Das Steiersche-Hermannsche-Werk in der Steier-only-Version wurde hier schon einmal kurz vorgestellt. Am gestrigen Dienstag warf nun auch die Märkische Oderzeitung ein Streiflicht auf den Zwischenstand des Mammut-Projektes und hat, was das Interessante an dem Artikel darstellt, gleich auch noch einmal die Leute aus der Nachbarschaft befragt. Meine frühere Interpretationsleistung bezüglich des paradiesfruchtigen Motivs wird allerdings durch eine bedeutende Aussage leicht relativiert:
Apfel ist für Steier ein Markenzeichen wie für Van Gogh die Sonnenblumen.
Ach so - entsprechend ist es doch primär eine Selbstdarstellung des Künstlers, wobei natürlich Künstler sich im Prinzip immer selbstdarstellen, wenn auch manchmal mit thematisch erweiternden Ergänzungen (Weltrevolution, Die bessere Zukunft, Die Unmöglichkeit der Liebe, Alles ist möglich, Das ist keine Pfeife...), die über die Person hinausweisen. Hier ist's also das Eis und die Geologie. Erweitert wird dies demnächst durch das ranke Apfelmännchen auf dem zottligen Urviech von Eckhard Herrmann, dessen Schraubung in den nächsten Monaten ansteht.
Wie sehen nun die Kunstfreunde von der Straße das Werk, wie es bis hierhin gedieh? Janine und Michelle analysieren ganz richtig: "Das ist einmal was Anderes." und hätten woanders gern mehr, dann aber lieber noch etwas Anderes als dieses Andere, nämlich "andere Motive". Ein älterer Mann auf einem Fahrrad findet, dass man sich über Geschmack grundsätzlich streiten lässt, verspürt aber dazu wenig Lust und verfällt in die inoffizielle Stadtsprache ("Grummeln"). Eine wartende Frau kann (und will) nichts mit dem Bild "anfangen". Gut. Da muss es die Jugend richten: Aber auch Sandra und Micha sind nicht ganz auf Motivlinie, "aber immerhin". Nur dass man es nicht so gut von der Straße sieht, wird bemängelt. Vielleicht ist es auch einfach nichts für die Straße... Fazit: Es ist nicht unbedingt an Zankapfel, der sich da giebelt, aber eine alte Liebe wird am Ende auch nicht herauskommen. Warum? Nun, das Mammut ist cortenstählern:
"Das ist ein Material, das schnell rostet, aber nur bis zu einem gewissen Punkt und dann nicht weiter."
Eine alte Liebe aber, die rostet nicht.
Der MOZ-Beitrag: Bald kommt das Mammut