Nachrichtentechnisch ist für mich in Bezug auf unser Sujet
Eisenhüttenstadt ein bisschen Saure-Gurken-Zeit. Während Blogkollege
und Freizeit-Jecke Andi Leser sich bemüht, ein Eisenhüttengaudi in der Linsenallee zu beschwören, vermelden sowohl die Internetwache Brandenburg, wie auch Andreas Wendt in der Märkischen Oderzeitung, dass für den angehenden Meisterdieb Mario A. das Gesetz die/der Einbruchsserie brach und er am letzten Wochenende auf frischer Tat - wie man so schön sagt - dingfest gemacht wurde: Über 70 Taten zugegeben.
Einen anderen - und wenn man den Polizeiticker liest zeitgemäßeren - Stil legten die Täter bei diesem aktuellen Fall an den Tag:
Sechs junge Männer im Alter zwischen 21 und 23 Jahren wurden am späten Sonntagabend nach einem Überfall in Eisenhüttenstadt festgenommen. Die zum Teil erheblich angetrunkenen Männer drangen durch Eintreten der Wohnungseingangstür in die Wohnung eines 19-Jährigen An der Schleuse ein. (Märkische Allgemeine Zeitung)So langsam gewinnt man den Eindruck, die unreife und mittelreife Jugend der Stadt bemühte sich mit Gewalt, der Entscheidung für den Erhalt des Amtsgerichts nachträglich eine Legitimation zu verschaffen. Was wohl Amtsrichter Peter Wolff zu diesem zweifelhaften Engagement sagt? Sonderlich begrüßenswert ist diese Form von "place branding", die längerfristig im Wiederaufleben des alten Nachwende-Stigmas der Kriminalitätshochburg Eisenhüttenstadt münden kann, in keinem Fall. Denn wo es kriminell wird, da ducken und fliehen sich die Menschen und dann sieht es allerorten in der ehemaligen Stahlmetropole so aus, wie auf unserem Illustrationsbild: