In der Tat sieht der Ort nicht sonderlich anziehend aus. Auch wenn hier viel öffentliches Geld in Infrastruktur und Bausubstanz investiert worden ist, die Stadt hat bessere Zeiten gesehen. Von der Fassade des verlassenen Hotels "Lunik" blättert die Farbe seit Jahren. Der einst werkseigene Gaststättenpalast "Aktivist" rottet mit verrammelten Fenstern seinem Finale entgegen - jenem kläglichen Ende, das zahlreiche Wohnblocks bereits erfahren haben. Doch der Abriss, der im Falle des "Aktivisten" ein einzigartiges Baudenkmal vernichten würde, war bei den Plattenbauten, die bereits geschreddert wurden, dringend nötig.
Die Märkische Allgemeine Zeitung hat anläßlich der Planstadt-Ausstellung im Städtischen Museum einen Berichterstatter nach Eisenhüttenstadt entsandt, der neben den eingangs zitierten Eindrücken auch die Mär vom dicken Selbmann-Stamm mitbringen konnte:
Diese erzählt, die Arbeiter hätten einen besonders kräftigen Stamm ausgesucht, weil der Minister ihnen für jeden Hieb (es sollen 24 gewesen sein) einen Kasten Bier versprochen hatte. Darf man das glauben? Zumindest diese Geschichte ist wohl wirklich ein Märchen.
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