Eisenhüttenstadt Blog

Die Eisenhüttenstädter werden demnächst, so ihnen das Programm zusagt, ihr ganzes Gewicht in die Sitzschale werfen. Denn mit dieser Art Bestuhlung - und zwar in neu und in grasgrün - wird die Zuschaueranlage der Freilichtbühne demnächst beschraubt. Das meldet heute die Fanseite der Stadien, stadionwelt.de, in ihrer Business-Rubrik. Man entschied sich dabei für das schlichte Modell Solo des Stadionbestuhlungsspezialisten Stechert, das, wie es im Prospekt heißt, "vandalensicher" ist. Wer seinen Tacitus gelesen hat, wird sich erinnern, dass die Vandalen eigentlich ostseitig der Oder beheimatet sind (und auch eher ein Stück südlich von der Eisenhüttenstädter Freilichtbühne aus gesehen). Aber man ist so eben für diejenigen Mitglieder der Folkloregruppen von der Warta, die vielleicht noch etwas Vandalenblut in sich tragen, gut gerüstet. Und selbstverständlich auch für die Ultras von Raków Częstochowa, auch wenn die Chance, dass sich diese Fangruppe häufiger auf der Stahlwerkerkulturanlage sammelt, eher gering ist. Dass die Schalen auch semnonensicher sind, versteht sich eigentlich von selbst.


Das weitere Highlight des insgesamt doch sehr spartanisch anmutenden Freiluftsitzmöbels ist eine "komfortable Knierolle". Allerdings hätte man wenigstens für die Lokalprominenz und die Pressetribüne zusätzlich noch eine halbe Reihe des Modells Montreal VIP (mit Getränkehalter und Kunstlederbezug) ordern können. Vielleicht ist dies auch geschehen und wird nur nicht an die größte Glocke gehängt. Von den Solo-Modellen für alle Alleinsitzer werden jedenfalls 1020 Stück verschraubt, deren hoffnungsvolle Farbgebung uns dann hoffentlich einen prima Spielplan beschert.