen 50ern in Form von Hochöfen und ersten Wohnblocks zu erheben begann, dem 40sten Geburtstag und gleichzeitig dem eigenen Ende entgegentrudelte.
Die jungen Eisenhüttenstädter, die sich einmal wöchentlich zur Einführung in die Sozialistische Produktion und zur Ausbildung in Produktiver Arbeit zu den längst geplätteten und mit Autohaus und Bowlingbahn überbauten Baracken eines Schulungskomplexes begaben, radelten nicht nur durch die Innenhöfe des II. und des I. Wohnkomplexes - und einer einmal im Sommer gar an der Brunnenstraße in ein Auto am Durchgang und dann mit Schürfungen weiter zum Technischen Zeichnen - sondern sie fuhren auch an den Fundamentarbeiten, dem Aufstellen der Träger und schließlich dem Aufsetzen des Daches vorbei. Eine herausragende Rolle in den Gedanken spielte der Zweckbau nahe der Stelle, an der in den jungen Jahren der Stadt ein monumentaler Werkseingang entstehen sollte, nicht. Man nahm sie eher aus den Augenwinkeln war, wild strampelnd, weil zu spät dran zum Unterrichtsbeginn.
Und auch das wirklich bemerkenswerte Element dieses Jubiläumsbaus, nämlich der betonierte Springbrunnen und die Stele zum Stahlwerk, die hinter dem Warte- und Verwaltungsflachbau des Busbahnhofs entstanden, nahm man erst weitaus später wahr und eigentlich nie wirklich in Besitz. Der Gedanke, hier gleichzeitig für die Sommertage einen angenehmen Freiluftwartebereich zu errichten oder auch, den heimfahrenden Stahlarbeitern einen Ort zum Verweilen anzubieten, ist an sich ein sehr schöner. Ansonsten war aber die Lage am Nordrand der Stadt für einen öffentlichen Aufenthaltsort nicht die ideale. Zum Springbrunnenbaden zog es die Kinder doch eher auf die Insel, in die Leninallee oder zum Fröbelring. Hinter dem Busbahnhof begann beinahe das Werk, vorgelagert ein paar Sportanlagen und ein Fremden nicht ganz leicht durchschaubares Straßensystem. Der eigentliche Stadtraum endete jedoch an dieser Stelle und der Kiefernhein mit der Stele und dem Brunnen war Grenzmarke.
Insofern blieb dieses Gebiet um den Busbahnhof immer ein Transitraum, wie man ihn sich beim Klang des Wortes Busbahnhof vorstellt. Dass er mittlerweile von City Center, Roller Markt, Sparkassen-Haupfiliale und Burger King (und der "Döneria) umlagert ist, hat an dieser Situation wenig geändert: Nicht nur weil die hingewürfelten Neubauten stadträumlich bezugsarm und nahezu unverbunden nebeneinander herumliegen bleibt diese Ecke der Stadt in der allgemeinen Stadtwahrnehmung weitgehend ein Nicht-Ort, über den man manchmal mit einem "Ach ja, das gibt es auch noch.." stolpert und/oder von dem man, wenn man muss, mit dem Bus davonfährt. Mehr nicht.
Entstanden ist die architektonisch eher zweckmäßig als epochale Verkehrsanlage zu einer Zeit, als dass, was sich ein paar hundert Meter entfernt in den frühen 50ern in Form von Hochöfen und ersten Wohnblocks zu erheben begann, dem 40sten Geburtstag und gleichzeitig dem eigenen Ende entgegentrudelte.
Die jungen Eisenhüttenstädter, die sich einmal wöchentlich zur Einführung in die Sozialistische Produktion und zur Ausbildung in Produktiver Arbeit zu den längst geplätteten und mit Autohaus und Bowlingbahn überbauten Baracken eines Schulungskomplexes begaben, radelten nicht nur durch die Innenhöfe des II. und des I. Wohnkomplexes - und einer einmal im Sommer gar an der Brunnenstraße in ein Auto am Durchgang und dann mit Schürfungen weiter zum Technischen Zeichnen - sondern sie fuhren auch an den Fundamentarbeiten, dem Aufstellen der Träger und schließlich dem Aufsetzen des Daches vorbei. Eine herausragende Rolle in den Gedanken spielte der Zweckbau nahe der Stelle, an der in den jungen Jahren der Stadt ein monumentaler Werkseingang entstehen sollte, nicht. Man nahm sie eher aus den Augenwinkeln war, wild strampelnd, weil zu spät dran zum Unterrichtsbeginn.
Und auch das wirklich bemerkenswerte Element dieses Jubiläumsbaus, nämlich der betonierte Springbrunnen und die Stele zum Stahlwerk, die hinter dem Warte- und Verwaltungsflachbau des Busbahnhofs entstanden, nahm man erst weitaus später wahr und eigentlich nie wirklich in Besitz. Der Gedanke, hier gleichzeitig für die Sommertage einen angenehmen Freiluftwartebereich zu errichten oder auch, den heimfahrenden Stahlarbeitern einen Ort zum Verweilen anzubieten, ist an sich ein sehr schöner. Ansonsten war aber die Lage am Nordrand der Stadt für einen öffentlichen Aufenthaltsort nicht die ideale. Zum Springbrunnenbaden zog es die Kinder doch eher auf die Insel, in die Leninallee oder zum Fröbelring. Hinter dem Busbahnhof begann beinahe das Werk, vorgelagert ein paar Sportanlagen und ein Fremden nicht ganz leicht durchschaubares Straßensystem. Der eigentliche Stadtraum endete jedoch an dieser Stelle und der Kiefernhein mit der Stele und dem Brunnen war Grenzmarke.
Insofern blieb dieses Gebiet um den Busbahnhof immer ein Transitraum, wie man ihn sich beim Klang des Wortes Busbahnhof vorstellt. Dass er mittlerweile von City Center, Roller Markt, Sparkassen-Haupfiliale und Burger King (und der "Döneria) umlagert ist, hat an dieser Situation wenig geändert: Nicht nur weil die hingewürfelten Neubauten stadträumlich bezugsarm und nahezu unverbunden nebeneinander herumliegen bleibt diese Ecke der Stadt in der allgemeinen Stadtwahrnehmung weitgehend ein Nicht-Ort, über den man manchmal mit einem "Ach ja, das gibt es auch noch.." stolpert und/oder von dem man, wenn man muss, mit dem Bus davonfährt. Mehr nicht.
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Als die Poststraße noch John-Schehr-Straße hieß und die Bewohner an den am 01. Februar 1934 vermutlich im Berliner KZ Columbia-Haus in Tempelhof getöteten kurzzeitigen Vorsitzenden der KPD erinnern sollte, was sie im Alltag aber so gut wie nie tat, fuhren die Busses der Linie A immer ein schönes Ringel um den Plattenbaublock. Ansonsten war die das Areal umkreiselnde Straße zwischen dem Fünfgeschosser und dem Zaun der Kasernenanlage der Volkspolizei nur wenig genutzt. Am Samstag wuschen die Familienväter hier die Autos auf den wenigen aber von der Zahl zureichenden Stellflächen. Selten fuhren ein paar Militärfahrzeuge vorbei. Noch seltener parkte ein westdeutscher Besuch dort seinen Ford oder VW oder gar Mercedes, einmal wenigstens auch einen Audi, woraufhin die Kinder, wenn sie sich unbeobachtet fühlten, ihre Nasen an die Seitenscheibe der Fahrertür drückten, um die auf dem Tachometer angezeigte Höchstgeschwindigkeit abzulesen.
Zwischen den Wäschestangen neben der kurzen Ringstraße spielten manchmal ein paar Knaben Fußball, denn obschon man die üblichen Spielgeräte in den Innenhof gestellt hatte, war an Ballsportanlagen nicht gedacht. Die Wäschestangen innerhalb des Hofes dienten dabei den Größeren als Bolzgelände und waren daher weder für das Trocknen von Wäsche noch als Spielplatz für die Jüngeren nutzbar. Diese trainierten manchmal, später, in der Hoffnung auf baldiges Aufschließen zu den Größeren auf der weniger belebten Seite des Blockes ihre "Hochballtechnik" und einige Male galt es, bei jemandem zu klingeln und um die Rückgabe des auf einen Balkon geschossenen Balls zu fragen.
Ab und an saßen auch ein paar Kinder mit ihren Meerschweinen und einer Kuscheldecke auf dem Rasenstück und später ratterte man mit den ersten - und womöglich einzigen - Skateboards der DDR, die eine Schokoladenmaschinenfabrik im Rahmen der Konsumgüterproduktion herstellte, auf dem kleinen, leicht abschüssigen und in der Mitte geknickten Gehweg die Platten hinunter.
Und am Ende wieder Charms: Das ist eigentlich alles.
Zwischen den Wäschestangen neben der kurzen Ringstraße spielten manchmal ein paar Knaben Fußball, denn obschon man die üblichen Spielgeräte in den Innenhof gestellt hatte, war an Ballsportanlagen nicht gedacht. Die Wäschestangen innerhalb des Hofes dienten dabei den Größeren als Bolzgelände und waren daher weder für das Trocknen von Wäsche noch als Spielplatz für die Jüngeren nutzbar. Diese trainierten manchmal, später, in der Hoffnung auf baldiges Aufschließen zu den Größeren auf der weniger belebten Seite des Blockes ihre "Hochballtechnik" und einige Male galt es, bei jemandem zu klingeln und um die Rückgabe des auf einen Balkon geschossenen Balls zu fragen.
Ab und an saßen auch ein paar Kinder mit ihren Meerschweinen und einer Kuscheldecke auf dem Rasenstück und später ratterte man mit den ersten - und womöglich einzigen - Skateboards der DDR, die eine Schokoladenmaschinenfabrik im Rahmen der Konsumgüterproduktion herstellte, auf dem kleinen, leicht abschüssigen und in der Mitte geknickten Gehweg die Platten hinunter.
Und am Ende wieder Charms: Das ist eigentlich alles.
Die Stadt in sonnig. Teil 2: Am Friedensplatz
Am Friedensplatz in Dessau, berühmt als Geburtsstadt von Dieter Hallervorden und/oder Kurt Weill, steht das Anhaltinische Theater, in dem heute um 19:30 Uhr die Theateradaption von Thomas Vinterbergs Dogma-Klassiker "Das Fest" zur Aufführung kommt.
Am Friedensplatz in Eisenhüttenstadt steht dieses Buswartehäuschen sowie ein Gedenkstein für die Opfer von Gewaltherrschaft und Krieg aus dem Jahr 1999 und vermutlich gibt es dort heute Abend eine ziemlich stille Oderstadt-Idylle, die im Gegensatz zu Vinterbergs Arbeit kaum Assoziationen mit Henrik Ibsen zulässt, denn selbst die einzige Nora, die ich in Fürstenberg kannte, wohnte an einer ganz anderen Ecke und auch dort nicht in einem Puppenheim... Von dem einzigen Helmer, den ich kannte und der nicht einmal in Eisenhüttenstadt sondern irgendwo bei Frankfurt an der Oder wohnte ganz zu schweigen. ... "Ach! Ich würde noch mehr schreiben, aber auf einmal ist das Tintenfaß verschwunden." (Um ein weiteres Mal mit dem großen Meister des abrupten Schlusses zu schließen.)
Am Friedensplatz in Eisenhüttenstadt steht dieses Buswartehäuschen sowie ein Gedenkstein für die Opfer von Gewaltherrschaft und Krieg aus dem Jahr 1999 und vermutlich gibt es dort heute Abend eine ziemlich stille Oderstadt-Idylle, die im Gegensatz zu Vinterbergs Arbeit kaum Assoziationen mit Henrik Ibsen zulässt, denn selbst die einzige Nora, die ich in Fürstenberg kannte, wohnte an einer ganz anderen Ecke und auch dort nicht in einem Puppenheim... Von dem einzigen Helmer, den ich kannte und der nicht einmal in Eisenhüttenstadt sondern irgendwo bei Frankfurt an der Oder wohnte ganz zu schweigen. ... "Ach! Ich würde noch mehr schreiben, aber auf einmal ist das Tintenfaß verschwunden." (Um ein weiteres Mal mit dem großen Meister des abrupten Schlusses zu schließen.)
Wir haben bereits einige Posting-Reihen in unserem kleinen Weblog. Aber zum Thema Sonnigkeit gab es noch keine. Dem wollen wir heute abhelfen und eine Stadtbilderserie eröffnen, die ausschließlich von Sonnenlicht an- bzw. durchgestrahlte Ansichten Eisenhüttenstadts wiedergeben. Denn Einstieg bildet ein beinahe nostalgisch anmutendes Foto aus der Robert-Koch-Straße.
Zwischen Leber und Pils brennt immer noch die Milz.
Im Getränkeladen neben dieser wunderschönen Quadratfensterwand wurde zum Zeitpunkt der Aufnahme mächtig zu Mittag gebechert und auch kurz mal argwöhnisch aufgeschaut. Da aber das Interesse der Stadtwanderer nur der Architektur diese winzigen Ladenzeile widmete man sich gleich wieder dem Tagesschäft, nämlich dem gepflegten Schnack unter Freunden und die Menschen mit der Kamera zogen recht bald weiter zur Kircheim Dorf in der Straße. Das ist eigentlich alles. (Um mit dem vielleicht berühmtesten aller Schlusssätze aus der Welt der Kurzgeschichten zu schließen.)
Im Getränkeladen neben dieser wunderschönen Quadratfensterwand wurde zum Zeitpunkt der Aufnahme mächtig zu Mittag gebechert und auch kurz mal argwöhnisch aufgeschaut. Da aber das Interesse der Stadtwanderer nur der Architektur diese winzigen Ladenzeile widmete man sich gleich wieder dem Tagesschäft, nämlich dem gepflegten Schnack unter Freunden und die Menschen mit der Kamera zogen recht bald weiter zur Kirche
Kategorie eins. (vgl. hier)
"Auf dem überwiegenden Teil der Fläche des WK VII Süd sieht das Nachnutzungskonzept die Schaffung einer einfach gestalteten Freifläche unter Einbeziehung des vorhandenen Gehölzbestandes vor, die weitgehend der Sukzession überlassen werden soll. Parallel zur Bahntrasse und im Süden soll zur räumlichen Einfassung und Abschirmung gegenüber den Bahnanlagen eine Aufforstung von Flächen erfolgen. Vorhandene Spielflächen sollen durch ein einfaches Wegenetz und ein vom ehemaligen WK VII Nord kommendes, freiraumplanerisch gestaltetes Nord-Süd-Band miteinander verknüpft werden. Vorgesehen ist der Einsatz unterschiedlicher Materialien und Pflanzen, die den Übergang von der Stadt in den Landschaftsraum visualisieren." (vgl. hier)
Kunstwerk ohne passenden Boden. Was nach Sepp Womser bleibt.
Ach hätten sie mehr auf Sepp Womser gehört! Denn seine Beweggründe zum Verlassen einer Stadt, die ihm offensichtlich lange Zeit Heimat war, sind einem nicht unerheblichen Teil derer, die jetzt Eisenhüttenstadt so schmerzhaft fehlen, nicht unbekannt:
"Ich habe Ansprüche an das Leben, die ich hier nicht mehr befriedigen kann. Ich will teilhaben an einem Theater- und Konzertleben, das hier nicht Alltag ist. Ich vermisse hier zunehmend kulturelles Leben... Gewiss würden im City Center mehr Leute einen Blick auf meine Bilder werfen als hier in der Galerie, trotzdem widerstrebt es meinen Intentionen, ein Einkaufszentrum als geistig-kulturelles Zentrum einer Stadt anzunehmen."Man muss Waltraud Tuchen das Zitat dieser bemerkenswerten Aussage in ihrem in der Märkischen Oderzeitung vom Dienstag erschienenen Nachruf auf den jüngst in Dresden verstorbenen Künstler hoch anrechnen. Mittlerweile bemüht man sich wieder, wenn auch nicht ganz offen und vollherzig, den Flurschaden in der lokalen Kulturlandschaft zu beheben. Die Schneise aber bleibt. Von den maßgeblichen Eisenhüttenstadt-Künstlern - Otto Schutzmeister, Herbert Burschik, Johannes Hansky und Sepp Womser - lebt niemand mehr und die Nachfolgegeneration wird nunmehr einzig durch Matthias Steier repräsentiert. Es lässt sich also durchaus sagen, dass sich die Zahl der Kunstschaffenden in der etwas reiferen Eisenhüttenstadt in den letzten 23 Jahren - Otto Schutzmeister starb bereits 1985 - auf ein Viertel reduziert hat. Selbst im Vergleich zu dem durchaus heftigen allgemeinen Bevölkerungsrückgang ist dies ein gewaltiger Wert. Aber vielleicht auch für eine Stadt mit dieser Entwicklung am Ende ein verhältnismäßig angemessener?
Auch hier: Der Wappenvogel Taube ist dabei.
Und nebenan gilt: Auch hier der Abriss.
Als Sepp Womser im neuen Wohngebiet 1982 diese Wand schuf, waren die Wohnungen in den Plattenbauten noch hochbegehrt und so mancher glaubte beim Einzug an eine bessere Zukunft.
Etwas wird bleiben, vorrausichtlich aber nicht viel.
Und ob ein Call-Center-Betreiber in der ehemaligen POS Juri Gagarin solche (Womser-)Motive im Foyer sehen wollen würde, ist auch noch eine nicht uninteressante Frage, die dieses Mal zum Glück nicht gelöst werden muss.
Und nebenan gilt: Auch hier der Abriss.
Als Sepp Womser im neuen Wohngebiet 1982 diese Wand schuf, waren die Wohnungen in den Plattenbauten noch hochbegehrt und so mancher glaubte beim Einzug an eine bessere Zukunft.
Etwas wird bleiben, vorrausichtlich aber nicht viel.
Und ob ein Call-Center-Betreiber in der ehemaligen POS Juri Gagarin solche (Womser-)Motive im Foyer sehen wollen würde, ist auch noch eine nicht uninteressante Frage, die dieses Mal zum Glück nicht gelöst werden muss.
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