Auch wenn es leider kein Obelisk ist, so möchte ich kurz zur Nacht vermelden, dass die obenstehende Impression aus dem VII.Komplex die 100ste Aufnahme darstellt, die unter dem Flickr-Pseudonym ehstiques in den dortigen Stadtpool Eisenhüttenstadt eingespeist wurde. Derselbe hat mittlerweile 14 mehr oder weniger aktive Mitglieder und umfasst immerhin schon 226 repräsentative Aufnahmen aus unserer ebenfalls mehr oder weniger schönen, aber in jedem Fall immer besonderen Heimatstadt. Ich bin sehr gespannt, ob bis Neujahr die 300 Bilder-Hürde genommen wird.
Bug behoben und Plugins installiert
Leider fehlen die Bilder in der PDF, dafür besticht die Dateigrösse augenblicklich mit 424kb.
Der Obelisk oder: Asterisk und Obelisk
Sehr verehrte Blogsberge! Der neue Monat ist fast schon wieder zweistellig, höchste Eisen(hüttenstadt)bahn also, ein neues Motiv des Monats festzulegen. Nachdem Blogwart Ben als Initiator dieser recht ansprechenden Idee dafür sorgte, dass der Bahnhof Eisenhüttenstadt im goldenen Monat Oktober in ein neues Licht gerückt wurde, möchte ich nun den Obelisken auf dem Platz des Gedenkens zum Motiv des Monats November erklären. Der Platz der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft gehört zum ältesten Stadtareal der Neustadt an der Oder, hier wurden die allerersten Häuserblogs Häuserblocks errichtet.
Wer nun bei dem Obelisken in Gedenken an die gleichnamige Kurzerzählung von Vladimir Sorokin laut mit irgendwelchen darin enthaltenen Schweinereien herausplatzt, der sei daran erinnert, dass in dieser Geschichte lediglich ein Roter Stern auftaucht, ein Obelisk – wie der Titel leicht vermuten lässt – jedoch nicht.
Im vormaligen Stalinstadt ist das anders: hier gibt es sowohl einen Obelisken als auch einen Roten Stern, denn letzterer krönt ersteren. Der Obelisk fungiert hier als Platzhalter – wie ein Asterisk (*) –, denn er steht für etwas anderes: Der Obelisk soll uns nachfolgende Generationen an die gefallenen Soldaten der Roten Armee erinnern, die Ostdeutschland 1945 von der braunen Soße befreit haben und die in der als Zweiten Weltkrieg bekannt gewordenen Riesenschweinerei ihr Leben lassen mussten. Einige von ihnen sind auf dem Platz des Gedenkens beerdigt. Auch aus diesem Grunde sei der Obelisk das Motiv des Monats November. *Zur Mahnung. *Zum Gedenken. *Als ein Zeichen gegen Krieg.
Bitte flickert eure Bilder und stattet sie mit den folgenden Tags aus: Eisenhüttenstadt, Obelisk, Platz des Gedenkens, Platzhalter, Ehrenmal. Ein paar Obelikse gibt es auch hier.
The Fast and the Furios: EHST DRIFT
- Eisenhüttenstadt B112, Ortseingang aus Richtung Guben (drehbar)
- Eisenhüttenstadt B246, Höhe Friedenstraße (drehbar)
- Eisenhüttenstadt Str. der Republik, Höhe Kanalbrücke in Richtung Osten
- Eisenhüttenstadt Str. der Republik, nach Eisenbahnbrücke in Richtung Westen
- Eisenhüttenstadt Str. der Republik,Höhe Kanalbrücke in Rtg. Westen
- Eisenhüttenstadt Schönfliess B246, Ortseingang aus Richtung Beeskow (drehbar)
Während Ruth Buder heute in der Märkischen Oderzeitung über das West-Ost-Gefälle in der Oderland-Spree-Region berichtet, überwindet Skateboard-Überflieger Rolf Rothe (aka Roll_Vieh) auf dieser alten Aufnahme (vermutlich April 2003) hochelegant ein Ost-West-Gefälle inmitten von Eisenhüttenstadt und das direkt vor dem Arbeitsamt.
Angesichts der in der MOZ erwähnten demographischen Prognose für den Kreis, in der Eisenhüttenstadt neben Frankfurt/Oder als kommende Hochburg der Über-65-jährigen erwähnt wird, ist es aber fraglich, ob wir auch in Zukunft solch tollkühne Männer auf fliegenden Brettern im Stadtbild entdecken können. Rolf z.B. flippt mittlerweile auch in Berlin um die Blocks und der Einzige, der ihm stadtweit das Wasser reichen konnte, ist schon längst irgendwo zwischen Zwickau und Limburg am Rollen.
Umso wichtiger sind die Erinnerungen und davon habe ich glücklicherweise noch so viele, dass ich den Blog noch eine Weile ausgestalten kann. Und zudem gibt es manchmal auch in Eisenhüttenstadt etwas Neues. Nur heute drang nichts davon zu mir nach Berlin-Mitte, ausgenommen vielleicht die Personalie, dass Lakshmi Mittal nun auch offiziell Chef des "ehemalige[n] Eko-Stahlwerk[s] in Eisenhüttenstadt" und einiger weiterer ähnlicher Produktionsstätten ist.
Kanalufergestaltung, fast fertig
Nur eine winzige (Wort)Meldung heute:
Die Pressestelle der Stadt Eisenhüttenstadt gibt bekannt, dass die Umgestaltung der Kanalufergestaltung im Wohnkomplex VI nahezu abgeschlossen ist und man demnächst, sofern dies in der trüber Novemberalltäglichkeit überhaupt möchte, die neue Anlage zum Aufenthalt im Freien nutzen kann. Nebenbei wird erfreulich offensiv der Finger in die Wunde des mangelnden Gemeinsinns, was leider erfahrungsgemäß eine grundlegende Charaktereigenschaft vieler Stadtbewohner zu sein scheint, gelegt: Die Rasensaat wird zertreten, bevor sich selbst das zarteste Grün noch zeigen kann:
Wenn sich hier kein entsprechendes Verständnis einstellt, wird durch Einzelne etwas zerstört und somit der gesamten Öffentlichkeit genommen, ehe es überhaupt in Gänze fertiggestellt ist.
Das klingt schon fast verzweifelt. Nun weiß man auch, warum es Grassroots-Unternehmungen in Eisenhüttenstadt so schwer haben: Sie werden zumeist schon im Frühstadium von der Ignoranz der Kleinbürgerschaft zertreten, die das Auslaufwohl ihrer Kampf-, Gesellschafts - oder Schweißhunde (je nach Selbststilisierungsdrang des Halters) an die vorderste Stellung ihres Raumnutzungsverhaltens stellt. Aber dass sich mit dem zitierten hilflosen Appell an die gesellschaftsfernen Schichten der lokalen Wohnbevölkerung etwas ändert, muss leider bezweifelt werden. Der Mangel an vertrauensbildende Maßnahmen d.h. ein bewusster Dialog des Menschen mit seiner Umwelt, der diesen mit dem Raum, seinen Mitmenschen und den dazugehörigen Verhaltensregeln (Hauptorientierungspunkte: Angemessenheit und Nachhaltigkeit) vertraut macht und zwar während des gesamten Sozialisationsprozesses von der Wiege bis zur Bahre, scheint hier die Leerstelle zu sein.
Ein starkes, seine Freiheit nutzendes ICH, so hört man wenigstens, zeichnet sich dadurch aus, dass es sich selbst zu transzendieren versteht. In Eisenhüttenstadt (und natürlich auch anderswo in Deutschen Landen) versteht man allerdings unter einem starken, seine Freiheit ausschöpfendem ICH häufig, dass man sich nicht vorschreiben lässt, wo der Pudel seine Haufen macht und vor allem, dass man es sich leisten kann, über dem Wohlbefinden und Wohlergehen seiner Mitwelt zu stehen.
Die Pressemeldung der Stadt Eisenhüttenstadt findet sich hier: Baustelle - Uferbereiche vor der Fertigstelle und die nahezu wortgleiche Übernahme der Märkischen Oderzeitung hier: Promenade am Kanal fast fertiggestellt.
Es war wiederum ein ganz bitteres und trauriges Heimspiel für den geneigten Stahl-Fan. Mit 0:5 - und das in dieser Höhe nicht unverdient - unterlag der EFC dem Gast von Optik Rathenow und offenbarte dabei riesengroße Schwächen in der Zweikampfführung. Die Rathenower wurden so zum Toreschießen eingeladen wie man es von einer Mannschaft des EFC lange nicht gesehen hat.
Für den ehemaligen Vorzeigefußballclub der Stadt wird es langsam zappenduster in der Verbandsliga: mit 4 Punkten aus den ersten 10 Spielen kann man fast davon ausgehen, dass die Verbandsliga Brandenburg in der nächsten Saison wohl nicht der Tummelplatz der Stahlkicker sein wird. So langsam traut man sich gar nicht mehr, die Spielberichte abzurufen und dass es momentan im Block E etwa aussieht wie heute draußen vor der Tür, kann man sich auch gut ausmalen. Ob man demnächst mit dem SV Vogelsang in einer Liga kickt, hängt ganz davon ab, ob dieser den Aufstieg schafft...
Übrigens lief es auch für den Stadtrivalen und Landesklassisten Aufbau Eisenhüttenstadt gestern nicht unbedingt besser: 2:6 hieß es nach Schlußpfiff im Spiel gegen die Fußballsektion des SV Blau-Weiss Petershagen-Eggersdorf.
Und auch der FSV Dynamo verlor daheim sein Kreisligaspiel gegen den Frankfurter Postverein mit 1:3. Einzig der in gleichen Liga beheimatete 1.FC Fürstenberg erlebte einen verhältnismäßig angenehmen Samstag: 4:1 hieß es am Ende gegen Astoria Rießen und damit zog man auch in Tabelle aus dem ganz tiefen Ligakeller.
Bleibt noch die Frage, was eigentlich der Eisenhüttenstädter Herta BSC-Spieler Amadeus Wallschläger macht? Die ernüchternde Antwort: Mit der 2. Herta-Mannschaft 2:0 im Magedeburger Heinrich-Germer-Stadion verlieren.
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