Nein, Eisenhüttenstadt ist noch nicht aufgegeben. Jedenfalls nicht vom Land Brandenburg - wenn man der gestrigen
Pressemeldung aus der Staatskanzlei glauben schenkt, was wir als markige märkische Optimisten selbstverständlich tun. Sehr interessant ist dabei, dass Eisenhüttenstadt und Frankfurt/Oder zu einem gemeinsamen Wachstumskern zusammengeclustert werden, was vielleicht nicht von jedem - sowohl hier wie auch da - euphorisch begrüsst wird, von der geographischen Lage her gesehen aber die landkärtlich naheliegende Variante ist. Man muss aber bislang keine Gemeindefusion befürchten. Es geht zunächst nur um den Auf- und Ausbau von Infrastruktur, wobei auch hier gilt, dass ein gut Ding auch eine Weile haben muss:
Die Landesregierung hatte bereits im September unterstrichen, dass die Stärkung der Regionalen Wachstumskerne ein langfristiger Prozess ist. Das Ziel, die dortigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu stärken, um dadurch höhere Wachstumseffekte zu erschließen, kann nur durch langjährige Unterstützung der Wachstumskerne erreicht werden.
Das hört man gern, auch wenn man mit dem Begriffs des "Wachstums" im Nachhaltigkeitszeitalter rein terminologisch seine Probleme hat. Vermutlich gibt es aber einfach in der brandenburger Politik keinen Sprachwissenschaftler, der die Schlagworte auf Adäquatheit abklopft. Das muss auch nicht sein, denn wie überall gilt auch hier die alte Devise "Die Leute wollen, daß was passiert." Und das tut es hoffentlich. Konkret umfassen die prioritären Maßnahmen (vgl.
dieses PDF) zur Aufwertung der lokalen Gegebenheiten in Eisenhüttenstadt die Gestaltung des Bollwerks, der Ausbau des Binnenhafens und der Bau einer Kaikante im Industriegebiet IRZ (=
Integriertes Recyclingzentrum), der weitere Ausbau der Oder-Lausitz-Straße sowie auf Seite 8 des Maßnahmenpapier: "Entwicklung des Bahnhofs Eisenhüttenstadt sowie dessen Umfeld" als INSEK-Verfahren (INSEK=Integriertes Stadtentwicklungskonzept). Wir haben also drei Entwicklungsschwerpunkte: Anbindung des Recyclingzentrums, Entwicklung des Binnenhafens und Rettung des Bahnhofs. Man darf gespannt sein, wie die konkrete Umsetzung ausschaut.
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