Einträge für Juli 2010
Es wird also weniger weniger. Oder doch nicht?
Da das Landesamt für Bauen und Verkehr im Zeitraum 2009 bis 2030 einen Bevölkerungsrückgang von -20 bis -30% für Eisenhüttenstadt prognostiziert...das würde bedeuten, dass immerhin noch 22182 bis 25351 1220er resident sind, ergibt sich ein Rückgang von rund 1% bis 1,4% pro Jahr (angenommen, es gehen den Apotheken nicht die Pillenvorräte aus - ja ich weiß es gibt andere Verhütungsmittel, aber der Charme eines Spaßes ist es, ihn nicht auf Kausalität hin zu prüfen).362 abgewanderte Einwohner sind etwas mehr als 1,14% bei 31689 Einwohnern insgesamt und damit liegt die Stadt voll in der Prognose. Jede Interpretation einer Statistik wird immer so dargestellt, wie man es gern hätte.
Liebe MOZ Redaktion...Der von Euch genannte Rückgang im Jahre 1995 beziffert sich bei 47.376 Einwohnern und einem Verlust von 392 auf etwa 0,82%.
1,14% versus 0,82%. Geringste Verluste?...wohl kaum.
Es geht mir nicht um Zahlenspiele ansich, aber das man vielleicht bei so einem Artikel mal berücksichtigt, dass die Betrachtung des absoluten Wertes des Verlusts an Einwohnern NUR in Relation zur Bevölkerungsanzahl Sinn macht...darauf hätte man bei einem Kaffee und der Betrachtung des Vogels:
vor Eurer Tür kommen können, bevor ihr ihn abschießt. Die Aussage des Artikels ist tatsächlich konvers zum realen Zustand.
Wenn 16000 Einwohner weniger da sind, ist anzunehmen, dass auch in Summe weniger Leute wegziehen (Den demografischen Wandel mal nicht betrachtet - Oma Inge (82) verkauft wohl kaum ihr Mobiliar und zieht zur Internetbekanntschaft Heinz (83) nach Stuttgart).
Fazit: Stimmt so nicht!
Futur II oder Die beste aller Zeitformen
Es wird gewesen sein. - wie schön sagt sich das, denn es liegt Sicherheit darin. Genau genommen handelt es sich um die einzige uns verfügbare ontologische Gewissheit. Die ist obendrein doppelgesichtig. Denn wie mit ihr unsere Existenz aus einer naturgemäß nicht persönlich vollziehbaren Retrospektive heraus als unwiderruflich bestätigt wird, so birgt sie zugleich eine Abgeschlossenheit, die nicht jedem behagt und die ganze Kiste, die wir so während der Jahre als „ich“ ein- und auspacken, vor die Sinnfrage stellt. Vergänglichkeit wohin man denkt. Das Leben ist ein Vanitasten im Nebel und wohl dem, der durch einen Eliasson-bunten tappt.
Was für den Einzelmenschen, für Beschäftigungsverhältnisse und für Liliana und Lothar gilt, behält auch für Stadträume seine Relevanz: Was wäre besser: Nicht gewesen zu sein oder (gewesen) zu sein und dabei permanent im Dialog mit der Tatsache zu stehen, dass alles ein Ende hat, manches vielleicht auch zwei und keines so richtig happy ist? Im besten Fall trifft es einen nicht allzu würdelos (also z.B. ohne Paparazzi-Snapshots auf einer Mittelmeeryacht).
Wenn sich Vergänglichkeit augenfällig in einem Stadtraum ausdrückt, dann in dem Eisenhüttenstadts. Und wenn sich Abschließlichkeit in einem Blograum ausdrückt, dann in der Eisenhüttenstädter Blogosphäre.
Es gab in der Tat viel zu finden in diesem Verschwimmbecken der persönlichen Stadtgeschichte. Wäre dem nicht so gewesen, hätte man diesen Ort nicht von 2006 bis 2010 so beleuchten und belichten können. Und doch reicht es nicht zum Lebensthema und sehr sicher langt der lange Arm der Eisenhüttenstädter Heimatlichkeit nicht bis in die Gegenwart. Die bereichert sich und mich mit anderen Themen, aber wer vermag schon zu sagen, ob nicht eines Tages ein blaues Auto von rechts ins Bild saust und alles umwirft.
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