Architecturally and ecologically unsustainable, high modernist projects always collapse of their own weight sooner or later. As [James C.] Scott writes,
"the history of Third World development is littered with the debris of huge agricultural schemes and new cities . . . that have failed their residents." Eastern Europe and the former Soviet Union fit that assessment also, as visitors to Germany's Eisenhuettenstadt, begun in the 1950s as Stalinstadt, can attest.
Designated "the first socialist city on German soil" by East Germany'sCommunists, it was plunked down next to an immense steel mill and commanded to thrive. Today, the depressed city is hemorrhaging residents.
Ob das dank Papier- und Solar- und nach wie vor Stahlindustrie gar nicht so abgeschriebene Eisenhüttenstadt tatsächlich so ein idealtypisches Beispiel für das Scheitern modernistischer Projekte darstellt, wie es die Washington Post (Charles Lane: Chávez Vision in the Hills. In: Washington Post, November 29, 2007 A25) sich anscheinend von Besuchern der Stadt bestätigen lassen hat, wäre noch zu diskutieren. Kenner der Stadt sehen das eventuell etwas anders. Andererseits ist natürlich schon während der frühen Projektumsetzungsphase einiges durcheinandergepoltert, was zu einer reizvollen Vielfalt von sozialistischen Wohnungsbauten führte, wobei die Diversität durch den Stadtumbau etwas verkleinert wird. Es bleibt jedoch noch eine Menge Betrachtenswertes zurück.
Dass die Stadt aufgrund ihrer Idee und Struktur an den Bedürfnissen ihrer Einwohner vorbei zielen, sollte man jedenfalls nicht ganz so pauschal annehmen, wie es Charles Lane in seinem Artikel der amerikanischen Hauptstadtzeitung macht. Eine nicht unerhebliche Zahl derer, die die Stadt verließen und verlassen, gingen und gehen nämlich nicht vorrangig, weil ihnen das architektonische Erscheinungsbild und die Stadtökologie das Leben zur Hölle machen, sondern weil sie sich aufgrund des Arbeitsmarktes andernorts bessere Optionen für die Gestaltung ihrer individuellen (Über)Lebensentwürfe erhoffen. Dieses Schicksal teilt die "erste sozialistische Stadt auf deutschem Boden" aber mit beinahe jeder peripher gelegenen Ortschaft Ostdeutschlands. Hier werden also Phänomene zur Stützung einer These vermengt, die nicht unbedingt derart nah beieinander liegen, wie man es gern interpretieren möchte.
Davon, ob man eine im Nachkriegsostdeutschland nach den 16 Grundsätzen und den jeweiligen, schnell wechselnden Rahmenvorgaben des sozialistischen Städtebaus zusammengebastelte Stadtplanung mit der Vision einer venezuelanischen sozialistischen Regenwaldmetropole namens "ciudad socialista" Caribia (sh. auch hier) in einen städtebaulichen Eintopf werfen und verrühren sollte, ganz zu schweigen.