"Wenn es rund geht in Ostbrandenburg, dann ist Stadtfest in Eisenhüttenstadt." (O-Ton Werbevideo)Vielleicht täuscht mich mein Eindruck, aber mir scheint es, als kämen die Ankündigungen für das Eisenhüttenstädter Stadtfest 2007 gehörig spät. Kurzfristig von der Sorge befallen, eines der im letzten Jahr vorherrschenden Thema dieses Weblogs könnte aus ungeklärten Gründen in diesem Jahr keines mehr sein, sehe ich nun mit großer Erleichterung, dass die Stadtfestwebseite ein kleines Update erfahren hat und nun einen quer über's alte Poster, auf dem "das sympathische Freundespaar Mandy Ulrich und Steffan Sauer" eindrucksvoll fröhlich in die eigene Kamera lacht, gespannten Informationshinwies bekam.
Natürlich leistet es sich die Stadt mit ihren Partnern dieses unverzichtbare PR-Instrument auch in diesem Sommer und man darf gespannt, welches flotte Line-Up diesmal auf den Bühnen sein Defilee abhalten darf.
Im sonnigen Dürrejahr 2007, das die Leser des Rheinischen Hausfreunds Johann Peter Hebel durchaus an das Extremwetter von 1420 erinnern dürfte, in dem die Bäume schon im Märzen verblüheten oder an das von 1572, in dem die Brutsaison der Singvögel laut Sage schon im Februar begann, wird die Magistrale plus angrenzende Straßen (bzw. "die historische Achse vom Rathaus zum Stahlwerk" - O-Ton Werbevideo) vom 24. bis 26. August zum Jahrmarkt und/oder- je nach Sichtweise - zur Festmeile ("für jung und alt" - O-Ton Werbevideo).
"mehr Infos demnächst" verspricht die Webseite. Bis dahin sollte man sich, sofern man DSL besitzt, unbedingt den wirklich beeindruckenden Werbefilm ansehen. Dort erfährt man zum Beispiel:
"Beim Stadtfest gewinnen alle."Zunächst gilt es jedoch für alle, die Lust darauf haben, wir Mandy und Steffan die Plakatwende von Stadt und Region zu zieren, am 14. und 15. Mai das Stadtfest-Fotocasting zu gewinnen. Gecastet wird zum Motto "Hütte tanzt" im i-point neben dem Friedrich-Wolf-Theater.
Beim Fürstenberger Brückenfest kann man alljährlich schon einmal seine Resilienz hinsichtlich der Fröhlichkeit der Anderen testen und entscheiden, ob man soviel massive Geselligkeit, wie sie nur das Eisenhüttenstadtfest im späten August aufzubringen vermag, aushalten möchte.
Wir in der Ferne erfreuen uns derweil an dem Video, in dem unter anderem zu sehen ist, wie "Hütte tanzt":
"Wenn der letzte Ton verklingt, geht es in Hütte erst so richtig los. ... Ausgelassene Lebensfreude bis in den frühen Morgen."Eine solche Einschätzung glaubt man kaum, wenn man in einer schönen Mainacht um die Wohnkomplexe zieht. Ausgelassen wirken dann meist nur zahlreiche Laternen (besonders natürlich am Rosenhügel, wo man mit ganz spezifischen Komplexen aufwartet), was sinnvoll scheint, denn die Nachtigallen und Fledermäuse finden auch so ihren Weg und viele Menschen mit viel Lebensfreude trifft man gemeinhin kaum. Es sei denn, man wertet das traditionsreiche Verhalten der Stadtjugend, über das Janet Neiser heute in der Märkischen Oderzeitung berichtet, als Ausdruck von Daseinsglück, das einfach keinen anderen Artikulationskanal findet:
Erst kürzlich seien Fremde auf das Gelände der Inselbades gekommen, hätten sich Plastikstühle von der Außenanlage genommen und diese dann ... einfach zerschmettert.Ja so ist es in unserer Stadt, so kennt man es, so verachtet man es und zeigt sich beinahe erleichtert, wenn es bei ein paar zerdroschenen Plastikschemeln bleibt.
Im Werbevideo heißt es ganz treffend und präziser, als es dem Auftraggeber womöglich lieb ist:
"Hütte ist einfach etwas besonderes: authentisch, direkt, euphorisch."
Im August allerdings, da geht es erst richtig rund in Ostbrandenburg:
Leider ist noch nicht ganz nachhaltig geklärt, wie man in Eisenhüttenstadt die Zeit von August bis August sinnvoll vertut..."Drei Tage voller positiver Energie. Und eine lebendige Stadt. 200000 Besucher. Man trifft sich in Hütte."