Böse Zungen behaupten viel. Z.B. dass man in Eisenhüttenstadt im Bereich Street Art bzw. Urban Art ein subkulturelles Brachland sondergleichen vorfindet. Und wo wäre ein besserer Ort, gegen solche Vorurteile die Streitaxt zu schwingen, als in unserem schönen Weblog. Nun könnten wir noch einmal auf die erfolgreichen Bilder der Stadt im Graffiti- und Streetart-Ueberportal ekosystem.org verweisen. Aber die wahren Streetart-Orchideen blühen, in Berlin wie in Eisenhüttenstadt, häufig im Stillen und nicht bunt und grell an den Bahnlinien dieser Lande. Und noch orchideeiger ist es, wenn nicht Banksy oder Above oder Eltono y Nuria oder gar die Bifi Crew ihre mittlerweile auch galeristisch etablierte (gilt für die ersten drei genannten) Kunst in den Straßenraum einbringen, sondern junge Künstler, die vielleicht gar nicht wissen, dass sie welche sind, aktiv werden und dem Stadtbild eine unverwechselbare Note geben. So trifft es sich gut, dass ich justament beim Aufräumen auf eine ältere Fotografie gestoßen bin, die eine der herzerweichensten Filzstiftarbeiten (vermutlich von Pony Spice) zeigt, die Eisenhüttenstadt bisher gesehen hat und die - wenn überhaupt - in der Tradition der bezaubernden Arbeiten der nicht minder bezaubernden Espoir (hier ein Beispielbild) zu sehen sind. Bevor nun dieses schöne Dokument der Zeitgeschichte wieder auf irgendeinen Datenträger migriert wird und auf ewig und drei Tage im dunklen Reich der Vergessenheit versinkt, lasse ich es an dieser Stelle in unser virtuelles Eisenhüttenstadt-Archiv eingehen.
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